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KfW macht 2012 satte Gewinne

Die KfW hat 2012 mehr Gewinn gemacht als erwartet. Das gute Ergebnis wird sich 2013 allerdings nicht wiederholen. Gleichzeitig mehren sich die Sorgen, ob das drittgrößte Geldinstitut in Deutschland, ordentlich überwacht wird - und ob es genügend die Risiken im Blick hat.

Von Brigitte Scholtes | 16.04.2013
    2,4 Milliarden Euro Gewinn hat die KfW-Bankengruppe im vergangenen Jahr im Konzern erzielt, das war weit mehr als KfW-Chef Ulrich Schröder erwartet hatte:

    "Dass wir nun das dritte Jahr hintereinander ein Konzernergebnis von über zwei Milliarden erzielen, hätten wir alle nicht zu träumen gewagt."

    Das ist ein Erfolg, auf den andere Banken stolz wären, der aber die KfW eher in die Diskussion bringt. So bleibe es nicht, versicherte deshalb Schröder auch bei der Bilanzvorlage:

    "Das Jahr 2013 wird für die KfW – was die zahlenmäßige Entwicklung angeht – das Jahr der Bescheidenheit. Wir werden ein Ergebnis, wie wir es in 2012 erzielt haben und wie wir es auch in den beiden Jahren vorher erzielt haben, nicht noch mal erzielen. Wir werden eher in der Gegend unseres Potenzialergebnisses liegen als deutlich darüber."

    Das Potenzial für den Konzerngewinn sieht Schröder bei etwa 1,2 Milliarden Euro. Das Fördervolumen lag dabei bei gut 73 Milliarden Euro, 40 Prozent davon sind in den Umwelt- und Klimaschutz geflossen. Denn der hohe Gewinn des vergangenen Jahres sei zum Teil durch Bewertungseffekte entstanden, zum großen Teil liegt er aber auch an der sehr günstigen Refinanzierungssituation der Bank, die staatlich garantiert ist.

    Das bringt ihr auch Kritik ein, Fragen etwa, ob die KfW denn genügend ihre Risiken im Blick habe, da sie ja auch ihre Geschäfte im großen Umfang mit Derivaten absichere. Dass das geschehe, das erläuterte die Bank heute ausführlich. Gestern beschloss der Verwaltungsrat, dass die Förderbank von nun an dem Kreditwesengesetz und der Aufsicht durch BaFin und Bundesbank unterstehen soll. Das gilt bis auf die Ausnahmen, die das Fördergeschäft betreffen. Vor allem private Banken hatten eine völlige Gleichstellung gefordert. Aber das hätten sie im Verwaltungsrat gestern nicht so deutlich artikuliert, wundert sich Schröder:

    "Einige Bankenvertreter haben das nach meinem Geschmack – ich hatte eigentlich gedacht, die würden sich etwas deutlicher da artikulieren – relativ verhalten zum Ausdruck gebracht, dass sie uns hier gern umfassender, nämlich unmittelbar, dem KWG unterstellt gesehen hätten."

    Auch der Bund hatte im Herbst Begehrlichkeiten: Er wollte gern einen Teil des KfW-Gewinns als festen Posten in den Bundeshaushalt einstellen. Dagegen hat sich die KfW erfolgreich gewehrt. Aber ein Zugeständnis hat sie doch an den Bund gemacht:

    "Wir wollen ganz klar der Förderung den Vorrang geben und nicht der Profitmaximierung. Deshalb sind wir froh, dass sich die Bundesregierung entschieden hat, das Ausschüttungsverbot nicht aufzuheben. Wir haben gleichzeitig aber auch angeboten, und das ist, glaube ich, nur fair, dass wir die Erträge der KfW, soweit sie die sonstige Förderfähigkeit unseres Hauses und - ganz wichtig – die Risikotragfähigkeit der KfW nicht infrage stellen, dass wir diese Übererträge gern für Förderzwecke zur Verfügung stellen."

    311 Millionen Euro nämlich werden aus dem KfW-Gewinn in den Klimafonds eingestellt. Dessen Finanzierung wäre sonst nicht ausreichend gesichert gewesen.