Donnerstag, 18. April 2024

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Klavierwerke von Georgi Catoire
Exzessiver Farbrausch

Lange schlummerten die Werke des russischen Komponisten Georgi Catoire im Dunkel der Musikgeschichte. Drei von ihnen hat Pianist Oliver Triendl jüngst mit dem Rundfunk Sinfonieorchester Berlin neu eingespielt. Eine Entdeckung, die sich lohnt – ein wahrlich exzessiver musikalischer Farbrausch.

Am Mikrofon: Klaus Gehrke | 24.05.2021
    Auf einer Konzertbühne stehen Orchestermitglieder vor einem leeren Publikums-Saal, die ihre Instrumente in der Hand halten.
    Engagiert sich für vergessenes Repertoire: das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (Simon Pauly)
    Peter Tschaikowsky schätzte seine musikalische Begabung und mit Sergej Tanejew und Nikolai Medtner war er eng befreundet. Doch anders als jene geriet der 1861 in Moskau geborene Georgi Catoire nach seinem Tod 1926 in Vergessenheit – und zwar so gründlich, dass sein Name nicht nur dem Publikum, sondern auch in Fachkreisen lange fast völlig fremd war.

    Impressionismus à la russe

    Seit gut 20 Jahren werden Catoires Werke wieder entdeckt. Sie bestechen durch eine hoch expressive Klangsprache und eine enorme polyphonische Dichte. Dazu kommen harmonische und rhythmische Freiheiten, die Catoires Musik in die Nähe des französischen Impressionismus rücken.
    Pianist Oliver Triendl hat Catoires Klavierkonzert, Klavierquartett und –quintett zusammen gemeinsam mit dem mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Roland Kluttig sowie dem Vogler Quartett in Zusammenarbeit mit Deutschlandfunk Kultur für das Label Capriccio ersteingespielt.
    Georgi Catoire (1861-1926)
    Klavierquintett g-Moll op.28 (Ausschnitte)
    Konzert für Klavier und Orchester As-Dur, op. 21
    Klavierquartett a-moll op. 31
    Oliver Triendl, Klavier
    Vogler Quartett
    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: Roland Kluttig