Verteidigung
"Es wird keine Rückkehr zur alten Wehrpflicht geben": Bundesfinanzminister Klingbeil (SPD) weist Union-Vorstoß zurück

Bundesfinanzminister Klingbeil hat Unions-Forderungen nach einer Wiedereinsetzung der Wehrpflicht erneut eine Absage erteilt. Es werde keine Rückkehr zur alten Wehrpflicht geben, bei der alle jungen Männer eines Jahrgangs eingezogen würden, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft.

    Nahaufnahme der Uniform eines Bundeswehr-Soldaten, eine aufgenähte Deutschlandflagge ist zu sehen.
    Deutschland hatte die Wehrpflicht zum 1. Juli 2011 ausgesetzt. (picture alliance / Geisler-Fotopress | Robert Schmiegelt)
    Er sprach sich allerdings dafür aus, die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass auch verpflichtend eingezogen werden könnte. Das soll für den Fall gelten, dass sich nicht genügend Freiwillige melden.
    Klingbeil betonte, die Bundeswehr müsse deutlich attraktiver für junge Menschen werden. Als Beispiel nannte er den kostenlosen Führerschein beim Bund.
    Kanzleramtchef Frei mahnte eine baldige Entscheidung bei dem Thema an. Deutschland habe keine Zeit abzuwarten, ob eine freiwillige Lösung funktioniere, sagte der CDU-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Die schwarz-rote Koalition müsse eine klare Verabredung treffen, wie das Ziel von 50.000 bis 60.000 zusätzlichen aktiven Soldaten erreicht werden könne.
    Deutschland benötigt 50.000 bis 60.000 aktive Soldaten mehr. Verteidigungsminister Pistorius will rasch seinen Vorschlag für einen neuen Wehrdienst vorlegen, um mehr junge Menschen zu erreichen.
    Diese Nachricht wurde am 20.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.