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Kommunalpolitik
Einer muss es doch machen – Ehrenämtler verzweifelt gesucht

Wer engagiert sich heutzutage noch in der Kommunalpolitik? Es werden immer weniger, denn das bedeutet viel Arbeit für eine geringe Aufwandsentschädigung. Zudem häufen sich in letzter Zeit Drohungen, Prügelattacken oder Hassmails gegen Bürgermeister.

Von Claudia Hennen | 30.11.2019
Die neue Ortsvorsteherin von Altenstadt in Hessen, Tatjana Cyrulnikov, CDU
Tatjana Cyrulnikov (CDU) hat in Altenstadt Stefan Jagsch (NPD) als Ortsvorsteher abgelöst, nachdem dessen Wahl für Empörung gesorgt hatte (imago / rheinmainfoto)
"Wenn die Vorfälle weiter so zunehmen, besteht die Gefahr, dass im Ehrenamt der eine oder andere sagt, das tue ich mir nicht mehr an", sagt der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg. Überall in Deutschland fehlen in Ortschaften Kandidaten für das Bürgermeisteramt, in Rheinland-Pfalz auch noch ein halbes Jahr nach der Kommunalwahl.
Der NPD-Politiker Stefan Jagsch steht vor dem Gemeinschaftshaus von Altenstadt-Waldsiedlung und telefoniert. 
NPD-Politiker Stefan Jagsch (dpa)
Mancherorts wird überregional per Annonce gesucht. Als Anfang September im hessischen Altenstadt ein NPD-Funktionär zum Ortsvorsteher gewählt wurde, war die Empörung groß. Allerdings: das Amt wollte zunächst kein anderer machen.
Lisa Krein und Richard Köth
Überregionales Kandidaten-Casting: Lisa Krein soll hauptamtliche Nachfolgerin von Bürgermeister Richard Köth (CSU) in Schwanfeld werden. (Deutschlandfunk / Claudia Hennen)
Claudia Hennen ist für das Wochenendjournal über Lande gefahren und hat sich angesehen, wie Kommunen und Politiker mit der wachsenden Politikverdrossenheit umgehen. Sie hat Menschen getroffen, die resigniert aufgegeben haben und andere, die sich trotz der Krise des Ehrenamts einbringen.