
Er verwies lediglich darauf, dass ein Treffen möglich sei, aber nur als Ergebnis der Arbeit beider Seiten und nach Abschluss einer Vereinbarung. Bei den direkten Gesprächen der Kriegsparteien in Istanbul hatte die ukrainische Delegation ein Treffen zwischen den Präsidenten Selenskyj und Putin verlangt. Eine Waffenruhe war bei den Beratungen nicht erreicht worden.
Nach ukrainischer Darstellung hatte Russland als Vorbedingung einer Feuerpause umfangreiche Gebietsabtretungen gefordert. Dazu zähle ein vollständiger Rückzug ukrainischer Truppen aus den Regionen Donezk, Saporischschja, Cherson und Luhansk, hieß es.
Trump will mit Putin und Selenskyj telefonieren
Aus Moskau wurde am Nachmittag gemeldet, dass sich der russische Außenminister Lawrow und sein amerikanischer Kollege Rubio telefonisch über das Istanbuler Treffen ausgetauscht hätten. Dabei habe Lawrow die Rolle der USA beim Zustandekommen der Gespräche gewürdigt, hieß es.
Das Weiße Haus kündigte ein Telefonat zwischen US-Präsident Trump und dem russischen Staatschef Putin am kommenden Montag an. Im Anschluss daran wolle er auch mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj und Vertretern der NATO sprechen.
Merz: "Mangelnde Bereitschaft zu Friedensbemühungen"
Bundeskanzler Merz warf Russland mangelnde Bereitschaft zu Friedensbemühungen vor. Die russische Seite habe eine gute Gelegenheit gehabt, in dieser Woche erste Gespräche über ein Waffenstillstandsabkommen zu führen. Ähnlich äußerte sich der französische Präsident Macron.
Der polnische Außenminister Sikorski forderte die chinesische Regierung auf, sich in die Friedensbemühungen einzuschalten. Er meinte: "Würde China mit einem Handelsembargo drohen, wäre Russland gezwungen, sich zu fügen".
Weiter Kämpfe in der Ukraine
Abseits der Verhandlungstische lieferten sich russische und ukrainische Truppen weiter Kämpfe. Bei einem russischen Angriff auf einen Bus in der ukrainischen Region Sumy wurden nach Angaben der dortigen Behörden mindestens neun Menschen getötet. Zudem gebe es sieben Verletzte, erklärte die regionale Militärverwaltung. Der Bus sei auf dem Weg in die Regionalhauptstadt Sumy gewesen, als er beschossen wurde.
Der ukrainische Präsident Selenskyj erklärte, bei allen neun Toten handele es sich um Zivilisten. Auf X veröffentlichte er Bilder von einem zerstörten blauen Transporter - ohne Fensterscheiben und mit aufgerissenem Dach. Russland greift die Grenzregion Sumy verstärkt an, seit die ukrainische Armee im März aus der benachbarten russischen Region Kursk vertrieben wurde.
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Diese Nachricht wurde am 17.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.