Russland
Kremlchef Putin bestätigt indirekt Tod Prigoschins

Russlands Präsident Putin hat den Tod des mutmaßlich bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommenen Chefs der Söldnertruppe Wagner, Prigoschin, indirekt bestätigt. Laut Staatsmedien erklärte Putin, dass ersten Erkenntnissen zufolge am Vorabend ein Flugzeug mit Angehörigen der Privatarmee Wagner abgestürzt sei.

25.08.2023
    Ein Porträt von Wladimir Putin im schwarzen Anzug.
    Der russische Präsident Wladimir Putin (Archivbild). (imago / ZUMA Wire / Gavriil Grigorov / Kremlin Pool)
    Er nannte Prigoschin einen talentierten Menschen, der jedoch schwerwiegende Fehler gemacht habe, und sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Man werde sehen, was die Ermittler herausfänden, sagte der Präsident weiter. Dies könne dauern.
    In St. Petersburg legten Anhänger Prigoschins Blumen nieder. Auch aus anderen russischen Städten wurden Trauerbekundungen gemeldet.

    Untersuchungen an Unglücksort - Spekulationen über Absturzursache

    Derzeit untersuchen Spezialisten die Absturzstelle des Flugzeugs, in dem sich Prigoschin befunden haben soll. Acht Leichen wurden aus den Trümmern geborgen. Die russischen Behörden haben eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet. Weitgehend unklar ist bislang die Absturzursache. Wie die Nachrichtenagentur Reuters aus US-Kreisen erfuhr, könnte die Maschine durch eine Luftabwehr-Rakete aus Russland abgeschossen worden sein. Der Politikwissenschaftler Gerhard Mangott sagte im Deutschlandfunk, er halte es für die wahrscheinlichste Variante, dass Putin hinter dem Absturz stecke.
    In der Vergangenheit war schon zweimal über einen angeblichen Tod Prigoschins berichtet worden. Die Söldnertruppe Wagner hatte vor zwei Monaten kurzzeitig gegen die russische Führung gemeutert.

    Weiterführende Informationen

    Was zum mutmaßlichen Tod von Prigoschin bisher bekannt ist – und was nicht
    In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.
    Diese Nachricht wurde am 24.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.