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Kritik
Die besten 7 Bücher für junge Leser im Oktober

29 Juroren aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ermitteln einmal im Monat die besten sieben Bücher für junge Leser. Hier das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste im Monat Oktober.

    An der Decke über dem Stand der Kooperation Kinder- und Jugendbuch des Deutschen Taschenbuch Verlages (dtv) hängen am 14.03.2014 auf der Leipziger Buchmesse in Leipzig (Sachsen) Bücher an Fäden.
    Welche sind die besten Kinderbücher im Oktober? (picture alliance / dpa / Arno Burgi)
    Was meine Eltern von mir lernen können!
    Von Mathias Jeschke und Maja Bohn (Illustration)
    Hinstorff Verlag, 24 Seiten, 14,99 Euro, ab 5
    Dass Hannes Marlene "Zimtzicke" nennt und sie ihn "Dumpfbacke" - passiert manchmal. Dass sich Maida mit Valentina streitet und Amelie dann auch noch mitmischt – kommt vor. Aber irgendwann ist es genug. Wie sagt Frau Maiwald im Blumenkleid: "Um sich nur zu streiten, ist das Leben viel zu schade!" Aber was ist, wenn sich sogar die Eltern in den Haaren liegen? - Ein munteres Buch über Streiten und Versöhnen in allen Lebenslagen.
    Kommissar Gordon: Der letzte Fall?
    Von Ulf Nilsson und Gitte Spee (Illustration)
    Aus dem Schwedischen von Ole Könnecke
    Moritz Verlag, 128 Seiten, 11,95 Euro, ab 7
    Während Kommissar Gordon im Bett bleibt und nachdenkt, führt Buffy allerhand Befragungen durch. Doch dabei gerät sie ins Visier des Täters. Ein Krimi, der Gefühle beschreibt, die viele Kinder kennen: Geärgert werden, Nicht-mitspielen-Dürfen, Peinlichkeit empfinden. Und was überhaupt ist richtig und falsch? Eine große Frage, die es zu beantworten gilt. Dass Kommissar Gordon etwas schwerfällig und verfressen ist, führt zu urkomischen Situationen, die dem Bilderbuch eine große Leichtigkeit verleihen.
    Ich denke
    Von Toon Tellegen und Ingrid Godon
    Aus dem Niederländischen von Birgit Erdmann
    mixtvision, 96 Seiten, 29,90 Euro, für alle
    "Ich denke, dass ich glücklich bin. Wieso aber bin ich mir nie sicher? Und warum bin ich gleichzeitig auch unglücklich, wenn ich glücklich bin?"- Einmal mehr hat sich die Künstlerin von alten Porträts inspirieren lassen. An der Seite persönlich gehaltener Porträts über Mutter und Schwester stehen literarische Miniaturen: pointierte Texte, die zum Nachdenken, Weiterdenken und Umdenken einladen.
    Die Nachtwanderin
    Von Einar Turkowski
    mixtvision, 32 Seiten, 16,90 Euro, für alle
    Manchmal erscheinen Dinge einfach und klar. Aber bedeutet Klarheit nicht für jeden etwas anderes? Und gibt es nicht stets auch weitere Möglichkeiten der Betrachtung? Die Geschichte eines Sommers mit der Nachtwanderin: rätselhaft, poetisch und inspirierend. Ein Bilderbuch für kleine und große Kunstliebhaber.
    Dreckstück
    Von Clémentine Beauvais
    Aus dem Französischen von Annette von der Weppen
    Carlsen Verlag, 84 Seiten, 11,99 Euro, ab 14
    David und seine Clique schwänzen wieder einmal die Schule, als ihnen ein kleines schwarzes Mädchen über den Weg läuft, das offenbar Läuse hat. Aus einer Laune heraus nehmen sie es mit in die Wohnung eines der verwöhnten Jugendlichen, um sie zu entlausen. Doch dann läuft die Situation aus dem Ruder. Der ganze Überdruss, die Arroganz und der aufgestaute Hass der Jugendlichen entlädt sich an diesem Mädchen.
    Das hier ist kein Tagebuch
    Von Erna Sassen
    Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf
    Verlag Freies Geistesleben, 184 Seiten, 17,90 Euro ab 14
    Tag für Tag zeichnet Boudewijn auf, was er fühlt (oder nicht fühlen kann), nachdem sich seine Mutter umgebracht hat. Schreibend, denkend und erinnernd löst er sich allmählich aus der Starre einer Depression. An die Stelle von Wut auf die in seinen Augen egoistische Tat tritt echte Trauer. Neben fürchterlichen Erinnerungen werden in diesem aufwühlenden Jugendroman auch schöne Ereignisse geschildert.
    Ich hätte es wissen müssen
    Von Tom Leveen
    Aus dem Englischen von Anja Hansen-Schmidt
    Hanser Verlag, 208 Seiten, 15,90 Euro, ab 14
    Mitten in der Nacht klingelt das Handy der 16-jährigen Tori. Der Anrufer heißt Andy und behauptet, Tori rein zufällig angerufen zu haben. Andy bittet Tori, ihm einen einzigen Grund zu nennen, warum er nicht Selbstmord begehen soll. Ausgerechnet Tori! Sie, die beschuldigt wird, mit ihren Posts auf Facebook einen Mitschüler in den Freitod getrieben zu haben. - Ein spannender Roman über die Tücken von Facebook und die Gefahren von Cyber-Mobbing.