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Landwirtschaft
"Die Welt ist mit Fleisch nicht zu ernähren"

Der hohe Fleischkonsum in den Industrieländern sei für die ärmeren Regionen der Welt ein fatales Zeichen, sagt der Umweltjournalist Wilfried Bommert im DLF. Mehr Wohlstand werde mit einem höheren Fleischkonsum in Verbindung gebracht. Dieser ideologische Export werde den Industrieländern auf die Füße fallen.

Wilried Bommert im Gespräch mit Britta Fecke |
    Der Umweltjournalist Wilfried Bommert.
    Der Umweltjournalist Wilfried Bommert fordert ein Umdenken beim Fleischkonsum. (picture alliance / dpa / Horst Galuschka)
    Problematisch am hohen Fleischkonsum sei die sehr Ressourcen zehrende Fleischproduktion, so Bommert. Für ein Kilogramm Rindfleisch brauche man etwa zehn Kilogramm Getreide als Futter. Hinzu kämen gravierende Folgen für die Umwelt. Neben einem hohen Futter- und Wasserkonsum würden Mastanlagen auch große Mengen an Fäkalien und Abgasen produzieren. Diese Abfälle belasteten, so Bommert, auf Dauer auch das Grundwasser.
    Fortsetzung der alten Form des Kolonialismus
    Darüber hinaus kritisierte der Umweltjournalist die Ausbeutung ärmerer Länder, um den hohen Fleischkonsum in den reichen Ländern aufrechtzuerhalten. Kleine Landwirte verlören dadurch Ländereien. Sie endeten in den Slums von Großstädten und verunsicherten die Gesellschaft dort. Es handele sich um "die Fortsetzung der alten Form des Kolonialismus", betonte Bommert. "Wir besorgen das in anderen Ländern, was wir nicht produzieren können oder wollen."
    Kritisch sieht Bommert auch die Wegwerf-Kultur und den Überkonsum in reichen Gesellschaften. Es gebe große Puffer, um die Welt zu ernähren, doch dazu müsse man die Schwachstellen angehen. Dann könne man weltweit zwölf Milliarden Menschen versorgen.