Russischer Angriffskrieg
Laut Merz keine Reichweitenbeschränkung mehr für Waffen an die Ukraine - Selenskyj am Mittwoch in Berlin

Für Waffen, die an die Ukraine geliefert werden, gilt nach den Worten von Bundeskanzler Merz keine Reichweitenbeschränkung mehr. Der CDU-Vorsitzende sagte auf dem WDR-Europaforum in Berlin, die Ukraine könne somit auch militärische Ziele in Russland angreifen.

    Friedrich Merz (r), Unions-Kanzlerkandidat und CDU-Bundesvorsitzender, steht neben Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, vor einem gemeinsamen Gespräch im Präsidialamtin Kiew.
    Merz in der Ukraine (Archivbild) (Michael Kappeler/dpa)
    Merz fügte hinzu, der Wegfall der Reichweitenbeschränkung gelte für alle an die Ukraine gelieferten Waffen aus den USA, Großbritannien, Frankreich und auch Deutschland. Ob Deutschland auch Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine liefert, ließ Merz auf Nachfrage offen. In der vergangenen Legislatur-Periode hatte Merz den damaligen Bundeskanzler Scholz mehrfach aufgefordert, der Ukraine das reichweitenstarke Taurus-System zur Verfügung zu stellen. Der SPD-Politiker hat dies stets abgelehnt.

    Selenskyj am Mittwoch in Berlin erwartet

    Der ukrainische Präsident Selenskyj wird unterdessen am Mittwoch überraschend in Berlin erwartet. Wie das Magazin "Spiegel" berichtet, will Merz bei dem persönlichen Treffen mit Selenskyj über die Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg sprechen. Der ukrainische Präsident soll zudem über ein künftiges Sanktionspaket der EU gegen Russland informiert werden. Er werde zudem Bundespräsident Steinmeier treffen. Selenskyj war zuletzt im Oktober vergangenen Jahres in Berlin - damals traf er im Kanzleramt Merz' Vorgänger Scholz.
    Die EU-Außenbeauftragte Kallas hatte sich für eine härtere Gangart gegen Moskau ausgesprochen. Es sei an der Europäischen Union, Druck auf Russland auszuüben, damit auch dort der Wille zum Frieden entstehe, sagte Kallas am Rande eines Ministertreffens in Brüssel. Sie hoffe zudem, dass internationale Partner diesem Beispiel folgten. Die jüngsten russischen Angriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew nannte Kallas "entsetzlich".
    Die Ukraine hatte zuvor den größten russischen Drohnenangriff auf das Land seit Kriegsbeginn gemeldet. Am Wochenende griff Russland unter anderem die Hauptstadt Kiew an. Landesweit wurden dabei laut ukrainischen Behörden mindestens zwölf Menschen getötet.
    Diese Nachricht wurde am 26.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.