Was ist gute Lehre? Schon diese Kernfrage ist schwer zu beantworten, das merkt man auch auf der Tagung in Berlin. Selbst Studierende tun sich hier schwer damit, zu formulieren was gut ist:
"Dass man stringent einfach durchgeht durch das Thema, dass man nicht springt - ich studier Mathematik - dass man irgendwie vorbereitet ist, dass man die Studierenden auch irgendwie fordert in seinen Vorlesungen."
"Ich denke gute Lehre ist studierendenzentriert, versucht die Studierenden mitzunehmen und dass mann sie dazu animiert kritisch zu hinterfragen und vieles einfach selbst zu lernen."
Man könne auf sehr verschiedene Arten gut ein, sagt Professor Johannes Wildt vom Hochschuldidaktischen Zentrum der TU Dortmund unter Berufung auf eigene Untersuchungen.
Einer der wenigen, der es wagt Pflöcke einzurammen ist Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner, selbst Professor für Physiologische Chemie.
"Gute Lehre macht aus: Erstens, dass man die jungen Menschen begeistert für das, was man ihnen vermittelt, dass man sich auf das Wesentliche konzentriert und drittens, dass man Anregungen gibt selber nachzudenken und selber intensiv die Probleme anzugehen und nicht alles vorgekaut verdaut haben will."
Diese Formulierung ist vermutlich sogar mehrheitsfähig. Noch schwieriger ist aber die Frage zu beantworten, wie man die Lehre denn verbessern kann. Denn die in Berlin versammelten Fachleute sehen sehr viele höchst unterschiedliche Wege, die man gehen könnte. Die Lehre müsse schon bei der Berufung von Professoren mehr berücksichtigt werden fordert Nikolaus Zahnen, Lehrfragenreferent an der Universität Konstanz. Man müsse die Hochschuldidaktiker besser einbinden und ihnen die Möglichkeit bieten, maßgeschneiderte Angebote zu machen, findet Santina Battaglia, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik:
"Lehre wird simplifiziert, auch Hochschuldidaktik wird simplifiziert, also Qualifizierung für Lehrende, wenn man zum Beispiel sagt - das liest man oft in den Medien "Die Professoren müßten die Schulbank drücken", das ist ein ganz falsches Bild! Lehren ist ein hohe Kunst, eine ganz hohe Kunst!"
Professor Peter Gritzmann, Vizepräsident für Studium und Lehre an der TU München hält es für einen guten Weg, den Professoren und angehenden Professoren einschlägige Fortbildungen anzubieten und macht damit an seiner Hochschule gute Erfahrungen:
"Wir haben Programme für die Neuberufenen, die das sehr gerne und sehr intensiv wahrnehmen, wir haben Programme für den wissenschaftlichen Nachwuchs, der uns die Türen einrennt, das sind zweijährige Kurse Hochschullehre, die sehr intensiv sind und die sind immer ausgebucht."
Eine weitere Option bringt Professor Ursula Staudinger, Vizepräsidentin der Jacobs University in Bremen ins Spiel: Sie empfiehlt, dass sich Professoren mehr Feedback untereinander geben. An ihrer Hochschule werde das vereinzelt schon erfolgreich praktiziert, dort besuchen sich die Lehrenden wechselseitig im Unterricht und geben einander Tipps.
Es gibt schon viele gute Ideen die Lehre zu verbessern, aber die kommen nicht genug in der Praxis an moniert der Potsdamer Politologie-Student Cornelius Vogt:
"Wenn man sich dann die einzelnen Formate anguckt, die man ganz innovativ in der Lehre einsetzen kann - ob das eine Moderation ist, oder eine Zahnradmethode oder eine Präsentation - ganz klar ist: sie kommen irgendwo an Gruppengrößen, wo das nicht mehr funktioniert."
Damit gehört er zu den vielen, die vor allem mehr Geld für die Lehre fordern.
Auch Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner will investieren: er plädiert für die von Bundesbildungsministerin Schavan und der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz auf den Weg gebrachte "Akademie für Studium und Lehre" Die solle nicht nur neue Ideen entwickeln, sondern auch schauen, wie man die zügig in die Praxis umsetzen kann so Zöllner:
"Indem sie ein Ort ist, an dem man Erfahrungsaustausch pflegen kann und letzten Endes auch Impulse setzt als Akademie in die Hochschulen hinein für Leute, die bereit sind, neue Ideen aufzunehmen."
Außerdem schlägt er ein Programm vor, das Anreize für herausragende und innovative Lehre geben soll. Wie viel Geld er denn gerne zusätzlich in die Lehre investieren würde verrät der Bildungssenator nicht. Es könne aber auch ohne viel Geld ein Qualitätssprung erreicht werden glaubt Zöllner. Und er lässt keinen Zweifel daran, dass er für eine größere Wertschätzung der Lehre kämpfen will - auch ohne Geld:
"Wir müssen es erreichen, dass man nicht von Forschungsfreiheit redet und Lehrverpflichtung, sondern von Lehrberechtigung."
Fazit: einen Mangel an Ideen, wie die Lehre verbessert werden kann gibt es also nicht. Bleibt noch der Weg von der Theorie in die Praxis.
"Dass man stringent einfach durchgeht durch das Thema, dass man nicht springt - ich studier Mathematik - dass man irgendwie vorbereitet ist, dass man die Studierenden auch irgendwie fordert in seinen Vorlesungen."
"Ich denke gute Lehre ist studierendenzentriert, versucht die Studierenden mitzunehmen und dass mann sie dazu animiert kritisch zu hinterfragen und vieles einfach selbst zu lernen."
Man könne auf sehr verschiedene Arten gut ein, sagt Professor Johannes Wildt vom Hochschuldidaktischen Zentrum der TU Dortmund unter Berufung auf eigene Untersuchungen.
Einer der wenigen, der es wagt Pflöcke einzurammen ist Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner, selbst Professor für Physiologische Chemie.
"Gute Lehre macht aus: Erstens, dass man die jungen Menschen begeistert für das, was man ihnen vermittelt, dass man sich auf das Wesentliche konzentriert und drittens, dass man Anregungen gibt selber nachzudenken und selber intensiv die Probleme anzugehen und nicht alles vorgekaut verdaut haben will."
Diese Formulierung ist vermutlich sogar mehrheitsfähig. Noch schwieriger ist aber die Frage zu beantworten, wie man die Lehre denn verbessern kann. Denn die in Berlin versammelten Fachleute sehen sehr viele höchst unterschiedliche Wege, die man gehen könnte. Die Lehre müsse schon bei der Berufung von Professoren mehr berücksichtigt werden fordert Nikolaus Zahnen, Lehrfragenreferent an der Universität Konstanz. Man müsse die Hochschuldidaktiker besser einbinden und ihnen die Möglichkeit bieten, maßgeschneiderte Angebote zu machen, findet Santina Battaglia, Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik:
"Lehre wird simplifiziert, auch Hochschuldidaktik wird simplifiziert, also Qualifizierung für Lehrende, wenn man zum Beispiel sagt - das liest man oft in den Medien "Die Professoren müßten die Schulbank drücken", das ist ein ganz falsches Bild! Lehren ist ein hohe Kunst, eine ganz hohe Kunst!"
Professor Peter Gritzmann, Vizepräsident für Studium und Lehre an der TU München hält es für einen guten Weg, den Professoren und angehenden Professoren einschlägige Fortbildungen anzubieten und macht damit an seiner Hochschule gute Erfahrungen:
"Wir haben Programme für die Neuberufenen, die das sehr gerne und sehr intensiv wahrnehmen, wir haben Programme für den wissenschaftlichen Nachwuchs, der uns die Türen einrennt, das sind zweijährige Kurse Hochschullehre, die sehr intensiv sind und die sind immer ausgebucht."
Eine weitere Option bringt Professor Ursula Staudinger, Vizepräsidentin der Jacobs University in Bremen ins Spiel: Sie empfiehlt, dass sich Professoren mehr Feedback untereinander geben. An ihrer Hochschule werde das vereinzelt schon erfolgreich praktiziert, dort besuchen sich die Lehrenden wechselseitig im Unterricht und geben einander Tipps.
Es gibt schon viele gute Ideen die Lehre zu verbessern, aber die kommen nicht genug in der Praxis an moniert der Potsdamer Politologie-Student Cornelius Vogt:
"Wenn man sich dann die einzelnen Formate anguckt, die man ganz innovativ in der Lehre einsetzen kann - ob das eine Moderation ist, oder eine Zahnradmethode oder eine Präsentation - ganz klar ist: sie kommen irgendwo an Gruppengrößen, wo das nicht mehr funktioniert."
Damit gehört er zu den vielen, die vor allem mehr Geld für die Lehre fordern.
Auch Berlins Bildungssenator Jürgen Zöllner will investieren: er plädiert für die von Bundesbildungsministerin Schavan und der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz auf den Weg gebrachte "Akademie für Studium und Lehre" Die solle nicht nur neue Ideen entwickeln, sondern auch schauen, wie man die zügig in die Praxis umsetzen kann so Zöllner:
"Indem sie ein Ort ist, an dem man Erfahrungsaustausch pflegen kann und letzten Endes auch Impulse setzt als Akademie in die Hochschulen hinein für Leute, die bereit sind, neue Ideen aufzunehmen."
Außerdem schlägt er ein Programm vor, das Anreize für herausragende und innovative Lehre geben soll. Wie viel Geld er denn gerne zusätzlich in die Lehre investieren würde verrät der Bildungssenator nicht. Es könne aber auch ohne viel Geld ein Qualitätssprung erreicht werden glaubt Zöllner. Und er lässt keinen Zweifel daran, dass er für eine größere Wertschätzung der Lehre kämpfen will - auch ohne Geld:
"Wir müssen es erreichen, dass man nicht von Forschungsfreiheit redet und Lehrverpflichtung, sondern von Lehrberechtigung."
Fazit: einen Mangel an Ideen, wie die Lehre verbessert werden kann gibt es also nicht. Bleibt noch der Weg von der Theorie in die Praxis.