Unterrichtsstart in der "Kaivokselan Koulu", einer Grundschule in Vanta, einer mittelgroßen Stadt etwa eine Viertelstunde von Helsinki entfernt. Gut 450 Kinder lernen hier von der ersten bis zur sechsten Klasse. Danach gehen sie noch bis zum Ende der neunten Klasse auf eine gemeinsame Schule und erst danach entscheidet man sich für eine weiterführende Schule oder eine Berufsausbildung.
Der Unterricht beginnt hier um neun Uhr, vorher haben schwache Schüler schon die Gelegenheit eine Art Nachhilfeunterricht zu besuchen. Die Erstklässler haben ihre Jacken im Flur auf Haken gehängt, die Schuhe auf die Bänke darunter gestellt und stapfen nun auf Socken durch das Schulgebäude. In der ersten Stunde steht Musikunterricht auf dem Programm, Lehrerin Marla, die alle Kinder duzen dürfen hat Musikinstrumente verteilt, das Gespensterlied wird einstudiert, schließlich ist bald Halloween.
Die Klassen sind gut ausgestattet, jeder Raum mit Fernseher, DVD-Spieler, Computer mit Internetzugang und der Musikraum mit vielen Instrumenten. Etwa ein Drittel der Schüler hier sind Migrantenkinder. Das ist ungewöhnlich für finnische Verhältnisse, wo der Durchschnitt ausländischer Schüler in der Regel bei zwei Prozent liegt.
Die Stadt Vanta hat in den neunziger Jahren ein großes Kontingent von Bürgerkriegsflüchtlingen aus Somalia aufgenommen. Die schicken ihre Kinder nun auf die "Kaivokselan Koulu", denn hier wird auch auf Englisch unterrichtet und das finden viele ausländische Eltern für ihre Kinder attraktiv.
Oberstes Ziel an allen finnischen Schulen ist es, jedes Kind bestmöglich zu fördern und auszubilden. Für die ausländischen Kinder heißt das vor allem zunächst mal, ihnen die finnische Sprache beizubringen, erzählt die stellvertretende Schulleiterin Satu Ollila.
Wir haben eine Vorbereitungsklasse für Schüler, die kein Finnisch können, dort unterrichten wir sie, bis sie es ausreichend beherrschen, sagt sie. Alle ausländischen Kinder in Finnland haben außerdem Anspruch auf zwei Stunden muttersprachlichen Unterricht pro Woche. Dafür kommt extra ein somalischer Lehrer in die "Kaivokselan Schule", der auch gleich den islamischen Religionsunterricht erteilt. Davon abgesehen gibt es hier die Ausstattung, die für alle finnischen Schulen üblich ist, die deutsche Lehrer wie Walter Seeflug aber schon fast neidisch werden lässt.
"Was ich gesehen habe ist, dass die Lehrer in Finnland durch vielerlei Unterstützung Entlastung bekommen, die es bei uns nicht gibt."
Neben den Lehrern gibt es an jeder finnischen Schule einen Psychologen, eine Krankenschwester, einen sogenannten Kurator, der zum Beispiel für die Beziehungen zu den Eltern zuständig ist, sowie Assistenz- und Förderlehrer, die während des Unterrichts mit in der Klasse sind oder Schüler mit Schwierigkeiten außerhalb der Stunden unterstützen.
Diese Spezialkräfte sind zwar nicht immer jeden Tag an der Schule, aber doch regelmäßig und zu festen Zeiten. Der Lehrer soll sich voll und ganz auf das Unterrichten konzentrieren. Finnische Lehrer sind mit ihrer Arbeit sehr zufrieden.
Lediglich die Bezahlung ist etwas, worüber wir uns beschweren, sagt denn auch Satu Ollila, ansonsten geht eigentlich alles ganz glatt an finnischen Schulen.
Tatsächlich bekommt ein finnischer Lehrer etwa ein Drittel weniger Geld als sein deutscher Kollege. Ausgezahlt wird das in Form eines Grundgehaltes und extra Bezahlungen wenn extra Aufgaben übernommen werden.
Neben der eher mageren Bezahlung bekommen die finnischen Lehrer aber vor allem viel gesellschaftliche Anerkennung - Lehrer haben hier ein ausgesprochen gutes Image. So erklärt sich wohl auch, dass es jedes Jahr viel mehr Bewerber für die Lehrer Ausbildung gibt als angenommen werden können. Und vielleicht erklärt sich damit auch das große Selbstbewusstsein, mit dem Satu Ollila erklärt:
"Wir machen wichtige Arbeit, wir verändern die Welt, langsam zwar, aber wir verändern sie doch."
Der Unterricht beginnt hier um neun Uhr, vorher haben schwache Schüler schon die Gelegenheit eine Art Nachhilfeunterricht zu besuchen. Die Erstklässler haben ihre Jacken im Flur auf Haken gehängt, die Schuhe auf die Bänke darunter gestellt und stapfen nun auf Socken durch das Schulgebäude. In der ersten Stunde steht Musikunterricht auf dem Programm, Lehrerin Marla, die alle Kinder duzen dürfen hat Musikinstrumente verteilt, das Gespensterlied wird einstudiert, schließlich ist bald Halloween.
Die Klassen sind gut ausgestattet, jeder Raum mit Fernseher, DVD-Spieler, Computer mit Internetzugang und der Musikraum mit vielen Instrumenten. Etwa ein Drittel der Schüler hier sind Migrantenkinder. Das ist ungewöhnlich für finnische Verhältnisse, wo der Durchschnitt ausländischer Schüler in der Regel bei zwei Prozent liegt.
Die Stadt Vanta hat in den neunziger Jahren ein großes Kontingent von Bürgerkriegsflüchtlingen aus Somalia aufgenommen. Die schicken ihre Kinder nun auf die "Kaivokselan Koulu", denn hier wird auch auf Englisch unterrichtet und das finden viele ausländische Eltern für ihre Kinder attraktiv.
Oberstes Ziel an allen finnischen Schulen ist es, jedes Kind bestmöglich zu fördern und auszubilden. Für die ausländischen Kinder heißt das vor allem zunächst mal, ihnen die finnische Sprache beizubringen, erzählt die stellvertretende Schulleiterin Satu Ollila.
Wir haben eine Vorbereitungsklasse für Schüler, die kein Finnisch können, dort unterrichten wir sie, bis sie es ausreichend beherrschen, sagt sie. Alle ausländischen Kinder in Finnland haben außerdem Anspruch auf zwei Stunden muttersprachlichen Unterricht pro Woche. Dafür kommt extra ein somalischer Lehrer in die "Kaivokselan Schule", der auch gleich den islamischen Religionsunterricht erteilt. Davon abgesehen gibt es hier die Ausstattung, die für alle finnischen Schulen üblich ist, die deutsche Lehrer wie Walter Seeflug aber schon fast neidisch werden lässt.
"Was ich gesehen habe ist, dass die Lehrer in Finnland durch vielerlei Unterstützung Entlastung bekommen, die es bei uns nicht gibt."
Neben den Lehrern gibt es an jeder finnischen Schule einen Psychologen, eine Krankenschwester, einen sogenannten Kurator, der zum Beispiel für die Beziehungen zu den Eltern zuständig ist, sowie Assistenz- und Förderlehrer, die während des Unterrichts mit in der Klasse sind oder Schüler mit Schwierigkeiten außerhalb der Stunden unterstützen.
Diese Spezialkräfte sind zwar nicht immer jeden Tag an der Schule, aber doch regelmäßig und zu festen Zeiten. Der Lehrer soll sich voll und ganz auf das Unterrichten konzentrieren. Finnische Lehrer sind mit ihrer Arbeit sehr zufrieden.
Lediglich die Bezahlung ist etwas, worüber wir uns beschweren, sagt denn auch Satu Ollila, ansonsten geht eigentlich alles ganz glatt an finnischen Schulen.
Tatsächlich bekommt ein finnischer Lehrer etwa ein Drittel weniger Geld als sein deutscher Kollege. Ausgezahlt wird das in Form eines Grundgehaltes und extra Bezahlungen wenn extra Aufgaben übernommen werden.
Neben der eher mageren Bezahlung bekommen die finnischen Lehrer aber vor allem viel gesellschaftliche Anerkennung - Lehrer haben hier ein ausgesprochen gutes Image. So erklärt sich wohl auch, dass es jedes Jahr viel mehr Bewerber für die Lehrer Ausbildung gibt als angenommen werden können. Und vielleicht erklärt sich damit auch das große Selbstbewusstsein, mit dem Satu Ollila erklärt:
"Wir machen wichtige Arbeit, wir verändern die Welt, langsam zwar, aber wir verändern sie doch."