Donnerstag, 25. April 2024

Archiv

Lost in Brexit
Französisch-britische Trennungsgeschichten

Den Aufbruch in eine bessere Zukunft haben die Brexit-Befürworter versprochen. Die Briten nahmen sie beim Wort und stimmten mit einer knappen Mehrheit für den EU-Austritt. Inzwischen sieht die Realität anders aus: Ungewissheit, Unversöhnlichkeit und ein zähes Ringen zwischen London und Brüssel.

Von Andreas Noll und Sandra Pfister | 23.03.2019
    Blick auf die hell leuchtenden Kreidefelsen der Steilkueste bei Dover im Sueden Englands am Aermelkanal
    Blick auf die Steilküste bei Dover am Ärmelkanal zwischen England und Frankreich. (picture alliance / zb | Reinhard Kaufhold)
    Die Sorge vor chaotischen Zuständen im europäisch-britischen Verhältnis ist groß. Der Handel zwischen der Insel und dem Kontinent wird schwieriger. Wer zahlt die Zeche? Wer profitiert? Die Gesichter Europas begeben sich in getrennte Welten entlang des Ärmelkanals.
    Produktion bei Nissan
    Ein Zulieferer schaut, dass er Land gewinnt
    Für Automobilzulieferer und ihre komplexen Lieferketten ist die Brexit-Unsicherheit Gift. Gregory McDonalds Belegschaft in Birmingham hat trotzdem größtenteils für den EU-Austritt gestimmt. Nun bereitet der Firmenchef eine Verlagerung seines Geschäfts aufs europäische Festland vor.
    Alle Räder stehen still, wenn der Zöllner arbeiten will
    Kommt es zum Brexit, werden in Calais plötzlich viele Zöllner gebraucht - und neue Abfertigungsgebäude. Doch es passiert zu wenig, meinen Gewerkschafter und haben mit einer ungewöhnlichen Aktion auf mögliche Folgen aufmerksam gemacht.
    Nürnberger Rostbratwürstchen auf dem Grill
    Der Brexit und die Würstel-Lieferkette
    Bier, Sauerkraut, Würstchen aus Deutschland, Beschäftigungshürden für EU-Ausländer - ein bayerisches Gasthaus in London zu betreiben, wird nach einem Brexit nicht einfacher, fürchten die Gastronomin Bele Weiss und ihr deutscher Koch.
    Der geteilte Ärmelkanal
    In der Stadt Dieppe in der Normandie leben die Fischer von und mit den Briten. Mehr als die Hälfte sucht nämlich ihren Fang in britischen Gewässern. Nach einem Brexit könnte es damit vorbei sein. Nach Branchenangaben sind mehr als 2.200 Arbeitsplätze in Gefahr.
    Viele Neugeborene in Bettchen auf einer Neugeborenenstation
    Wenn die Kollegen gehen
    Seit 22 Jahren hilft der spanische Arzt Eduardo Cortes, britische Kinder gesund zur Welt zu bringen. Übers Weggehen aus England denkt er nicht nach. Aber er beobachtet mit Sorge einen Verfall des Gesundheitswesens - und eine zunehmende Abwehrhaltung gegenüber allem Fremden.