
Sie sollen auch Angriffe auf Einrichtungen der kritischen Infrastruktur ermöglichen, wie "Der Spiegel", das "ZDF", die "Süddeutsche Zeitung" und andere Medien berichten. Ein Datenleck des russischen Sicherheitsapparats mache dies deutlich, heißt es. In den zugespielten Dokumenten würden Planungen beschrieben etwa mit dem Ziel, Züge entgleisen zu lassen oder Flughafen-Computer lahmzulegen.
Konkret soll das Unternehmen dem russischen Militär helfen, digitale Schwachstellen seiner Gegner aufzuspüren und damit Cyberangriffe zu erleichtern oder auch Desinformation zu verbreiten. Insgesamt gehe es um tausende Seiten interner Unterlagen der IT-Firma "NTC Vulkan". Sie seien den Journalisten kurz nach Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine übergeben worden. Mehrere westliche Nachrichtendienste hätten dem Rechercheteam bestätigt, dass die Dokumente authentisch seien.
Ehemalige Mitarbeiter in Europa tätig
Laut "Spiegel" arbeiten zudem mehrere ehemalige Mitarbeiter von Vulkan bei Unternehmen in Europa, beispielsweise bei Siemens und einem Tochterunternehmen von Amazon. Der Amazon Web Services gilt als weltgrößter Anbieter von Cloud Computing, viele Unternehmen und auch die ukrainische Regierung lagern dort ihre Daten. Laut dem Magazin ist dort auch ein Mann beschäftigt, der bei Vulkan an einer Software gearbeitet haben soll, mit der Russland andere Länder über das Internet angreifen kann.
Bundesinnenministerin Faeser sagte dem "Spiegel", in kritischen Bereichen brauche man strikte Sicherheitsüberprüfungen. Die Bundesregierung wolle das Gesetz dazu verschärfen, um Personen in besonders sicherheitsrelevanten Bereichen – etwa der kritischen Infrastruktur – strenger überprüfen zu können.
Weiterführende Informationen
In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine und seinen Auswirkungen finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen.
Diese Nachricht wurde am 31.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.