Chiphersteller
Ministerpräsident Haseloff: Intel-Absage für Magdeburg schmerzlicher Tag für Sachsen-Anhalt

Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Haseloff, bedauert die Entscheidung des US-Chipherstellers Intel, den Bau einer Fabrik in Magdeburg nicht weiter zu verfolgen. Das sei ein schmerzlicher Tag für Sachsen-Anhalt, sagte der CDU-Politiker.

    Bagger stehen am frühen Morgen auf dem Baugelände in Magdeburg, auf dem der Chiphersteller Intel eine Chipfabrik errichten will.
    Hier in Magdeburg wollte Chiphersteller Intel eine Chipfabrik errichten (Archivbild). (dpa / Klaus-Dietmar Gabbert)
    Intel sei in einer wirtschaftlich sehr schwierigen Lage. Daher habe man mit der Entscheidung rechnen müssen. Haseloff sagte weiter, das Aus für die Fabrik sei auch ein herber Rückschlag für den europäischen Chips-Act. Mit diesem Maßnahmenbündel unterstützt die EU die Fertigung von Halbleitern in Europa.
    Landes-Infrastrukturministerin Hüskens bezeichnete die Intel-Pläne als harten Schlag, dass der Intel-Konzern seine Pläne für eine Fabrik in dem Bundesland aufgibt.
    Die FDP-Politikerin betonte zugleich, der Schritt werde, Zitat, "uns nicht umhauen". Es sei richtig gewesen, nicht nur auf Intel zu setzen, sondern auch das geplante Gewerbegebiet drumherum zu entwickeln. Die Flächen böten ein riesiges Potenzial und dürften nicht zum Spekulationsobjekt werden.

    "Absage zur rechten Zeit"

    Unter Experten gab es Zuspruch zum Verzicht von Intel auf den Bau der Fabrik. So sagte die Ökonomin Bertschek vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, Intel sei am Mikrochip-Markt derzeit nicht wettbewerbsfähig und müsse nun umstrukturieren. Die Absage komme zur rechten Zeit. Schlimmer wäre es gewesen, wenn die zehn Milliarden Euro an geplanter Förderung durch den Bund schon ausgezahlt worden wären.
    Intel hatte mitgeteilt, Projekte in Deutschland und Polen nicht weiterzuverfolgen. Der Konzern befindet sich in finanziellen Schwierigkeiten.

    Weitere Informationen

    Wirtschaft: Intel-Aus für Magdeburg – Wie geht es weiter in Sachsen-Anhalt?
    Diese Nachricht wurde am 25.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.