Am 3. Oktober ist Parker dicht an der Venus vorbeigeflogen und hat mithilfe der Schwerkraft des Planeten die eigene Bahn verändert. So zieht die Sonde heute zum ersten Mal an der Sonne vorbei – in einem Abstand von nur 24 Millionen Kilometern; das entspricht einem Sechstel der Entfernung Erde - Sonne.
Damit ist Parker schon jetzt die Sonde, die unserem Stern so nah gekommen ist wie kein anderes Raumfahrzeug zuvor. Bisher hielt die Helios-2-Sonde den Rekord – sie hatte sich Mitte der 1970er-Jahre bis auf etwa 43 Millionen Kilometer der Sonne genähert, blieb also fast doppelt so weit weg.
Im Laufe der kommenden Jahre wird die Parker-Sonde 24-mal um die Sonne herum fliegen und ihr von Mal zu Mal näher kommen – geplant ist ein Minimalabstand von nur noch sechs Millionen Kilometern.
Die Forscher wollen mit Parker die Sonnenkorona untersuchen, die Sonnenatmosphäre. In diesen heißen dünnen Gasmassen nimmt der Sonnenwind seine Fahrt auf, ein Strom geladener Teilchen. Er weht mal als laues Lüftchen durch das Planetensystem, mal in Orkanstärke.
Mit Parker dringen die Astronomen zum ersten Mal bis in die Außenbereiche der Korona vor – bisher waren sie auf Beobachtungen aus der Ferne angewiesen.
Derzeit erfasst die Parker-Sonde erstmals die Sonnenkorona aus der Nähe. Die Messdaten und Bilder werden aber erst Anfang Dezember zur Erde übertragen, wenn der Abstand zur Sonne wieder größer ist.
gewünscht von Jutta Goldschmidt