Etwa fünf Prozent aller Kinder in Deutschland leiden unter einer Nahrungsmittelallergie. Bei Kleinkindern lösen neben Kuhmilch besonders häufig Hühnereier Überreaktionen des Immunsystems aus. Die wirksamste Therapie: Eier konsequent meiden. Das schränkt den Speiseplan meist erheblich ein. Ausgerechnet Eipulver könnte nun das Problem lösen.
"Bisher konnten wir den Patienten immer nur empfehlen, das allergieauslösende Nahrungsmittel zu meiden und konnten dann nur die Symptome behandeln. Das ist keine wirklich gute Situation. Der Einsatz von Eipulver könnte auch Menschen mit sehr schweren Nahrungsmittelallergien helfen",
sagt Dr. Robert Wood, Direktor der Abteilung für Pädiatrische Allergologie und Immunologie der John Hopkins University in Baltimore. Er behandelte allergiekranke Kinder mit Eiproteinen. Die Ei-Allergiker verspeisten erst nur sehr geringe Mengen von Eiweißpulver. Die Dosis wurde allmählich erhöht. Woods Hintergedanke: Der Körper sollte sich nach und nach an die Eiproteine gewöhnen, ohne allergisch zu reagieren.
Bei Pollenallergikern ist die sogenannte Desensibilisierung häufig erfolgreich. Fast alle Studienteilnehmer konnten am Ende der Behandlung, nach gut zwei Jahren ein gekochtes Hühnerei ohne allergische Reaktion essen.
Allerdings hielt diese Ei-Toleranz nur kurze Zeit an: Nach sechs Wochen ohne Ei-Therapie reagierte ein Großteil der Allergiker wieder mit einer Immunreaktion auf Hühnereier. Der Immunologe ist dennoch optimistisch:
"Das ist ein sehr ermutigendes Ergebnis. Vor zehn Jahren hatten wir noch nicht einmal eine Ahnung, dass das funktionieren kann. Nun wissen wir, dass es funktionieren kann, sogar bei Patienten mit sehr starker Nahrungsmittelallergie, indem man sie kontinuierlich mit dem allergieauslösenden Lebensmittel behandelt. In weiteren fünf bis zehn Jahren könnte das zur sichersten und wirksamsten Behandlung für alle Nahrungsmittelallergiker werden."
Warum diese orale Immuntherapie funktioniert, weiß der Forscher nicht. Es gebe auch keine Erklärung, warum manche Patienten besser auf die Behandlung reagierten als andere. Im Körper liefen bisher unbekannte Desensibilisierungsprozesse ab, so Wood. Selbst wenn die Behandlung einfach erscheine, von Selbsttherapie rät der Wissenschaftler ab:
"Die Dosen waren äußerst gering und die Studie wurde unter strenger, klinischer Kontrolle durchgeführt. Die Menge an Eiprotein, mit der wir anfingen, betrug ein Achtzigtausendstel eines Hühnereis. Und trotz der sehr geringen Dosen gab es während der Behandlungsphase noch viele allergische Reaktionen. Das ist also definitiv nichts, was man zu Hause ausprobieren sollte."
Die Sicherheit der Methode ist momentan noch ein Problem. In weiteren Studien will der Mediziner herausfinden, wie hoch die Dosen von Eiweißpulver sein müssen, um Erfolge zu erzielen, aber gleichzeitig wie niedrig, um allergische Reaktionen auszuschließen. Robert Wood hofft, auf diese Weise Allergiker dauerhaft zu heilen.
Auch andere Nahrungsmittelallergiker könnten bald von den Ergebnissen profitieren.
"Wir haben auch Studien mit Milch und Erdnüssen laufen. Dort sieht das Ergebnis ähnlich aus. Deshalb hoffen wir, dass diese Methode auch bei vielen anderen Lebensmittelallergien funktionieren wird. Unsere Ergebnisse bilden die Grundlage, um diese Behandlungsmethode zu verbessern, damit wir sie allen Allergikern ermöglichen können."
Womöglich sieht dann in einigen Jahren der Speiseplan von Nahrungsmittelallergikern wieder bunter aus.
"Bisher konnten wir den Patienten immer nur empfehlen, das allergieauslösende Nahrungsmittel zu meiden und konnten dann nur die Symptome behandeln. Das ist keine wirklich gute Situation. Der Einsatz von Eipulver könnte auch Menschen mit sehr schweren Nahrungsmittelallergien helfen",
sagt Dr. Robert Wood, Direktor der Abteilung für Pädiatrische Allergologie und Immunologie der John Hopkins University in Baltimore. Er behandelte allergiekranke Kinder mit Eiproteinen. Die Ei-Allergiker verspeisten erst nur sehr geringe Mengen von Eiweißpulver. Die Dosis wurde allmählich erhöht. Woods Hintergedanke: Der Körper sollte sich nach und nach an die Eiproteine gewöhnen, ohne allergisch zu reagieren.
Bei Pollenallergikern ist die sogenannte Desensibilisierung häufig erfolgreich. Fast alle Studienteilnehmer konnten am Ende der Behandlung, nach gut zwei Jahren ein gekochtes Hühnerei ohne allergische Reaktion essen.
Allerdings hielt diese Ei-Toleranz nur kurze Zeit an: Nach sechs Wochen ohne Ei-Therapie reagierte ein Großteil der Allergiker wieder mit einer Immunreaktion auf Hühnereier. Der Immunologe ist dennoch optimistisch:
"Das ist ein sehr ermutigendes Ergebnis. Vor zehn Jahren hatten wir noch nicht einmal eine Ahnung, dass das funktionieren kann. Nun wissen wir, dass es funktionieren kann, sogar bei Patienten mit sehr starker Nahrungsmittelallergie, indem man sie kontinuierlich mit dem allergieauslösenden Lebensmittel behandelt. In weiteren fünf bis zehn Jahren könnte das zur sichersten und wirksamsten Behandlung für alle Nahrungsmittelallergiker werden."
Warum diese orale Immuntherapie funktioniert, weiß der Forscher nicht. Es gebe auch keine Erklärung, warum manche Patienten besser auf die Behandlung reagierten als andere. Im Körper liefen bisher unbekannte Desensibilisierungsprozesse ab, so Wood. Selbst wenn die Behandlung einfach erscheine, von Selbsttherapie rät der Wissenschaftler ab:
"Die Dosen waren äußerst gering und die Studie wurde unter strenger, klinischer Kontrolle durchgeführt. Die Menge an Eiprotein, mit der wir anfingen, betrug ein Achtzigtausendstel eines Hühnereis. Und trotz der sehr geringen Dosen gab es während der Behandlungsphase noch viele allergische Reaktionen. Das ist also definitiv nichts, was man zu Hause ausprobieren sollte."
Die Sicherheit der Methode ist momentan noch ein Problem. In weiteren Studien will der Mediziner herausfinden, wie hoch die Dosen von Eiweißpulver sein müssen, um Erfolge zu erzielen, aber gleichzeitig wie niedrig, um allergische Reaktionen auszuschließen. Robert Wood hofft, auf diese Weise Allergiker dauerhaft zu heilen.
Auch andere Nahrungsmittelallergiker könnten bald von den Ergebnissen profitieren.
"Wir haben auch Studien mit Milch und Erdnüssen laufen. Dort sieht das Ergebnis ähnlich aus. Deshalb hoffen wir, dass diese Methode auch bei vielen anderen Lebensmittelallergien funktionieren wird. Unsere Ergebnisse bilden die Grundlage, um diese Behandlungsmethode zu verbessern, damit wir sie allen Allergikern ermöglichen können."
Womöglich sieht dann in einigen Jahren der Speiseplan von Nahrungsmittelallergikern wieder bunter aus.