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Negativ-Zins
"Die Konsumnachfrage ist nicht zu niedrig"

Was die EZB mit der aktuellen Geldpolitik erreichen wolle, sei nicht klar, sagte der Finanzwissenschaftler Aloys Prinz im Dlf. Der Versuch, durch Negativzins mehr private Investitionen und mehr Konsum zu generieren, laufe ins Leere. Die Folge sei eine Vermögensinflation.

Aloys Prinz im Gespräch mit Birgid Becker |
Ein Stapel von Euromünzen.
Geld bunkern oder schnell ausgeben? Das ist für private Sparer die Frage. (imago / Westend61)
Insbesondere mit Blick auf den Arbeitsmarkt habe es eigentlich keinen Anlass gegeben, die ultraniedrigen Zinsen beizubehalten, sagte Aloys Prinz, Institutsdirektor für Finanzwissenschaften an der Uni Münster im Dlf.
Jetzt müsse man mit einer Rezession rechnen, weil die Nachfrage nach deutschen Gütern offenbar zurückgeht, so seine die Prognose. Mit der Geldpolitik versuche man sofort dagegen zu steuern. Das Ziel sei, zu mehr Investitionen im Privatbereich zu kommen. Doch die seien momentan ist nicht absehbar.
Privater Konsum aktuell schwer zu steigern
Der Grund: Die privaten Konsumausgaben stützen die Wirtschaft bereits. Die Konsumnachfrage sei nicht niedrig. Darum müsse der Versuch, sie noch zu steigern ins Leere laufen, sagte Prinz. Auch für die Unternehmen machten Investitionen aktuell keinen Sinn, da die Prognosen für Exporte nicht gut seien.
Vermögensinflation als Folge
Die Folge sei nun, dass Banken und private Haushalte durch diese Art der Geldpolitik belastet werden. Sie würden nach Auswegen suchen, wie sie den Negativzinsen entkommen können. Doch die gebe es kaum. Privatleute könnten versuchen ihr "Geld zu bunkern", sagte Prinz. Doch auch das berge Risiken. Weiter führe diese Politik zu steigenden Immobilien- und Aktienpreisen und zu einer Vermögensinflation.