Genf
Neuer Anlauf für globale Reduzierung des Plastikmülls

Unterhändler aus rund 180 Ländern unternehmen ab heute in Genf einen neuen Anlauf für ein globales Abkommen zur Reduzierung des Plastikmülls. Bei den auf zehn Tage angesetzten Verhandlungen geht es darum, die zunehmende Verunreinigung des Planeten durch Plastikabfälle zu stoppen.

    Unterwasserbild: Eine Plastikflasche treibt im Meer knapp unter der Wasseroberfläche. Von oben strahlt Sonne ins Wasser.
    Plastikmüll im Meer erzeugt Mikroplastik, das auch in den menschlichen Organismus gelangen kann. (picture alliance / dpa / Zuma Press / Andrey Nekrasov)
    Rückstände der sehr langlebigen Plastikpartikel werden weltweit in der Natur und auch im menschlichen Körper nachgewiesen. Eine vorhergehende Runde der Verhandlungen über ein Plastik-Abkommen war im Dezember im südkoreanischen Busan gescheitert. Mehr als 100 Länder, darunter Deutschland, unterstützten damals eine ambitionierte Vereinbarung. Sie stießen jedoch auf den Widerstand einiger ölproduzierenden Länder. Öl ist ein Ausgangsstoff für Plastikproduktion.
    Derzeit werden nach Angaben des UNO-Umweltprogramms Unep weltweit etwa 460 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr hergestellt, aber nur weniger als zehn Prozent des Plastikmülls werden recycelt.
    Vor Beginn der Verhandlungen forderte Greenpeace verbindliche Ziele. Nur so lasse sich die Plastikproduktion weltweit reduzieren, sagte der zuständige Experte der Umweltschutzorganisation, Jäger-Roschko. Er verlangte ein Verbot von Einwegplastik und gefährlichen Plastikchemikalien. Die Ursache des Problems müsse angegangen werden, und dies sei die Produktion. Jäger-Roschko appellierte insbesondere an Vertreter aus Deutschland, sich bei der Konferenz in Genf dafür einzusetzen, an der Delegierte aus rund 180 Ländern teilnehmen.
    Mehr Informationen rund um die Verhandlungen finden Sie hier.
    Diese Nachricht wurde am 05.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.