Bundeskabinett
Neues Konzept für Gedenkstätten verabschiedet

Das Bundeskabinett hat ein neues Konzept für die Gedenkstätten zu den Verbrechen des Nationalsozialismus und zum Unrecht in der DDR auf den Weg gebracht. Da es immer weniger Zeitzeugen gibt, sollen jüngere Menschen mithilfe von Digitalisierung informiert werden, zum Beispiel mit Zeitzeugen-Hologrammen.

    Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas, Gedenkstätte im Tiergarten Berlin, Deutschland, Europa
    Gedenkstätte für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma im Tiergarten Berlin. (picture alliance / imageBROKER / Arnulf Hettrich)
    Außerdem geht es um den Erhalt der historischen Orte und die Vermittlung und Forschung mittels neuer Ausstellungsformen. Kulturstaatsminister Weimer sagte, die Bundesrepublik trage eine dauerhafte Verantwortung, die staatlich begangenen Verbrechen des 20. Jahrhunderts aufzuarbeiten und der Opfer zu gedenken. Gedenkstätten und Erinnerungsorte seien dabei zentrale Pfeiler des demokratischen Selbstverständnisses in Deutschland. 

    Anfeindungen gegen NS-Gedenkstätten

    In dem Papier wird auch auf wachsende Anfeindungen gegen NS-Gedenkstätten hingewiesen. Deren Arbeit werde infrage gestellt, historische Fakten würden geleugnet, Mitarbeiter verunsichert oder bedroht. Das von der Ampel-Koalition geplante Thema Verbrechen des deutschen Kolonialismus ist nicht Teil des Konzepts.
    Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Schuster, bergüßte das vom Kabinett beschlossene Gedenkstättenkonzept. Er sprach von einem wichtigen und notwendigen Zeichen, angesichts der aktuellen Bedrohung jüdischen Lebens durch den wieder aufkeimenden Antisemitismus. Die Bundesbeauftragte für die Opfer der SED-Diktatur, Zupke, sagte, Gedenkstätten seien Teil der kritischen Infrastruktur der deutschen Demokratie.
    Diese Nachricht wurde am 12.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.