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Newsblog zum Coronavirus
+++ Die Entwicklungen vom 16. bis 19.Juni +++

Die USA stellen Taiwan 2,5 Millionen Corona-Impfdosen zur Verfügung. In Frankreich werden mehrere Menschen beim Auflösen einer illegalen Party verletzt. In Tokio ist das geplante Public Viewing für die Olympischen Spiele abgesagt worden. Mehr in unserem Newsblog.

    Eine Touristengruppe in Taiwan in Freizeitkleidung und mit chirurgischen Gesichtsschutzmasken.
    Menschen mit Mund-Nasen-Schutz in Taiwan (imago / ZUMA Press / Walid Berrazeg)
    Hier geht es zu den aktuellen Meldungen im Newsblog.
    Samstag, 19. Juni
    Die USA stellen Taiwan 2,5 Millionen Corona-Impfdosen zur Verfügung. "Unsere Spende von 2,5 Millionen Impfdosen ist auf dem Weg nach Taiwan", erklärte Außenamtssprecher Ned Price auf Twitter. In China dürfte die Spende für Verärgerung sorgen. Peking betrachtet Taiwan, das sich 1949 von China losgesagt hatte, als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll. Washington ist Taiwans wichtigster internationaler Verbündeter, unterhält aber keine vollen diplomatischen Beziehungen zu Taipeh, weil es offiziell die Volksrepublik China anerkennt.
    +++ Beim Versuch, eine illegale Rave-Party mit 1.500 Feiernden aufzulösen, sind in Frankreich fünf Polizisten und zwei Partygänger verletzt worden. Mehr als 400 Beamte seien in der vergangenen Nacht bei Redon in der Bretagne im Einsatz gewesen, teilte die Präfektur des Départements Ille-et-Vilaine mit. Es habe "sehr gewaltsame" Zusammenstöße gegeben, die über sieben Stunden angedauert hätten. Die Polizeikräfte seien mit Molotowcocktails und Steinen beworfen worden. Die Veranstalter warfen der Polizei vor, auf Gewalt statt Dialog gesetzt zu haben.
    Feiernde in Redon in der Bretagne
    Feiernde in Redon in der Bretagne (LOIC VENANCE / AFP)
    +++ Die Corona-Maßnahmen in Schulen müssen nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn noch eine längere Zeit aufrechterhalten werden. "Wir werden nicht völlig ohne Schutzmaßnahmen wieder in den Schulbetrieb gehen können", sagte er bei einer Online-Tagung der Evangelischen Akademie Tutzing über die Zeit nach den Sommerferien. Im Herbst und Winter würden trotz derzeit sehr niedriger Inzidenzen voraussichtlich nach wie vor Maßnahmen wie Maskenpflicht oder auch Wechselunterricht notwendig sein. Dieses Mal müsse die Sommerzeit besser genutzt werden, betonte Spahn.
    +++ Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, hat die politische Debatte um eine Massenimpfung von Kindern und Jugendlichen vor dem neuen Schuljahr kritisiert. Grundsätzlich sei bedauerlich, dass dies zu einem politischen Thema geworden sei, noch bevor es eine Zulassung für einen Impfstoff gegeben habe, sagte Mertens auf dem Online-Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin. "Von diesen ganzen Aussagen war ja praktisch nichts wirklich evidenzbasiert, muss man fairerweise sagen. Und leider Gottes ist in dieser Phase die entscheidende Problematik, nämlich brauchen Kinder und Jugendliche diese Impfung, überhaupt nicht angesprochen worden." Infektionen bei dieser Altersgruppe verliefen bekanntlich sehr häufig asymptomatisch oder mild.
    Spritzen mit dem Biontech/Pfizer-Impfstoff liegen zum Impfen bereit. 
    Die Stiko hat keine allgemeine Impfemfehlung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren gegen Covid-19 ausgesprochen. (picture alliance / dpa / Oliver Dietze)
    +++ In Tokio sind die für die Olympischen Spiele geplanten Public Viewings wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Gouverneurin Yuriko Koike teilte mit, stattdessen sollten einige der sechs dafür vorgesehenen Schauplätze in Japans Hauptstadt als Impfzentren genutzt werden. Grund für die Entscheidung sind die anhaltenden Sorgen vor einer Verbreitung des Virus und seiner Mutationen während der Sommerspiele. Zuvor hatte sich Koike mit Japans Ministerpräsident Yoshihide Suga beraten. Public Viewing sollte es unter anderem in Parks in Tokio geben. Die Veranstaltungen waren seit längerem umstritten.
    +++ In Deutschland sind inzwischen 30,4 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Laut Impfdashboard des Bundesgesundheitsministeriums entspricht das 25,3 Millionen Menschen. 50,6 Prozent der Bevölkerung (gut 42 Millionen Menschen) haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Am Freitag wurden 904.231 Impfdosen verabreicht.
    Was zu den Nebenwirkungen der einzelnen Corona-Impfstoffe bekannt ist, haben wir hier zusammengefasst.
    +++ In Russlands Haupstadt Moskau sind erneut mehr als 9.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag verzeichnet worden - laut den Behörden sind dies so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. Laut Bürgermeister Sergej Sobjanin sind mittlerweile fast 90 Prozent der Covid-Erkrankungen auf die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus zurückzuführen.
    +++ Der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach kritisiert angesichts wieder steigender Corona-Infektionszahlen in Großbritannien, dass dort weiter Spiele der Fußball-EM ausgetragen werden. Er sagte der RTL/ntv-Mediengruppe, es sei unvertretbar, dass in England Fußballspiele mit Zuschauern stattfänden. "Die Delta-Variante ist einfach zu gefährlich", so Lauterbach. "Das ist eine Gefährdung der Bürger Englands und der Bürger Europas. Man müsste die Spiele in ein anderes europäisches Land verschieben." Bundeskanzlerin Merkel hatte sich zuletzt ebenfalls skeptisch geäußert. "Wenn ich vollkommen besetzte Stadien sehe in anderen Ländern Europas, bin ich skeptisch, ob das die richtige Antwort auf die augenblickliche Situation ist", sagte sie in Berlin auf die Frage, ob das geplante EM-Finale in London eine gute Idee sei.
    England Fans England fans on Wembley Way before their UEFA EURO, EM, Europameisterschaft,Fussball 2020 Group D match against Croatia at Wembley Stadium, London PUBLICATIONxNOTxINxUKxCHN Copyright: xStuartxGarneysx FIL-15608-0027
    Das Wembley-Stadion in London. (IMAGO / Focus Images)
    Die Delta-Mutation des Corona-Virus hat in Großbritannien inzwischen nahezu alle anderen Varianten verdrängt. Zuletzt ist die Zahl der Neuinfektionen dort wieder auf mehr als 10.000 pro Tag gestiegen. Im Londoner Wembley-Stadion sind in der kommenden Woche zwei Achtelfinale (26. und 29. Juni) angesetzt. Außerdem sollen dort am 6. und 7. Juli beide Halbfinalspiele und am 11. Juli das EM-Finale ausgetragen werden. Am Freitag hatte die britische "Times" berichtet, die Europäische Fußball-Union UEFA erwäge auch wegen der strengen Quarantäneverordnung für ausländische Fans in Großbritannien, die Finalspiele kurzfristig ins ungarische Budapest zu verlegen.
    Ausführliche Hintergründe zur Drohung der UEFA finden Sie im Bericht von Deutschlandfunk-Korrespondentin Christine Heuer.
    +++ Der Frankfurter Virologe Martin Stürmer warnt angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus vor Leichtsinn. Er sagte im Deutschlandfunk (Audio-Link), die Variante sei sehr viel ansteckender und könne sich auch bei einmal Geimpften effektiv weiterverbreiten. Man dürfe deshalb nicht den Fehler machen, die Corona-Schutzmaßnahmen zu schnell zu lockern. In seinem Labor entfalle bei den positiven Tests inzwischen ein Viertel auf die Delta-Variante. Stürmer appellierte an Urlauber, sich adäquat zu verhalten.
    +++ Der Bonner Virologe Hendrik Streeck rät mit Blick auf die Delta-Variante des Coronavirus zu mehr Differenzierung. Die Debatte über die Variante gehöre in die Virologie und in die Epidemiologie, nicht aber in die Öffentlichkeit, sagte er der "Fuldaer Zeitung". Was man wisse, sei, dass Maßnahmen und Impfstoffe genauso gut gegen die Varianten wirkten. Alle Schreckensmeldungen erzeugten unnötige Angst bei den Menschen. Zugleich beklagte Streeck, die Politik sei immer noch nicht aktiv genug. Man versäume es, aus der Pandemie zu lernen und sich auf alle Eventualitäten, die im Herbst und Winter eintreten könnten, vorzubereiten.
    +++ Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Ansteckungen ist erstmals seit September wieder einstellig. Wie das Robert Koch-Institut mitteilte, sank sie von 10,3 auf nun 9,3. Die Zahl der Neuinfektionen wird mit 1.108 angegeben, das sind rund 800 weniger als am Samstag vor einer Woche. Die Zahl der Todesfälle stieg laut RKI um 99 auf nun 90.369.
    Angesichts immer weiter sinkender Inzidenzzahlen wird in Deutschland über die Maskenpflicht diskutiert. Wer dafür ist und warum in der Forschung eher noch Skepsis herrscht, haben wir hier für Sie zusammengefasst. 
    +++ Der Deutsche Schaustellerbund drängt angesichts sinkender Corona-Zahlen auf eine Erlaubnis für Volksfeste noch im Sommer. DSB-Präsident Ritter sagte der Deutschen Presse-Agentur insbesondere mit Blick auf Nordrhein-Westfalen, es sei frustrierend zu sehen, wie es rundherum und in anderen Branchen Lockerungen gebe, und die Schausteller mal wieder außen vor blieben. Dabei lägen Hygienekonzepte vor, die im vergangenen Sommer schon erfolgreich erprobt worden seien. In NRW sind laut geltender Corona-Schutzverordnung erst ab 1. September wieder Volksfeste und Kirmesveranstaltungen unter Auflagen möglich. Voraussetzung ist eine Sieben-Tage-Inzidenz von unter 35.
    Leere Gondeln eines Riesenrads
    Alles steht still: Die Coronakrise trifft die Betreiber von Fahrgeschäften besonders hart. (imago / Andreas Haas)
    +++ Die Corona-Krise macht sich immer stärker im Passagieraufkommen der Deutschen Bahn bemerkbar. In den ersten Monaten dieses Jahres brachen die Passagierzahlen im Fernverkehr laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" um 50 Prozent ein. Im Regionalverkehr ging das Fahrgastaufkommen ebenfalls zurück, um gut 40 Prozent. Allein der Gütertransport stieg leicht um fünf Prozent.
    +++ Die Lufthansa will die staatliche Milliardenhilfe aus der Corona-Krise in wenigen Monaten zurückzahlen. Vorstandschef Spohr sagte bei der Nationalen Luftfahrtkonferenz in Schönefeld, man sei eines der ersten Unternehmen gewesen, das von der Bundesregierung gerettet worden sei. Man wolle auch eines der ersten sein, das die Mittel hoffentlich noch vor der Bundestagswahl Ende September zurückzahle. Deutschland, Österreich, Belgien und die Schweiz hatten dem Konzern im vergangenen Jahr neun Milliarden Euro Staatshilfe zugesagt. Nach jüngsten Lufthansa-Zahlen wurden bis Ende April von der Bundesregierung 2,3 Milliarden Euro in Anspruch genommen. Eine Milliarde wurde demnach bereits zurückgezahlt.
    +++ Die Polizei hat eine Party im Hamburger Stadtpark aufgelöst. Rund 3.000 Menschen feierten am Abend bei sommerlichen Temperaturen im Park. Aufgrund des Nichteinhaltens der geltenden Corona-Regeln habe man zunächst mit Scheinwerfern versucht, die Gruppe zum Gehen zu bewegen, sagte ein Polizeisprecher. Da dies jedoch nicht zum Erfolg geführt habe, sei das Gelände geräumt worden. Dabei habe es vereinzelt Flaschenwürfe auf die Beamten gegeben.
    Behelmte Polizisten laufen in Hamburg begleitet von einem Mannschaftswagen mit Blaulicht durch die Menschengruppen auf der Stadtpark-Wiese. 
    Die Polizei in Hamburg hat eine Party mit rund 3000 Menschen im Stadtpark aufgelöst. (dpa / Jonas Walzberg)
    +++ In Uganda steigen die Corona-Infektionszahlen rapide an. Präsident Museveni erließ für 42 Tage einen "vollständigen Lockdown". Lediglich Fahrzeuge, die wichtige Fracht oder kranke Menschen transportierten, seien noch auf der Straße zugelassen, erklärte er. Aus dem Umfeld des Präsidenten hieß es, die Nachbarländer seien um Sauerstoff gebeten worden. Man benötige mindestens 15.000 Zylinder. Auch die Armee sei angewiesen worden, Sauerstoff zu produzieren. Die Neuinfektionen in Uganda hatten nach Angaben der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union - CDC - mit fast 12.000 einen Rekordstand erreicht. Hintergrund ist die Ausbreitung der ansteckenderen Delta-Variante des Coronavirus.
    Freitag, 18. Juni
    +++ In den Niederlande treten weitere Lockerungen in Kraft. Vom 26. Juni an dürfen etwa Cafés und Restaurants wieder länger öffnen und mehr Gäste empfangen. Ministerpräsident Mark Rutte kündigte zudem an, die Maskenpflicht solle dort fallen, wo ein ausreichender Abstand eingehalten werden könne. Rutte verwies darauf, dass die Zahl neuer positiver Tests in den Niederlanden auf den niedrigsten Stand seit neun Monaten gefallen sei.
    +++ Deutschland sollte die Delta-Variante nach Einschätzung des Virologen Christian Drosten ernst nehmen.
    Porträt des Virologen Christian Drosten, 2020.
    Virologe Christian Drosten (laif/Redux/Jacobia Dahm)
    "Wir sind hier jetzt im Rennen in Deutschland mit der Delta-Variante", sagte Drosten auf dem Online-Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin. Die Situation sei mit der in England im Mai durchaus vergleichbar. Dort hatte die ursprünglich aus Indien stammende Variante innerhalb weniger Wochen die Vorherrschaft übernommen – trotz fortgeschrittener Impfquoten. Die Inzidenzen stiegen wieder von 20 auf 70. Ähnliches hält Drosten auch für Deutschland im Bereich des Möglichen.
    +++ Mit Blick auf die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus haben Bundeskanzlerin Merkel und der französische Präsident Macron eine bessere Zusammenarbeit der EU in der Pandemie angemahnt. Es gebe zwar schon mehr Koordinierung als im vergangenen Jahr, aber dies reiche noch nicht aus.
    Frankreichs Präsident Macron und die deutsche Kanzlerin Merkel bei einer Pressekonferenz.
    Macron und Merkel (Axel Schmidt/Pool via AP)
    +++ Die Weltgesundheitsorganisation beklagt eine Unterversorgung afrikanischer Länder mit Corona-Impfstoffen.
    WHO-Notfalldirektor Ryan sprach mit Blick auf die Zahl der Neuinfektionen von einer besorgniserregenden Entwicklung und erklärte, dies sei die Konsequenz der aktuell unfairen Verteilung von Impfstoffen. Bislang habe ein Prozent der Menschen auf dem Kontinent einen vollständigen Impfschutz gegen Covid-19.
    Ugandas Gesundheitsministerin Aceng erhält ihre erste Impfdosis in einem Krankenhaus in Kampala
    Ugandas Gesundheitsministerin Aceng ist schon geimpft - die meisten ihrer Landsleute noch nicht. (AFP/Badru KATUMBA)
    In der vergangenen Woche hatte sich die Zahl der Neuinfektionen etwa in Liberia, Sambia, Simbabwe und Ruanda jeweils verdoppelt. Nach Angaben der WHO sind auch Teile des indischen Subkontinents und des Nahen Ostens von Impfstoffknappheit betroffen.
    Unser ausführlicher Blick auf den Kontinent: Warum die WHO wegen Afrika so besorgt ist
    +++ Bundeskanzlerin Merkel hat die vollen Stadien während der Fußball-Europameisterschaft in einigen europäischen Staaten kritisiert.
    Es sei schön, dass in München wieder 14.000 Fans ins Stadion dürften, sagt sie. "Aber wenn ich vollkommen besetzte Stadien sehe in anderen Ländern Europas, dann bin ich ein wenig skeptisch, ob das jetzt die richtige Antwort auf die gegenwärtige Situation ist", fügt sie hinzu. Die Corona-Pandemie sei nicht vorbei.
    +++ Die Palästinensische Autonomiebehörde hat einen Tausch von Corona-Impfstoff mit Israel abgesagt.
    Ein Sprecher teilte in Ramallah mit, die bereits ins Westjordanland gebrachten Impfdosen würden wieder zurückgeschickt. Als Grund nannte die Autonomiebehörde deren baldiges Ablaufdatum. Eine erste Lieferung habe nicht den Vertragsbedingungen entsprochen.
    Nach israelischen Angaben war vereinbart, dass Israel rund eine Million Dosen des Impfstoffs von Biontech/Pfizer ins Westjordanland liefert, deren Haltbarkeit in Kürze abläuft. Im Gegenzug sollte das Land im Herbst in gleichem Umfang Impfdosen aus einer Lieferung von Pfizer für die Palästinenserbehörde erhalten.
    +++ Wegen der Zunahme von Infektionsfällen mit der Delta-Variante des Coronavirus ist die portugiesische Hauptstadt Lissabon seit dem Nachmittag abgeriegelt.
    Frau mit Mund-Nasen-Bedeckung vor Straßenbahn in Lissabon.
    Lissabon während der Corona-Pandemie (picture alliance/dpa/Sputnik/Gustavo Valiente)
    Bis Montagmorgen dürfen die rund 2,8 Millionen Einwohner den Großraum der Stadt nur aus triftigem Grund verlassen. Personen von außerhalb dürfen nur in Ausnahmefällen einreisen. Touristen, die in Lissabon landen, um in einem anderen Landesteil Urlaub zu machen, oder auch Besucher, die nach Hause zurückfliegen, sind nicht betroffen. Man darf aber an diesem Wochenende Lissabon als Tourist nicht besuchen, wenn man außerhalb untergebracht ist.
    +++ Wer etwa aus Frankreich, Griechenland oder der Schweiz nach Deutschland zurückkehrt, muss ab übermorgen keine erschwerten Einreisebedingungen mehr erfüllen.
    Die Bundesregierung hat diese und weitere Länder wegen sinkender Corona-Infektionszahlen von der Liste der Risikogebiete gestrichen, teilte das Robert Koch-Institut mit. Die Lockerungen betreffen auch Belgien, Norwegen und einzelne Regionen von Dänemark, den Niederlanden und Spanien. Für die Einreise vom Bundesgebiet in diese Länder gelten deren eigene Vorgaben, die auf der Internetseite des Auswärtigen Amts zu finden sind.
    Die Änderungen betreffen allerdings nur Reisen auf dem Landweg per Auto, Bahn oder Reisebus. Regeln für Flugreisende aus den jeweiligen Ländern nach Deutschland bleiben weiter bestehen: Jeder, der mit dem Flugzeug einreist, muss vor dem Abflug ein negatives Testergebnis, einen Impfausweis oder eine Bescheinigung darüber vorlegen, eine Corona-Infektion überstanden zu haben.
    Unser Überblick: RKI aktualisiert Liste der Coronavirus-Risikogebiete
    +++ Ein belgisches Gericht hat Astrazeneca verurteilt, bis Ende September 50 Millionen Dosen Corona-Impfstoff an die Europäische Union zu liefern. Die EU-Kommission hatte das Unternehmen verklagt, weil es viel weniger Impfstoffdosen geliefert hat als vertraglich zugesagt. Beide Seiten sahen sich nach der Entscheidung bestätigt.
    +++ Deutschland unterstützt den Aufbau der Produktion von Covid-19-Impfstoffen im Senegal mit 20 Millionen Euro.
    Das in dem westafrikanischen Land ansässige Institut Pasteur erhält für die Lizenzproduktion eine Anschubfinanzierung. Geplant ist laut einem Bericht der Nachrichtenagentur KNA zunächst die Abfüllung von Impfstoffen ab kommendem April. Parallel dazu soll eine Produktionsanlage aufgebaut werden. Das wäre eine Initialzündung im Kampf gegen die Pandemie in Afrika, sagte Entwicklungsminister Müller (CSU).
    +++ Die Coronavirus-Variante Delta breitet sich in Deutschland weiter aus. Zwar sei das Niveau noch niedrig, aber die als besonders ansteckend geltende Variante verbreite sich schnell, sagte Gesundheitsminister Spahn. Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Wieler, mahnte, die Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus dürften trotz der weiter sinkenden Infektionszahlen nur "behutsam und kleinschrittig" zurückgenommen werden.
    Mehr zur Delta-Variante können Sie in diesem Beitrag lesen.
    +++ Die UEFA könnte das Finale der Fußball-Europameisterschaft von London in eine andere europäische Stadt verlegen, falls die britische Regierung Fans nicht von den Quarantäneregeln ausnimmt. Der Europäische Verband teilte mit, es gebe einen Notfallplan. Zur Zeit liefen Verhandlungen darüber, ausländische Fußballfans von der zehntägigen Quarantäneregel zu befreien. Einem Bericht der Zeitung "The Times" zufolge könnten das Finale und auch die beiden Halbfinalspiele dann statt im Londoner Wembley-Stadion in der ungarischen Hauptstadt Budapest stattfinden. Laut Zeitung geht es insbesondere um die VIP-Gäste, für die nicht dieselben, strikten Corona-Regeln bei der Einreise gelten sollen wie für andere Einreisende oder Rückkehrer. Die UEFA betonte, man sei zuversichtlich, dass die Finalwoche in London stattfinden werde.
    +++ Die Behörden in der russischen Hauptstadt Moskau verlängern die Corona-Einschränkungen mindestens bis zum 29. Juni. Bürgermeister Sobjanin begründete dies mit dem Anstieg der täglichen Neuinfektionen. Man habe es höchstwahrscheinlich mit neuen Varianten des Virus zu tun, die aggressiver seien und sich schneller verbreiteten. Die Zahl der täglichen Neuinfektionen sei innerhalb weniger Tage von 3.000 auf 7.000 gestiegen. Die Maßnahmen umfassen Verbote von öffentlichen Massenveranstaltungen und das Schließen von Cafés und Restaurants in der Nacht.
    +++ In Japans Hauptstadt Tokio werden einem Bericht zufolge die Beschränkungen für den Ausschank von Alkohol gelockert. Die Zeitung "Asahi Shimbun" meldet, dass es "einzelnen Trinkern" erlaubt werden soll, zwischen 17 und 19 Uhr alleine in Gaststätten alkoholhaltige Getränke zu ordern. Sie dürften aber maximal 90 Minuten dort verbringen. Bars und Restaurants müssten zudem weiter um 20 Uhr schließen. In Tokio beginnen in gut einem Monat die Olympischen Spiele. Experten sprachen sich nun dafür aus, dass die Wettkämpfe ohne Zuschauer stattfinden sollten. Ansonsten drohten ein erneuter Anstieg der Infektionen und weitere Belastungen für das japanische Gesundheitssystem.
    Restaurants in Tokio, Japan. Im Hintergrund ist ein Shinkansen-Schnellzug zu sehen.
    Trinken ja, aber nur alleine - das planen die Behörden laut einem Bericht in Tokio. (AFP / Charly TRIBALLEAU)
    +++ Junge Menschen haben einer Studie zufolge während der Corona-Pandemie mehr Freizeit mit dem Handy als mit ihren Eltern verbracht. Demnach bezeichneten 70 Prozent der bei ihren Eltern lebenden Menschen unter 30 Jahren Aktivitäten mit dem Smartphone als ihre Haupt-Freizeitbeschäftigung. Wie die im Auftrag der Krankenkasse BKK pronova durchgeführte Befragung weiter ergab, beurteilte jeder Zweite der 1.000 Befragten seine Bildschirmzeit selbstkritisch.
    +++ Nordmazedoniens Rekordnationalspieler Goran Pandev und Nationaltrainer Igor Angelovski droht nach einem Restaurantbesuch eine Strafe. Wie Fotos der rumänischen Tageszeitung "ProSport" zeigen, waren sie am Donnerstagabend in Bukarest in einem Restaurant. Damit könnten sie gegen das Corona-Protokoll für die Fußball-Europameisterschaft verstoßen haben. Denkbar ist, dass die UEFA die beiden bestraft.
    +++ Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Ansteckungen ist bundesweit auf 10,3 gesunken. Dies teilte das Robert Koch-Institut mit. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Krankheitserreger infiziert haben. Gestern hatte die Inzidenz bei 11,6 gelegen. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 1.076 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es noch mehr als doppelt so viele. 91 weitere Todesfälle wurden verzeichnet.
    Mehr aktuelle Zahlen zum Coronavirus können Sie in diesem Beitrag lesen.
    +++ Das Pharmaunternehmen Curevac hat dem Eindruck widersprochen, die Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffes sei unzureichend. Kein anderes Vakzin sei an so vielen Virusvarianten getestet worden, sagte Curevac-Vorstandschef Haas der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb sei es faktisch nicht korrekt, die Zahlen der vorläufigen Wirksamkeit der verschiedenen Produkte nebeneinander zu stellen. In der Studie zum Curevac-Impfstoffkandidaten seien 29 Virusvarianten enthalten. Das Unternehmen hatte bekanntgegeben, dass sein Corona-Impfstoff einer Zwischenanalyse zufolge eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung jeglichen Schweregrades habe.
    Eine Einordnung der Curevac-Ergebnisse aus unserer Wissenschaftsredaktion lesen Sie hier: Zweites Corona-Vakzin aus Deutschland - Mögliche Gründe für die geringe Wirksamkeit des Curevac-Impfstoffs
    +++ Der SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach hat die Studienergebnisse des Corona-Impfstoffs von Curevac bedauert. Er sprach im ARD-Fernsehen von einer "Tragödie". Curevac habe das "noble" Anliegen gehabt, ein preiswerter und sehr wirksamer Impfstoff zu sein. Er wäre damit gerade für ärmere Länder prädestiniert gewesen. Lauterbach gab sich zuversichtlich, dass trotz des Curevac-Ausfalls bis spätestens Mitte September alle Erwachsenen, die dies wollten, geimpft würden.
    +++ Kanzleramtschef Braun rät deutschen Fußballfans wegen der Corona-Delta-Variante von Reisen zur EM nach London ab. Er sei in großer Sorge, sagte der CDU-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. In der britischen Hauptstadt finden Halbfinale und das Endspiel der gerade laufenden Europameisterschaft statt. Man sollte nicht in Virusvariantengebiete reisen, sagt Braun. Er verwies darauf, dass London-Rückkehrer in Deutschland zwei Wochen in Quarantäne müssten. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Montgomery, warnte angesichts der Delta-Variante vor zu raschen Lockerungsschritten. Es sei zu erwarten, dass sich diese Mutation in Deutschland noch schneller ausbreite als die bisherigen Varianten, sagte Montgomery den Zeitungen der Funke Mediengruppe.
    Donnerstag, 17. Juni
    +++ Die portugiesische Hauptstadt Lissabon wird wegen der starken Zunahme von Corona-Infektionsfällen mit der Delta-Variante für zweieinhalb Tage abgeriegelt. Laut Regierungsangaben dürfen die 2,8 Millionen Bewohnerinnen und Bewohner von Freitagnachmittag bis Montagmorgen den Großraum Lissabon nur aus triftigem Grund verlassen. Auswärtige dürften nur in Ausnahmefällen einreisen. In Lissabon breite sich die zunächst in Indien entdeckte Variante des Coronavirus derzeit relativ stark aus. Auch in Russland verzeichnen die Behörden einen deutlichen Anstieg der aggressiveren Delta-Variante.
    +++ Deutschland lockert die Einreisebestimmungen für Menschen aus Nicht-EU-Ländern.
    Nach Angaben des Bundesinnenministeriums soll die Einreise für Personen, die vollständig gegen Covid-19 geimpft sind, ab dem 25. Juni grundsätzlich wieder möglich sein. Dies gelte unabhängig davon, ob diese als Geschäftsreisende, Touristen, Studenten oder für einen Besuch kommen wollten. Seit der letzten Impfung müssen demnach 14 Tage vergangen sein, außerdem gelten strenge Vorgaben für den Impfnachweis. Auch werden nicht alle weltweit verfügbaren Impfstoffe anerkannt.
    Aktuell dürfen Bürger aus sogenannten Drittstaaten nur in Ausnahmefällen einreisen. Ausgenommen von der Lockerung sind weiterhin Einreisen aus Virusvariantengebieten.
    +++ Der FDP-Gesundheitspolitiker Ullmann spricht mit Blick auf die Regierungsbeteiligung an Curevac von einem großen Fehler.
    Das Foto zeigt eine Spritze vor dem Logo des Unternehmens CureVac.
    Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) prüft den Corona-Impfstoff des Tübinger Herstellers CureVac für eine Freigabe. (picture alliance / SvenSimon )
    Ullmann sagte im Deutschlandfunk, es wäre sicher klüger gewesen, der Tübinger Firma für den Fall einer Zulassung einen attraktiven Preis zu versprechen und eine Abnahmegarantie zu geben. Zuvor hatte bereits der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Felbermayr, kritisiert, der Staat sei ohne Not eingestiegen.
    +++ Angesichts der Fälle von gefälschten Impfpässen und Testzertifikaten sind die Justizminister der Länder für eine rasche Verschärfung des Strafrechts für solche Taten.
    Sie erklärten nach einem online abgehaltenen Treffen, die Fälschung von Gesundheitszeugnissen sollte der Urkundenfälschung bei anderen Dokumenten gleichgestellt werden, für die härtere Strafen gelten. Die Bundesjustizministerin wird in einem Beschluss gebeten, einen entsprechenden Gesetzentwurf zu erarbeiten. Hamburgs Senatorin für Justiz, Gallina, sagte, immer häufiger würden gefälschte Impfpässe im Internet oder in Chatgruppen zum Kauf angeboten. In einer Pandemie sei man aber darauf angewiesen, dass solche Dokumente echt seien.
    +++ Die Bundesregierung sagt ihren Tag der offenen Tür auch in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie ab. Trotz stark rückläufiger Infektionszahlen in Deutschland und der Impfung von immer mehr Menschen werde die Pandemie auch im August nicht überwunden sein, hieß es. Der seit 1999 veranstaltete Tag der offenen Tür lebe aber "vom Austausch vieler Menschen" und von der "nahen Begegnung".
    An dem schwarzen Wagen ist eine Deutschland-Fahne mit Adler angebracht. Hinter dem Auto stehen zahlreiche Besucher, die es betrachten. Im Hintergrund das Kanzleramt.
    25.08.2018, Berlin: Besucher beim "Tag der offenen Tür der Bundesregierung" stehen im Innenhof des Bundeskanzleramtes am Dienstwagen von Bundeskanzlerin Merkel. (Paul Zinken / dpa)
    +++ Das Bundesgesundheitsministerium befürchtet keine Auswirkungen auf die nationale Impfkampagne durch das vorläufige Scheitern des Curevac-Impfstoffkandidaten.
    +++ Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie hat die Politik aufgerufen, sich wegen der Ausbreitung der Delta-Variante auf eine neue Corona-Welle vorzubereiten. Es sei fest davon auszugehen, dass Delta spätestens im Herbst dominierend in Deutschland sein werde, sagte Generalsekretär Watzl der "Augsburger Allgemeinen". In den Schulen sollten Luftfilter eingesetzt werden. Bürger und Bürgerinnen nicht mit dem Impfen warten.
    Mehr zum Thema: Wie gefährlich ist die Delta-Variante?
    +++ Nach dem vorläufigen Scheitern des Tübinger Biotechunternehmen Curevac bei der Entwicklung eines Corona-Impfstoffs gerät der Einstieg des deutschen Staates in die Kritik. Der Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Felbermayr, sagte der Nachrichtenagentur Reuters, der Fall zeige mal wieder, dass Politiker keineswegs die besseren Investoren seien. Der Bund hält über die Förderbank KfW rund ein Fünftel an Curevac.
    +++ In Indonesien haben sich den Behörden zufolge mehr als 350 Ärzte angesteckt, obwohl sie mit dem chinesischen Impfstoff Sinovac geimpft worden waren. Die meisten der Betroffenen hätten keine Symptome, zahlreiche Mediziner müssten allerdings im Krankenhaus behandelt werden, sagt ein Vertreter der Gesundheitsbehörden auf Java.
    +++ Zahlreiche Eltern haben sich in der dritten Corona-Welle wegen geschlossener Kitas und Schulen krankschreiben lassen. Wie die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf mehrere Krankenkassen schreibt, wurden zwischen Januar und Mai deshalb mehr als 1,5 Millionen Kinderkrankentage von Eltern genommen. Wegen der Corona-Maßnahmen hatte die Politik die Zahl der Kinderkrankentage im laufenden Jahr verdreifacht und erlaubt, dass diese nicht nur bei Krankheit eines Kindes genommen werden können, sondern auch bei Schul- und Kitaschließungen oder Notbetrieb. Das Kinderkrankengeld beträgt 90 Prozent des Nettoverdienstes.
    +++Angesichts der niedrigen Neuinfektionszahlen wird in Österreich ab Juli die Nachtgastronomie wieder geöffnet. Die Sperrstunde wird aufgehoben. "Es kann wieder getanzt, gefeiert und geheiratet werden", sagt Bundeskanzler Sebastian Kurz. Als Voraussetzung gilt die sogenannte "3-G-Regel": Nur wer getestet, genesen oder geimpft ist, bekommt Zutritt.
    +++ In Nordrhein-Westfalen öffnen weitere Kinos schon vor dem 1. Juli. Wie der Betreiber UCI mitteilte, sind darunter Häuser in Köln, Bochum, Düsseldorf und Duisburg. Seit Wochen sinkende Neuinfektionen machten die Vorführungen vor Publikum unter Hygieneauflagen möglich, heißt es. Die aktuellen Corona-Bestimmungen ließen Vorstellungen mit getesteten, geimpften oder genesenen Besuchern regional zu.
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    +++ Erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie ist wieder ein Kreuzfahrtschiff in Palma auf Mallorca vor Anker gegangen. Wie Flugreisende müssen auch Kreuzfahrtpassagiere bei der Ankunft in Palma einen negativen Corona-Test, ein Impfzertifikat oder den Nachweis einer überstandenen Corona-Erkrankung vorlegen. Die Corona-Lage auf Mallorca ist trotz weitgehender Lockerungen der Auflagen ruhig.
    +++ Nordrhein-Westfalen hebt die Maskenpflicht im Freien ab kommenden Montag weitgehend auf. Dann muss man in Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 nur noch in Ausnahmen draußen einen Mund-Nasen-Schutz tragen, etwa in Warteschlangen.
    +++ Die Gesundheitsämter haben dem Robert Koch-Institut binnen eines Tages 1.330 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind fast 1.900 weniger als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt das RKI mit bundesweit 11,6 an nach 13,2 am Vortag. 105 weitere Todesfälle wurden verzeichnet.
    Weitere Zahlen zum Coronavirus in Deutschland haben wir hier zusammengestellt.
    +++ Der Impfstoffkandidat des Tübinger Unternehmens Curevac hat nach einer Zwischenanalyse nicht die erhofften Ergebnisse erzielt. In einer Mitteilung der Firma heißt es, das Präparat habe in der Studie mit 40.000 Probanden eine vorläufige Wirksamkeit von 47 Prozent gegen eine Covid-19-Erkrankung jeglichen Schweregrades. Die vorgegebenen statistischen Erfolgskriterien seien damit nicht erreicht worden. Die Studie werde aber bis zur finalen Analyse mit mindestens 80 weiteren Fällen fortgesetzt. Die endgültige Wirksamkeit des Impfstoff-Kandidaten könne sich noch verändern.
    +++ Der Bundesrechnungshof hat laut Medienberichten dem Ressort von Gesundheitsminister Spahn ein chaotisches Vorgehen bei der Beschaffung von Corona-Schutzmasken vorgeworfen. Das Ministerium habe in einem ungeordneten Prozess viel zu viele Masken beschafft und dabei enorme Ausgaben in Kauf genommen, zitiert unter anderem "Der Spiegel" aus einem Prüfbericht der Finanzkontrolleure. Geld und Personal seien "nicht wirtschaftlich für eine wirksame Pandemiebekämpfung eingesetzt" worden. Der Bundesrechnungshof erkennt zwar das Engagement gegen eine Versorgungsnotlage zu Beginn der Pandemie an. Die Menge von 5,8 Milliarden Masken habe aber selbst einen vom Gesundheitsministerium berechneten Jahresbedarf von 4,7 Milliarden Schutzmasken noch um 23 Prozent überstiegen. Die Kontrolleure forderten das Gesundheitsministerium auf, zu prüfen, ob es auch angesichts von Verfallsdaten überhaupt zielführend und wirtschaftlich sei, Masken in großen Mengen vorrätig zu halten.
    Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) mit Maske
    Bundesgesundheitsminister Spahn (CDU) mit Maske (picture alliance / AP / Markus Schreiber)
    +++ Unions-Kanzlerkandidat Laschet hat sich kritisch zur bisherigen Corona-Politik geäußert. Die "Methode Corona", bei der der Staat bis in den letzten Lebensbereich hinein alles regele, sei kein Rezept für die Zukunft, sagte der CDU-Vorsitzende der "Augsburger Allgemeinen". Es sei auch kein Rezept für die Zukunft, dass der Staat mit immer noch mehr Milliarden jedes Problem zuschütte. Es müsse nun darum gehen, die Defizite der Pandemie aufzuarbeiten, erklärte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident. Man müsse überall dort besser werden, wo etwas nicht funktioniert habe.
    +++ Der Deutsche Städte- und Gemeindebund begrüßt die Absicht der Gesundheitsministerinnen und -minister, die Impfzentren auch über den September hinaus verfügbar zu halten. Die Impfzentren seien ein unverzichtbarer Baustein in der Pandemiebekämpfung, sagte Hauptgeschäftsführer Landsberg der "Rheinischen Post" aus Düsseldorf. Er verwies dabei auch auf die steigende Gefahr durch die Delta-Variante und die wahrscheinlich nötigen Auffrischungsimpfungen für Millionen Menschen ab dem Herbst.
    Mittwoch, 16. Juni
    +++ Die in Indien entdeckte Coronavirus-Variante Delta hat ihren Anteil an den Sars-CoV-2-Neuinfektionen in Deutschland binnen einer Woche deutlich gesteigert. Mit 6,2 Prozent in der Kalenderwoche 22 (31. Mai bis 6. Juni) bleibe sie aber weiter relativ selten, heißt es im jüngsten Bericht des Robert Koch-Instituts zu den als besorgniserregend eingestuften Mutanten vom Mittwochabend. In der Woche zuvor hatte der Anteil der Delta-Variante an den untersuchten Proben demnach noch bei 3,7 Prozent gelegen.
    +++ Viele Kinos in Deutschland fordern einheitliche Regelung in der jetzigen Phase der Corona-Pandemie und beklagen wörtlich einen "föderalen Flickenteppich". Während einige Filmtheater schon wieder geöffnet haben, peile die Mehrheit der Häuser den 1. Juli an, beklagt der Dachverband der Kinobetreiber in Deutschland. In mehreren Bundesländern fehlten noch "verbindliche Planungsparameter", hieß es. Zudem gebe es unterschiedliche Ideen bei Abständen, Test- und Maskenpflicht, Lüftungsanlagen sowie Besucherobergrenzen.
    +++ Frankreich will das Maskentragen im Freien angesichts sinkender Corona-Fallzahlen nicht länger vorschreiben. Am 20. Juni werde zudem die seit acht Monaten bestehende nächtliche Ausgangsbeschränkung aufgehoben, teilte Premierminister Jean Castex mit. Im Schnitt zählen die Behörden inzwischen rund 3.900 Corona-Fälle pro Tag.
    +++ Flugreisende werden sich auch künftig vor der Rückkehr aus dem Ausland auf das Coronavirus testen lassen müssen. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern haben bei einem Treffen in München vereinbart, vorerst an der generellen Testpflicht festzuhalten. Im Straßen- und Bahnverkehr soll an den Grenzen verstärkt kontrolliert werden, um ein Wiederansteigen der Infektionszahlen nach der Urlaubszeit zu verhindern. Rückkehrer aus Risiko-, Hochinzidenz- und Virusvariantengebieten müssen weiterhin in Quarantäne.
    Die Sommerferien stehen vor der Tür und in vielen Bundesländern werden die Corona-Regeln gelockert. Doch was ist angesichts bundesweit niedriger Inzidenzen schon wieder erlaubt? Ein Überblick.
    +++ Die Verkehrsminister der Länder haben sich dafür ausgesprochen, trotz der stark gesunkenen Corona-Inzidenzwerte die Maskenpflicht im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) beizubehalten. In einer Videokonferenz sprach sich die Ministerrunde für eine bundeseinheitliche Regelung aus. "Das verbindliche Tragen einer medizinischen Maske ist ein wesentlicher Grund dafür, den ÖPNV bei Beachtung der Corona-Regeln nutzen zu können", sagte die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, die Bremer Senatorin Maike Schaefer (Grüne). Die Länder seien übereinstimmend der Auffassung gewesen, dass für das Sicherheitsempfinden der Fahrgäste und deren Vertrauen in den ÖPNV sowie zum Schutz vor Infektionen weiterhin die Notwendigkeit zum Tragen medizinischer Masken bestehe.
    Die Corona-Fallzahlen in Deutschland sinken und die Sehnsucht nach Normalität wächst. Während etliche Beschränkungen wegfallen, bleibt die Maskenpflicht bisher bestehen. In der Politik gibt es Bestrebungen, sie aufzuheben. In der Forschung herrscht Skepsis. Ein Überblick.
    +++ Die Gesundheitsminister der Länder planen nach Worten des bayerischen Gesundheitsministers Klaus Holetschek (CSU) "Impfzentren 2.0". In zwei Wochen soll ein Konzept vorgelegt werden, wie Impfzentren über die bisher geplante Schließung Ende September weiter geöffnet bleiben können, sagt Holetschek. Dabei geht es auch um die Frage, ab wann Nachimpfungen etwa bei Älteren nötig werden. Ein Streitpunkt zwischen Bund und Länder ist derzeit noch die Finanzierung der Zentren.
    +++ Barcelonas weltberühmte Kirche Sagrada Familia wird wegen der Corona-Pandemie definitiv nicht wie geplant zum 100. Todestag ihres Architekten Antoni Gaudi 2026 fertig. Das teilte am Mittwoch die Sagrada-Familia-Stiftung in Barcelona mit. Wegen Corona und der Ausgangssperren mussten die Arbeiten bereits 2020 über Monate unterbrochen werden. Da durch die Pandemie aber auch die Eintrittsgelder der Besucher ausblieben, mit denen der monumentale Kirchenbau finanziert wird, werden die Arbeiten nun ausgesetzt - mit Ausnahme des 128 Meter hohen Maria-Turms. Mit einem Weiterbau sei erst für 2024 wieder zu rechnen, so die Stiftung.
    Die Sagrada Familia in Barcelona mit Baukränen und Baugerüsten.
    Die Sagrada Familia in Barcelona (Unsplash / Angela Compagnone)
    +++ Die Deutsche Logistikbranche hat im Corona-Jahr 2020 einen neuen Höchststand bei den Paketlieferungen verzeichnet. Wie der Bundesverband Paket und Expresslogistik mitteilte, wurden gut vier Milliarden Sendungen transportiert. Das ist ein Plus von 400 Millionen gegenüber dem Vorjahr. Der Gesamtumsatz der Branche nahm um 10,5 Prozent zu und stieg auf 23,5 Milliarden Euro.
    +++ Ein Viertel der sehr schwer an Covid-19 Erkrankten entwickelt später eine posttraumatische Belastungsstörung. Das ergab eine Studie der Universität Duisburg-Essen, für die von April 2020 bis März 2021 mehr als 30.000 Menschen untersucht wurden, wie anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie mitgeteilt wurde. Demnach stieg bei diesen Menschen, die auf der Intensivstation behandelt wurden, im Schnitt am hundertsten Tag nach ihrer Entlassung die Traumasymptomatik an.
    +++ Die Gesundheitsämter haben dem RKI innerhalb eines Tages 1.455 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das sind 1.799 weniger als am Mittwoch vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt das RKI jetzt mit bundesweit 13,2 an nach 15,5 am Vortag. Vor einer Woche lag der Wert noch bei 20,8. Zudem wurden deutschlandweit den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 137 neue Todesfälle verzeichnet.
    Impffortschritt, Intensivbetten, Infektionen - alle relevanten Zahlen zum Coronavirus in Deutschland finden Sie hier.
    +++ In den USA ist die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus auf über 600.000 gestiegen. Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität in Baltimore ist dies die mit Abstand höchste Zahl von Todesopfern im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung weltweit, noch vor Brasilien und Indien. US-Präsident Biden sprach von einem "traurigen Meilenstein".
    +++ Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten heute über die Corona-Maßnahmen. Im Zentrum der Videoschalte sollen unter anderem Probleme von Kindern und Jugendlichen in der Pandemie stehen. Beraten wird auch über "Long-Covid", also verschiedenartige Langzeitfolgen einer Erkrankung, die bei einem Teil der Infizierten auftreten.
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