Samstag, 04. Mai 2024

Newsblog zum Krieg in der Ukraine
Die Entwicklungen vom 6. bis 10. Januar 2024

Seit dem 21. Februar 2022 halten wir in einem Newsblog fest, wie sich der Krieg in der Ukraine entwickelt. In diesem Archiv können Sie die bisherigen Entwicklungen nachvollziehen.

11.01.2024
    Nauseda und Selenskyj stehen sich gegenüber und schütteln sich die Hände.
    Selenskyj wird in Vilnius von Litauens Präsident Nauseda begrüßt (Uncredited / Ukrainian Presidentia / Uncredited)
    Zu den aktuellen Entwicklungen geht es hier.

    Mittwoch, 10. Januar

    +++ Die Vereinten Nationen haben seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor fast zwei Jahren mehr als 10.200 getötete Zivilisten in der Ukraine erfasst.

    Allein während der Verschärfung der russischen Luftangriffe seit Ende Dezember seien 125 Tote und mehr als 550 Verletzte dokumentiert worden, sagte die Direktorin beim UNO-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe, Wosornu, in New York. Vor dem Weltsicherheitsrat führte sie aus, seit Beginn des großangelegten Einmarschs der russischen Armee hätten mehr als 19.300 Zivilisten Verletzungen erlitten. Die jüngsten russischen Luftschläge hätten weitreichende Schäden an Häusern, Schulen, Krankenhäusern, der Energieversorgung und anderen wichtigen zivilen Infrastruktureinrichtungen verursacht.
    Die Vereinten Nationen betonen regelmäßig, dass die tatsächlichen Opferzahl weit über der Zahl der dokumentierten Fälle liegen dürfte. Seit Februar 2022 sind laut dem Hilfswerk UNHCR rund 6,3 Millionen Ukrainer aus dem Land geflohen. Die meisten davon, 5,9 Millionen Menschen, hätten in anderen Staaten Europas Schutz gesucht. Innerhalb der Ukraine gebe es zudem 3,7 Millionen Binnenflüchtlinge.

    +++ Der ukrainische Präsident Selenskyj ist zu einem nicht angekündigten Besuch in Litauen eingetroffen.

    In der Hauptstadt Vilnius erklärte Selenskyj, im Krieg gegen Russland werde dieses Jahr entscheidend sein für sein Land. Dem ukrainischen Militär fehle es an modernem Gerät zur Luftverteidigung. Das sei das größte Defizit. Selenskyj unterstrich, vonseiten der Verbündeten gebe es keinerlei Druck auf die Ukraine, den Kampf gegen die russischen Streitkräfte einzustellen und den bestehenden Frontverlauf einzufrieren.
    Man müsse die Rhetorik des russischen Präsidenten ernst nehmen; Putin wolle die Ukraine ganz besetzen. Sollte diese nicht standhalten, seien als nächstes Litauen, Lettland, Estland oder Moldau gefährdet. Selenskyj rief zu gemeinsamer Gegenwehr auf. Der litauische Präsident Nauseda sicherte seinem Gast weitere Unterstützung zu. Noch in diesem Monat würden erneut Munition, Generatoren und Sprengsysteme in die Ukraine geliefert, im Februar gepanzerte M577-Personentransporter. Selenskyj will in den kommenden Tagen auch die baltischen Nachbarn Lettland und Estland besuchen.

    +++ Wegen der schweren russischen Angriffe aus der Luft zum Jahreswechsel berät die Ukraine mit der NATO über einen stärkeren Schutz.

    Generalsekretär Stoltenberg rief den NATO-Ukraine-Rat auf Botschafterebene in Brüssel zusammen. Die Bündnisländer hätten bereits eine Vielzahl von Luftabwehrsystemen an die Ukraine geliefert und seien entschlossen, deren Verteidigung weiter zu verstärken, hieß es vor dem Treffen.
    Der NATO-Ukraine-Rat wurde 2023 ins Leben gerufen. Er soll eine engere Zusammenarbeit ermöglichen, bis die Voraussetzungen für eine Aufnahme der Ukraine in das westliche Verteidigungsbündnis erfüllt sind.

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    +++ In der ostukrainischen Großstadt Charkiw soll wegen des anhaltenden russischen Angriffskriegs im März die erste unterirdische Schule in Betrieb gehen.

    Der Bau im Industrieviertel der Stadt verlaufe nach Plan, ungeachtet des feindlichen Beschusses und des Frosts, erklärte Bürgermeister Terechow bei Telegram. Die ersten Betonkonstruktionen seien bereits errichtet. Es werde an Dämmung, Lüftung, Wasser- und Kanalisationssystemen gearbeitet. Nach der Eröffnung im März solle auch in einem zentralen Stadtbezirk eine unterirdische Schule gebaut werden. Zuvor waren bereits mehrere Klassenzimmer in der U-Bahn der Großstadt eingerichtet worden. Abwechselnd lernen derzeit über 1000 jüngere Schulkinder in rund 65 Klassen unter der Erde.

    +++ Aus der ostukrainischen Stadt Charkiw sind erneut russische Raketenangriffe gemeldet worden.

    Die grenznahe Stadt werde mit Raketen beschossen, schrieb Bürgermeister Terechow auf Telegram. Zu Schäden war zunächst nichts bekannt. Die ukrainische Luftwaffe warnte auch vor russischen Angriffen mit Kampfdrohnen im Süden des Landes.

    +++ Im südrussischen Gebiet Saratow hat die Flugabwehr nach Behördenangaben eine Drohne abgeschossen.

    Die ukrainische Drohne sei von der Luftverteidigung zerstört worden, teilte das russische Verteidigungsministerium am frühen Morgen auf Telegram mit. Damit sei der Versuch Kiews, "einen Terroranschlag auf Einrichtungen im Hoheitsgebiet der Russischen Föderation zu verüben", vereitelt worden. Russland hatte schon mehrfach im Gebiet Saratow, wo sich auch der Militärflugplatz Engels-2 befindet, Drohnen abgeschossen. Hier hat Russland strategische Bomber für Raketenangriffe auf die Ukraine stationiert.

    +++ Die USA, Deutschland und zahlreiche weitere westliche Staaten haben die Lieferung nordkoreanischer Raketen an Russland verurteilt.

    Der Transfer dieser Waffen vergrößere das Leid des ukrainischen Volkes, heißt es in einer in Washington veröffentlichten Erklärung. Darin wird auch vor den sicherheitspolitischen Auswirkungen auf Europa und die ganze Welt gewarnt. Die Vereinigten Staaten hatten vergangene Woche erklärt, Pjöngjang habe kürzlich unter anderem ballistische Raketen an Moskau geliefert. Einige von ihnen seien bereits bei russischen Luftangriffen auf die Ukraine eingesetzt worden.

    Dienstag, 9. Januar

    +++ Nach ukrainischen Angaben sind Kommunen in neun Regionen des Landes von der Stromversorgung abgeschnitten.

    "Seit heute Morgen wurde aufgrund des schlechten Wetters - starker Wind, Eis - in über 1.000 Orten der Strom abgeschaltet", teilte der Betreiber des Stromnetzes des Landes, Ukrenergo, mit. Alle Bürger seien aufgefordert, Strom zu sparen, da die Energieversorgung durch russische Angriffe beschädigt wurde. Der Stromverbrauch erreicht derzeit Spitzenwerte, da die Temperaturen in vielen Landesteilen auf bis zu minus 15 Grad Celsius gefallen sind.

    +++ Der ukrainische Präsident Selenskyj hat mit seinem polnischen Amtskollegen Duda gesprochen.

    Dabei habe man die polnische Unterstützung der ukrainischen Bedürfnisse für die Verteidigung gegen Russland erörtert, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters mit Verweis auf Selenskyjs Büro. Unter anderem habe Selenskyj Duda auch für die Unterstützung der ukrainischen EU- und NATO-Bewerbung gedankt.
    Der ukrainische Präsident Selenskyj und der polnische Präsident Duda am 05.04.2023 in Warschau vor dem Präsidentenpalast
    Selenskyj und Duda - hier bei einem Treffen im April 2023. (IMAGO / Forum / IMAGO / Joanna Skladanek / Forum)

    +++ Der ukrainische Präsident Selenskyj nimmt in diesem Jahr persönlich am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos teil.

    Das kündigte WEF-Präsident Brende an. Am kommenden Sonntag, einen Tag vor dem Auftakt des WEF, findet im schweizerischen Davos bereits ein Ukraine-Treffen statt. Daran nehmen Sicherheitsberater und ranghohe Beamte aus rund 70 Ländern teil.

    +++ Das britische Verteidigungsministerium sieht weiterhin Schwachstellen bei der russischen Flugabwehr.

    Die Ukraine hatte vergangene Woche russische Ziele auf der annektierten Halbinsel Krim angegriffen und nach eigenen Angaben einen Kommandopunkt am Flughafen Saky zerstört. Moskau hatte dagegen angegeben, mehrere Marschflugkörper abgeschossen zu haben. Diese Angriffe haben höchstwahrscheinlich die russische Flugabwehr in der Region beeinträchtigt, schrieb das Ministerium bei X (früher Twitter).

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    Als Reaktion darauf habe Russland eine Reihe von Raketenangriffen auf die Ukraine verübt. "Das zeigt einmal mehr, wie ineffektiv die russische Flugabwehr beim Schutz wichtiger Orte trotz besserer Vorbereitung ist", erklärten die Briten.

    +++ Die Grünen haben die Bundesregierung zu einer baldigen Entscheidung über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine aufgefordert.

    Co-Parteichef Omid Nouripour sagte nach einer Klausur des Bundesvorstandes: "Es ist jetzt, nachdem monatelang darüber diskutiert worden ist, verständlich, dass die Ukraine hofft, dass die Entscheidung sehr bald kommt." Seines Wissens nach werde genau diese Frage sehr eng abgestimmt mit den Partnerstaaten. Der Taurus ist einer der modernsten Flugkörper der Luftwaffe. Die Waffen finden auch aus großen Höhen und Entfernungen ihr Ziel und können zum Beispiel Bunkeranlagen zerstören.

    +++ Bei ukrainischen Angriffen auf Ziele in Westrussland sind nach Behördenangaben eine Frau getötet und drei weitere verletzt worden.

    In der Ortschaft Gornal sei eine Frau gestorben, teilte der Gouverneur der Region Kursk, Starowoit, auf seinem Telegram-Kanal mit. Ziel der Attacke war laut Medienberichten der militärisch genutzte Flughafen der Region. Im benachbarten Gebiet Orjol wurde eine Ölanlage getroffen. Moskau macht Kiew für die Angriffe verantwortlich.

    +++ Die Vereinten Nationen brauchen nach eigenen Angaben rund 4,1 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 3,75 Milliarden Euro) für die humanitäre Ukraine-Hilfe im laufenden Jahr.

    Mehr als 14,6 Millionen Menschen, rund 40 Prozent der Bevölkerung der Ukraine, benötigten Unterstützung, teilte das UNO-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) in Genf mit. OCHA-Sprecher Laerke betonte, die Menschen seien auf die Lieferung von Lebensmitteln, Wasser, Medizin und anderen humanitären Gütern angewiesen. Am kommenden Montag werde der UNO-Nothilfekoordinator Griffiths den humanitären Appell für die Ukraine vorstellen.
    Zu sehen ist ein Konvoi mit Autos des UNO-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) auf einer Straße in der Ukraine.
    Das UNO-Büro zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) ist auch in der Ukraine aktiv (Archivbild).

    +++ Die FDP-Verteidigungsexpertin Strack-Zimmermann unterstützt den Druck von Kanzler Scholz (SPD) auf EU-Partner, mehr Militärhilfe für die Ukraine zu leisten.

    "Nur Europa gemeinsam kann der Ukraine wirkungsvoll helfen", sagte die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages der Nachrichtenagentur Reuters. Deutschland könne das definitiv nicht bilateral und alleine lösen. Mit Blick auf die von Kanzler Scholz bislang verweigerte Lieferung eines bestimmten Marschflugkörpers aus Bundeswehrbeständen erklärte Strack-Zimmermann: "Das ändert allerdings nichts daran, dass wir schnellstmöglich die Taurus liefern müssen." Scholz hatte gestern mit Hinweis auf die geplante Verdopplung der deutschen Militärhilfe 2024 die EU-Partner aufgefordert, ihre Anstrengungen zu verstärken

    +++ Die EU-Exporte nach Russland sind seit Beginn des Ukrainekriegs um zwei Drittel gesunken.

    Nach einer Auswertung des Ifo-Instituts im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums könnten aber viele der sanktionierten EU-Waren über China, die Türkei und andere Länder nach Russland geliefert werden. Durch die Ausfuhrbeschränkungen der EU und anderer westlicher Länder fehle in Russland ein Drittel der sanktionierten Produkte, erklärte das das Ifo-Institut. Das wichtigste alternative Herkunftsland sei China.

    +++ Der ukrainische Präsident Selenskyj reist nach einem Medienbericht möglicherweise zum Weltwirtschaftsforum (WEF) nach Davos.

    Laut dem Schweizer "Tages-Anzeiger" laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Das Außenministerium in Bern hält sich bedeckt. Das WEF beginnt am kommenden Montag. Fest steht bislang, dass einen Tag vorher das 4. sogenannte Friedensformel-Treffen zur Ukraine in Davos stattfindet. Selenskyj hatte Ende 2022 zehn Grundsätze für einen dauerhaften Frieden formuliert, darunter unter anderem den Abzug Russlands aus sämtlichen Gebieten und eine Bestrafung Moskaus.
    Wolodymyr Selenskyj hält eine Rede per Videokonferenz während des 53. Weltwirtschaftsforums.
    Der ukrainische Präsident Selenskyj hatte im vergangenen Jahr per Videokonferenz am 53. Weltwirtschaftsforum in Davos teilgenommen. (Archivbild). (Gian Ehrenzeller/KEYSTONE/dpa)

    +++ Die Ukraine fehlen nach Angaben der Luftstreitkräfte lenkbare Flugabwehr-Raketen.

    Das Land habe einen erheblichen Vorrat dieser Waffengattung während der letzten drei russischen Angriffe verbraucht, sagt Luftwaffensprecher Juri Ihnat im ukrainischen Fernsehen.

    +++ Bei ukrainischen Angriffen auf die grenznahe russische Region Belgorod sind nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau drei Menschen verletzt worden.

    Die Luftabwehr habe zehn Raketen abgefangen. In mehrstöckigen Wohngebäuden seien Fenster zersplittert, mehrere Fahrzeuge seien beschädigt worden, erklärt der örtliche Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram. Er habe sich an andere russische Regionen mit der Bitte gewandt, Kinder aus Belgorod aufzunehmen. Nötigenfalls sollten auch Lehrer in diese Regionen entsandt werden.

    +++ Die Ukraine wirft Russland vor, seit Kriegsbeginn mehr als 19.500 Kinder verschleppt zu haben.

    Der Leiter des ukrainischen Präsidialamtes, Jermak, sprach von Deportationen und gewaltsamen Entführungen. Moskau verweigere der Ukraine oder internationalen Institutionen Auskunft über das Schicksal der Kinder. Die genannte Zahl stützt sich auf UNO-Angaben. Etwa 3.900 dieser Kinder sollen Waisen oder ohne Eltern sein. Jermak betonte, bisher sei es nur in Einzelfällen gelungen, ukrainische Kinder zurück in ihr Heimatland zu holen. Um systematischer arbeiten zu können, wurde heute auf Anweisung der Regierung in Kiew eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich mit dem Thema befasst.

    +++ CDU-Chef Merz fordert, mehr ukrainische Flüchtlinge in Deutschland in Arbeit zu bringen.

    Hierzulande gingen nur 20 Prozent von ihnen einer Beschäftigung nach, sagte Merz bei einer Veranstaltung der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf. In den Niederlanden liege die Quote bei 60 und in Polen bei 90 Prozent. Es zeige sich, dass das bisherige System Schwächen habe. Merz nannte die Entscheidung von Bund und Ländern einen Fehler, ukrainischen Flüchtlingen nach der Einreise sofort Bürgergeld anstatt zunächst Asylbewerberleistungen zu gewähren. Dies sei ein Beispiel für staatliche Transfersysteme, die man finanziell nicht aufrechterhalten könne und dürfe. Der Staat müsse deutlich machen, dass die Menschen eine Arbeit aufnehmen sollten, betonte Merz.

    Montag, 8. Januar

    +++ Bundeskanzler Scholz hat die anderen EU-Länder aufgefordert, ihre Militärhilfe für die Ukraine aufzustocken.

    Die bisher von der Mehrzahl der EU-Mitgliedstaaten geplanten Waffenlieferungen für die Ukraine seien zu gering, sagte der SPD-Politiker nach einem Treffen mit Luxemburgs Premierminister Luc Frieden in Berlin. Spätestens bis zum EU-Gipfel am 1. Februar müsse ein möglichst präziser Überblick vorliegen. "Europa muss demonstrieren, dass es eng an der Seite der Ukraine steht, an der Seite der Freiheit, des Völkerrechts, der europäischen Werte", mahnte Scholz. Hintergrund der Aufforderung sind Sorgen, die USA könnten der Ukraine weniger Waffen liefern als bisher und deshalb könne eine größere Verantwortung auf die EU zukommen.

    +++ Unweit eines russischen Öldepots hat sich Medien zufolge eine Explosion an einer Eisenbahnstrecke ereignet.

    Diese sei in der Stadt Nischni Tagil am Ural durch einen Sprengsatz ausgelöst worden, berichteten mehrere Online-Portale. Unabhängig überprüfen ließ sich das zunächst nicht. Die Behörden in Nischni Tagil räumten laut Agentur Interfax jedoch ein, dass sich "irgendein Knall" ereignet habe. Verletzte und Schäden soll es demnach nicht gegeben haben. Der Bahnverkehr sei trotzdem vorerst eingeschränkt.

    +++ Russland hat die Ukraine nach Angaben aus Kiew erneut massiv angegriffen.

    Dutzende Raketen seien auf Wohnhäuser und Industrieanlagen im ganzen Land abgefeuert worden, teilten die ukrainischen Behörden mit. Mindestens vier Zivilisten seien getötet und etliche verletzt worden. Zum Teil fiel die Stromversorgung aus. In der gesamten Ukraine gab es Luftalarm. 18 von 51 Raketen seien abgefangen worden, außerdem acht Drohnen, teilte die Luftwaffe mit. Das ist eine deutlich geringere Abschussrate als üblich. Das russische Verteidigungsministerium erklärte, man habe militärisch-industrielle Ziele angegriffen.

    +++ Der Leiter des Präsidialamtes der Ukraine, Jermak, hat mit dem Friedensbeauftragten des Papstes telefoniert.

    Yermak habe Kardinal Zuppi über Russlands jüngste Raketenangriffe auf die Ukraine unterrichtet, teilte die ukrainische Botschaft beim Heiligen Stuhl mit. Weiteres Thema sei die Teilnahme eines Vatikan-Vertreters beim bevorstehenden Treffen der Nationalen Sicherheitsberater zur Ukraine im schweizerischen Davos gewesen. Dort sei auch eine Sitzung zu humanitären Fragen geplant.

    +++ Trotz des russischen Angriffskriegs hat die Ukraine eigenen Angaben zufolge in den letzten fünf Monaten des Jahres 2023 knapp 15 Millionen Tonnen Waren verschiedener Art über das Schwarze Meer exportiert.

    "Davon sind zehn Millionen Tonnen Produkte unserer Landwirte", teilte Infrastrukturminister Kubrakow mit. Insgesamt haben demnach 469 Frachter die drei Schwarzmeerhäfen Odessa, Tschornomorsk und Piwdennyj angelaufen. Knapp 40 Schiffe würden aktuell beladen. Weitere rund 80 planen nach diesen Angaben, demnächst die Häfen in der Südukraine anzulaufen.
    Blick auf einen Frachter vor der Küstenstadt Odessa.
    Bekannt ist vor allem der Schwarzmeer-Hafen Odessa, vor dem hier ein Frachter zu sehen ist. (- / Ukrinform / dpa / -)

    +++ Bei neuen russischen Angriffen sind in der Ukraine mindestens drei Menschen getötet worden.

    Das Präsidialbüro in Kiew teilte mit, mehr als 30 Personen seien verletzt worden, darunter mehrere Kinder. Dutzende Raketen seien auf Städte und Dörfer abgefeuert worden. Betroffen waren unter anderem Krywyj Rih, Saporischschja, Charkiw und Dnipro. Nach Kiewer Angaben wurden 59 Marschflugkörper, Raketen und Drohnen eingesetzt.

    +++ Russland hat eigenen Angaben zufolge rund 300 Einwohner der Stadt Belgorod evakuiert.

    Die Stadt liegt gut 30 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt und wurde zuletzt vermehrt von dort aus angegriffen. Der örtliche Gouverneur teilte mit, die Bewohner würden andernorts in Notunterkünften untergebracht. In den vergangenen 24 Stunden seien außerdem 1.300 Anfragen zur Evakuierung von Kindern aus Belgorod eingegangen.
    Russland, Belgorod: Feuerwehrleute löschen brennende Autos nach einem ukrainischen Angriff.
    Aus der Stadt Belgorod werden wegen wiederholter Angriffe Menschen in Sicherheit gebracht. (Russia Emergency Situations Ministry telegram channel/AP/dpa)

    +++ Die Sicherheitsexpertin Claudia Major hat an die europäischen Staaten appelliert, die Ukraine besser zu unterstützen.

    Es sei durchaus möglich, dass die westlichen Stateen mehr lieferten, sagte die Wissenschaftlerin der Stiftung Wissenschaft und Politik im Deutschlandfunk. Dazu zählte sie Artilleriemunition, Drohnenabwehr, Luftverteidigung, Minenräumung, Wartung und Instandsetzung. Europa und andere Staaten müssten sich in Lage versetzen, langfristig systematisch Industriekapazitäten aufzubauen, um die Ukraine unterstützen zu können und die eigenen Vorräte wieder aufzufüllen, sagte Major.
    Sicherheitsexpertin: Hilfe aus den USA ist unersetzlich

    +++ Nach den schweren russischen Raketenangriffen auf den ostukrainischen Landkreis Pokrowsk am Wochenende dauern dort die Rettungsarbeiten an.

    In den betroffenen Orten im ukrainisch kontrollierten Teil der Region Donezk werde weiter nach Opfern unter den Trümmern gesucht, sagte Präsident Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Bei den Angriffen waren mindestens elf Menschen getötet worden. Ziele waren die Kreisstadt Pokrowsk und der Ort Riwne. Dort schlug laut ukrainischen Angaben eine Rakete in das Haus einer sechsköpfigen Familie ein.

    Sonntag, 7. Januar

    +++ Laut dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj ist die Lage auf den Schlachtfeldern "stabil".

    Selenskyj, der per Videoschalte auf einer Konferenz in Schweden zugeschaltet war, sagte, der russische Angriff könne weiterhin zurückgeschlagen werden. Er rief erneut zu Ausbau der Waffenproduktion in Europa auf. "Selbst Russland kann wieder dazu gebracht werden, internationales Recht zu wahren", ergänzte der ukrainische Präsident.
    Russland setzte am Wochenende zudem die Angriffe mit Raketen und Drohnen auf Ziele in der Ukraine fort. Dabei gab es zahlreiche Opfer.
    Blutiges Wochenende in der Ukraine

    +++ Japan hat der Ukraine weitere Unterstützung im Krieg gegen Russland zugesagt.

    Außenministerin Kamikawa sagte bei einem Besuch in Kiew, Tokio sei entschlossen, der Ukraine weiter beizustehen, damit wieder Frieden einkehre. Sie erklärte, dass ihre Regierung umgerechnet knapp 34 Millionen Euro bereitgestellt habe, um Kiew ein System zur Drohnenerkennung zu liefern. Außenminister Kuleba bekräftigte die Forderung nach weiteren Luftabwehrsystemen, um russische Angriffe abwehren zu können.
    Japans Außenministerin Kamikawa und der ukrainische Außenminister Kuleba sitzen bei einer Pressekonferenz in einem Bunker in Kiew nebeneinander.
    Japans Außenministerin Kamikawa besucht die Ukraine - hier bei einer Pressekonferenz mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Kuleba in einem Schutzraum in Kiew. (dpa / AP / Evgeniy Maloletka)

    +++ In der südukrainischen Region Cherson sind nach Angaben der Behörden durch russischen Beschuss zwei Menschen getötet und weitere Personen verletzt worden.

    Getroffen worden seien unter anderem ein Markt und mehrere Wohnhäuser, hieß es.

    +++ Russland hat in der Nacht neue Angriffe auf die Ukraine geflogen.

    Wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte, wurden vor allem der Süden und Osten des Landes attackiert. Gestern hatte es unter anderem bei russischen Angriffen auf die Region Donezk Tote und Verletzte gegeben.

    +++ Der ehemalige Bundespräsident Gauck attestiert der Bundesregierung eine zögerliche Haltung bei Waffenlieferungen an die Ukraine.

    Gauck sagte der "Bild am Sonntag", angesichts des zermürbenden Stellungskriegs und der abscheulichen Luftangriffe auf die ukrainische Zivilbevölkerung schaue er -Zitat- "sorgenvoll auf unser Tun". Er frage sich, ob die deutsche Unterstützung ausreiche.
    Gauck ergänzte, Bundeskanzler Scholz müsse sich immer wieder einmal fragen, ob er nicht hinter seinem formulierten Anspruch zurückbleibe, alles zu tun, damit Russland nicht zu einem Sieg-Frieden komme. Der frühere Bundespräsident ergänzte, es entstünden Irritationen, wenn durch das Zögern der Regierung nicht nur die Chancen der Ukraine geringer würden, sondern die Bedrohung der freien Welt größer werde.

    +++ Russlands Staatschef Putin hat sich mit ausgewählten Familien von in der Ukraine gefallenen Soldaten getroffen.

    Anlässlich des orthodoxen Weihnachtsfests empfing er die Familien gestern Abend in seiner Residenz Nowo-Ogarjowo bei Moskau, teilte Kremlsprecher Peskow mit. Anschließend sei er mit ihnen zur Messe in eine Kirche auf dem Gelände gegangen. Beobachter sehen die Einladung an die Familien auch im Zusammenhang mit Putins Wahlkampf für die sogenannte Präsidentenwahl im März. In den vergangenen beiden Jahren hatte der russische Staatschef Weihnachten weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit gefeiert. Orthodoxe Christen in Russland und anderen Ländern feiern die Geburt Jesu am 6. und 7. Januar.
    Russlands Präsident Wladimir Putin (mitte links) wohnt gemeinsam mit den Familien von gefallenen Soldaten einem orthodoxen Weihnachtsgottesdienst bei.
    Russlands Präsident Wladimir Putin (mitte links) wohnt gemeinsam mit den Familien von gefallenen Soldaten einem orthodoxen Weihnachtsgottesdienst bei. (picture alliance/Kreml/Sputnik/Gavriil Grigorov)
    Im Gegensatz zu 2023 Jahr rief Putin in diesem Jahr zum orthodoxen Weihnachtsfest nicht zu einem Waffenstillstand in der Ukraine auf, wie Reuters weiter berichtet.

    +++ Die japanische Außenministerin Yoko Kamikawa ist am Sonntag überraschend in die Ukraine gereist.

    Bei einem Treffen mit ihrem Amtskollegen Dmytro Kuleba in Kiew wolle sie die unveränderte Position ihrer Regierung betonen, der Ukraine zur Seite zu stehen und das Land in der "derzeit schwierigen internationalen Situation" zu unterstützen, teilte Kamikawas Ministerium mit. Auch wolle sie sich mit der ukrainischen Seite offen über die Bemühungen um einen dauerhaften Frieden austauschen.

    Samstag, 6. Januar

    +++ Etwa 15 Ehefrauen von Russen, die in der Ukraine kämpfen, haben in Moskau die Rückkehr ihrer Männer von der Front gefordert.

    Sie legten Blumen am Grab des unbekannten Soldaten direkt unter den Mauern des Kremls nieder. Die Polizei schritt nicht ein. Seit Monaten wächst die Wut der Angehörigen von Reservisten, die Präsident Wladimir Putin im September 2022 mobilisiert hat. "Wir wollen die Aufmerksamkeit der Behörden und der Öffentlichkeit auf unseren Appell lenken", sagte die 47-jährige Maria der Nachrichtenagentur AFP.

    +++ Präsident Selenskyj hat angekündigt, dass sein Land die Rüstungsproduktion massiv hochfahren werde.

    Die Ukraine müsse in der Lage sein, auf die anhaltenden russischen Angriffe entsprechende Antworten zu geben, sagte Selensky in seiner täglichen Videoansprache. "Wir arbeiten so hart wie möglich daran, dass unsere Verteidigungs- und Sicherheitskräfte sich in diesem Jahr bei einem erheblichen Teil ihrer Aktionen auf unsere eigene ukrainische Produktion stützen können". Dazu gehöre auch eine Reaktion auf den jüngsten Beschuss auf Pokrowsk, sagte Selenskyj.

    +++ Bei einem russischen Angriff auf die Stadt Pokrowsk in der Ostukraine sind mindestens elf Menschen getötet worden.

    Unter ihnen seien fünf Kinder, teilte der Gouverneur der Region Donezk, Filaschkin, im Onlinedienst Telegram mit. Bei dem Angriff mit S-300-Raketen seien zudem acht Menschen verletzt worden. Die Region Donezk ist derzeit ein Hauptkampfgebiet im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die russischen Staatsmedien haben den Protest der Frauen bisher weitgehend ignoriert, da der Kreml im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im März, bei denen Putin eine weitere Amtszeit anstrebt.
    Dutzende Rettungskräfte stehen bei Nacht in den Trümmern eines zerstörten Hauses.
    Bei einem russischen Angriff auf die Stadt Pokrowsk sind nach ukrainischen Angaben mindestens elf Menschen getötet worden. (AFP / HANDOUT)

    +++ Polnische Bauern haben ihre Blockade an der Grenze zur Ukraine erneut ausgesetzt.

    Eine entsprechende Vereinbarung wurde örtlichen Medien zufolge nach einem Treffen der Landwirte mit Agrarminister Siekierski unterzeichnet. Demnach erklärte sich dieser nach langen Verhandlungen bereit, drei Kernforderungen der Bauern zu erfüllen. So soll es staatliche Subventionen für den Kauf von Mais geben, zudem wird der Umfang an Liquiditätskrediten erweitert. Darüber hinaus soll die steuerliche Belastung der Landwirte auf dem Niveau des vergangenen Jahres bleiben.
    Die Bauern hatten ihre Blockade des Übergangs Medyka Ende November begonnen. An den anderen Grenzübergängen Dorohusk, Hrebenne und Korczowa protestieren seit Längerem polnische LKW-Fahrer. Sie beklagen eine Wettbewerbsverzerrung, weil ukrainische Lastwagenfahrer seit Beginn des russischen Angriffskriegs ohne Transportgenehmigung in die EU fahren dürfen. Auf der polnischen Seite kommt es seither zu kilometerlangen Staus.

    +++ Die Lieferung der ersten dänischen F-16-Kampfjets an die Ukraine verzögert sich um bis zu sechs Monate.

    Es werde nun erwartet, dass die sechs Maschinen erst im zweiten Quartal in die Ukraine geschickt werden können, teilte das Verteidigungsministerium in Kopenhagen der Zeitung "Berlingske" mit. Die dänische Ministerpräsidentin Frederiksen hatte im Sommer die Hoffnung geäußert, die Kampfjets könnten um den Jahreswechsel herum geliefert werden. Allerdings seien einige Bedingungen für den Einsatz der F-16 noch nicht erfüllt, wie es nun vom Verteidigungsministerium heißt. Dabei gehe es etwa um die Ausbildung der ukrainischen Piloten. Der Zeitplan hängt von Faktoren wie dem Material und den Wetterbedingungen ab. Derzeit werden sechs ukrainische Piloten in Dänemark ausgebildet.

    +++ US-Militärexperten warnen vor einer möglichen neuen Offensive Russlands im Nordosten der Ukraine.

    "Russische Kräfte könnten in den kommenden Wochen ihre Anstrengungen verstärken, Kupjansk im Gebiet Charkiw zu erobern", schreiben die Analysten des US-Instituts für Kriegsstudien in ihrem Bericht. Die dort stationierten Einheiten sind ihrer Ansicht nach weniger entkräftet als die andernorts angreifenden russischen Truppen.

    +++ In Köln haben hunderte Menschen gegen den russischen Angriffskrieg protestiert.

    Sie trugen dabei eine etwa 100 Meter lange ukrainische Fahne durch die Innenstadt. An der Demonstration nahmen auch die stellvertretende Ministerpräsidentin von Nordrhein-Westfalen, Neubaur, und der Chef der Staatskanzlei, Liminski, teil. Dieser betonte, Nordrhein-Westfalen stehe seit Beginn des Krieges fest an der Seite der Ukraine. Zu der Demonstration in Köln aufgerufen hatte der Verein "Blau-Gelbes Kreuz".
    Demonstrierende in Köln halten am Bahnhof eine grosse Fahne der Ukraine fest.
    In Köln haben hunderte Menschen mit einer großen Ukraine-Fahne gegen den russischen Angriffskrieg protestiert. (dpa / Roberto Pfeil)

    +++ Russland will bis 2030 mehr als 32.000 Drohnen pro Jahr produzieren.

    Das sei fast das Dreifache der aktuellen Produktionsmenge, sagt Vize-Ministerpräsident Beloussow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Das russische Militär setzt in seinem Krieg gegen die Ukraine in großem Umfang Drohnen ein. Häufig werden dabei iranische Schahed-Drohnen verwendet, die vergleichsweise billig hergestellt werden. Für die ukrainische Flugabwehr waren diese Drohnen anfangs schwer zu entdecken. Inzwischen setzt die Ukraine kleine Drohnen zur Abwehr ein.

    +++ Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht einen russischen Kommandopunkt auf der Krim zerstört.

    Alle Ziele am Flughafen Saky seien abgeschossen, sagte Luftwaffenchef Oleschtschuk ukrainischen Medienberichten zufolge. Das russische Verteidigungsministerium hatte in der Nacht seinerseits den Abschuss von vier ukrainischen Raketen durch die eigene Flugabwehr auf der von Russland völkerrechtswidrig annektierten Krim gemeldet. Unabhängig lassen sich die Berichte nicht prüfen.

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    +++ Die Ukraine hat Aufnahmen veröffentlicht, die eine abgeschossene russische Hyperschallrakete vom Typ "Kinschal" zeigen sollen.

    Der staatliche Notfalldienst teilte auf seinem Kanal bei Telegram Fotos, die einen Kran dabei zeigen, wie er Überreste einer Rakete aus dem Boden holt. "In Kiew haben Ingenieure den Gefechtskopf einer feindlichen 'Kinschal'-Lufthyperschallrakete neutralisiert", erklärte die Behörde. Der Abschuss sei mithilfe des "Patriot"-Abwehrsystems erfolgt. Die Angaben konnten nicht unabhängig verifiziert werden.
    Dieses Foto des ukrainischen staatlichen Dienstes für Notfallsituationen soll eine abgeschossene russische Hyperschallrakete vom Typ "Kinschal" zeigen.
    Dieses Foto des ukrainischen staatlichen Dienstes für Notfallsituationen soll eine abgeschossene russische Hyperschallrakete vom Typ "Kinschal" zeigen. (Staatlicher Dienst für Notfallsituationen der Ukraine)

    +++ Russland hat die Ukraine erneut mit Kampfdrohnen angegriffen.

    Die ukrainische Luftwaffe verfolgte deren Flug nach eigenen Angaben quer über das Land. Gegen Mitternacht war vor allem das Gebiet Schytomir westlich der Hauptstadt Kiew bedroht. In Moskau teilte das russische Verteidigungsministerium mit, über dem Schwarzen Meer seien fünf ukrainische Drohnen abgefangen worden. Die Militärberichte waren nicht unabhängig überprüfbar. Ziel eines ukrainischen Angriffs könnte die von Russland 2014 annektierte Halbinsel Krim gewesen sein.

    +++ Der Generalstab der ukrainischen Armee meldet erneute Gefechte am Boden.

    An der etwa 1.000 Kilometer langen Front im Osten und Süden der Ukraine zählte der Generalstab gestern 57 versuchte russische Infanterieangriffe. Das waren etwas mehr als in den vergangenen Tagen. Bei der seit Wochen besonders umkämpften Frontstadt Awdijiwka im Donbass schlugen die ukrainischen Verteidiger demnach drei Angriffe zurück, weitere 16 in der unmittelbaren Umgebung. Russische Truppen hätten auch versucht, ihre Position bei der fast völlig zerstörten Kleinstadt Marjinka im Gebiet Donezk zu verbessern, hieß es. Insgesamt habe sich der Frontverlauf seit längerem kaum verändert. Zu diesem Schluss kam auch das britische Verteidigungsministerium in seinem auf der Plattform X veröffentlichten Bericht vom Freitag, gestützt auf Geheimdienstinformationen.

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    +++ Der ukrainische Präsident Selenskyj hat seinen Soldaten gute Ausrüstung zugesagt.

    In seiner täglichen Videobotschaft sagte Selenskyj, es sei die oberste Priorität des Staates, immer alles bereitzustellen, was für die Verteidigung des Landes notwendig sei. Er nannte Munition, Drohnen, Ausrüstung und genug Personal. Selenskyj sagte zudem in seiner Ansprache, dieses Jahr zu überleben bedeute, den gesamten Krieg zu überleben. Heute ist der 682. Tag des Krieges.

    +++ Der Druck auf Bundeskanzler Scholz zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine wächst.

    Politikerinnen und Politiker von Grünen, FDP und CDU betonten in der "Rheinischen Post" die Notwendigkeit dieser Waffen und machten Scholz teils schwere Vorwürfe. Taurus zählt zu den modernsten Flugkörpern der Luftwaffe. Die Waffen finden auch aus großen Höhen und Entfernungen ihr Ziel und können etwa Bunkeranlagen zerstören. Kanzler Scholz hatte Anfang Oktober des vergangenen Jahres entschieden, vorerst keine Taurus-Marschflugkörper zu liefern.

    +++ Mit einer 100 Meter langen ukrainischen Fahne wollen Demonstrationsteilnehmer in Köln gegen den russischen Angriffskrieg protestieren.

    Der Aufzug mit anschließender Kundgebung steht unter dem Motto "Schützt Menschenleben - Solidarisiert Euch mit der Ukraine". Der Verein Blau-Gelbes Kreuz als Veranstalter erwartet mehr als 1000 Teilnehmer, darunter auch die stellvertretende nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Mona Neubaur. Gemeinsam werde man ein starkes Zeichen setzen, dass Köln und ganz NRW fest an der Seite der Ukraine stehe", teilte das Blau-Gelbe Kreuz mit. Angesichts der jüngsten russischen Luftangriffe auf das Land sei es wichtiger denn je, uneingeschränkte Solidarität mit den Menschen dort zu zeigen.

    Die bisherigen Entwicklungen im Ukraine-Krieg finden Sie hier.