Montag, 29. April 2024

Nordische Kombination
Bundestrainer ziehen unterschiedliche Bilanz

Im norwegischen Trondheim ist die Saison der Nordischen Kombinierer zu Ende gegangen. Während sich Frauen-Bundestrainer Florian Aichinger im Dlf nach dem Weltcup-Finale zufrieden zeigt, sieht Männer-Bundestrainer Eric Frenzel noch Luft nach oben.

Florian Aichinger und Eric Frenzel im Gespräch mit Astrid Rawohl | 17.03.2024
Porträt von Eric Frenzel
Eric Frenzel ist seit dieser Saison Bundestrainer der Nordischen Kombinierer. (picture alliance / dpa / Rolf Vennenbernd)
Im norwegischen Trondheim ist die Saison der nordischen Kombiniererinnen und Kombinierer zu Ende gegangen. Mit Nathalie Armbruster (Platz fünf) und Jenny Nowak (Platz neun) landeten gleich zwei deutsche Starterinnen beim Weltcup-Sieg der Norwegerin Ida Marie Hagen in den Top Ten.
Frauen-Bundestrainer Florian Aichinger zeigte sich im Dlf mit der Saison zufrieden: "Es war eine ganz schwere Saison für uns. Die Norweger haben unglaublich Gas gegeben. Es war sehr schwierig, Podestplätze zu erreichen. Wir sind eine der wenigen Nationen, die das schaffen konnten und von dem her sind wir sehr zufrieden. Jetzt gilt es, weiter zu arbeiten, dass wir die starken Norweger irgendwann einfangen", sagte er. Soll das gelingen, müsse das Umfeld und das Training noch professioneller werden, sagte Aichinger. "Wir müssen versuchen, die Dinge zu optimieren."
Portät von Florian Aichinger
Florian Aichinger (imago images / Sven Simon / Poolfoto / SVEN SIMON via www.imago-images.de)
Im Februar 2025 finden die nordischen Ski-Weltmeisterschaften im norwegischen Trondheim statt. Dementsprechend gut und wichtig für die Vorbereitung sei nun der Wettkampf dort gewesen, sagte Aichinger. "Wir haben natürlich genau analysiert und werden weiter analysieren, was hier wichtig sein wird. Die Schanze hat ihre Eigenheiten, ihre Tücken. Da muss man einen guten Plan haben", sagte er. Allerdings habe er auch einen Vorteil für den DSV erkannt: "Die Schanze hat einen ähnlichen Charakter wie die in Hinterzarten. Da können wir uns natürlich top vorbereiten."

Männer-Bundestrainer Frenzel: "Etwas mehr erhofft"

Bei den deutschen Männer lief die Saison weniger erfolgreich. Zum ersten Mal seit 25 Jahren ist das DSV-Team ohne Sieg geblieben. Beim Weltcup-Finale in Trondheim verpasste Johannes Rydzek das Podest nur knapp und wurde Vierter. Insgesamt holten die deutschen Kombinierer in der gesamten Saison drei dritte Plätze. "Es fehlt dieses endgültige Spitzenergebnis, wo wir uns vielleicht auch etwas mehr erhofft haben", sagte Männer-Bundestrainer Eric Frenzel im Deutschlandfunk. Fünf Leute unter den Top 15 zeige jedoch, "dass wir in der Breite gut aufgestellt sind und auch mit vielen jungen Athleten, die jetzt hinzugekommen sind, gute Ergebnisse gezeigt haben."
Dabei haben es in dieser Saison nur Deutschland und Estland geschafft, die Dominanz der Norweger und Österreicher zu durchbrechen. Wirklich freuen will sich Frenzel darüber aber nicht: "Unser Anspruch ist natürlich schon, Norwegen und Österreich Paroli bieten zu können, auch ganz vorne. Und das muss auch weiterhin unter Anspruch bleiben."
Gerade auf der Schanze habe das DSV-Team in diesem Winter Probleme gehabt, sagte Frenzel. Da müsse sich jedoch auch jeder Einzelne an die Nase fassen: "Das ist genau der Punkt, wo noch Möglichkeiten und Potenziale da sind."