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Olympia-Bilanz von Dirk Schimmelpfennig
"Medaillen sind der Maßstab"

Der Chef de Mission des deutschen Olympiateams zieht kurz vor Ende der Spiele mit Blick auf den Medaillenspiegel eine positive Bilanz. Medaillen seien nach wie vor "der Maßstab dafür, dass man sagt, man ist wieder zurück unter den Spitzennationen", sagte Dirk Schimmelpfennig im Dlf.

Dirk Schimmelpfennig im Gespräch mit Matthias Friebe |
    Dirk Schimmelpfennig, Leistungssportchef des DOSB.
    Dirk Schimmelpfennig, Leistungssportchef des DOSB. (dpa/picture alliance/ Michael Kappeler)
    Die deutsche Olympiamannschaft habe sich "über die 16 Tage insgesamt sehr stark gezeigt", sagte Dirk Schimmelpfennig, "ohne die Schwächen in einzelnen Teilbereichen unausgesprochen zu lassen." Im Ski Alpin, Eisschnelllauf oder auch in den Trendsportarten sehe er zum Beispiel noch Nachholbedarf, weil deutsche Olympioniken hier ohne Medaillen geblieben seien.
    Medaillen seien nun mal seiner Einschätzung nach "der Maßstab" - und zwar nicht nur "dafür, dass man sagt, man ist wieder unter den Spitzennationen zurück." Auch für die Athleten sei es wichtig, "etwas Handfestes für die erbrachten Leistungen zu bekommen - und da sind die Medaillen sicherlich auch für die Athleten immer noch die Währung."
    Businessclass für potentielle Medaillengewinner
    Trotz des guten Abschneidens des deutschen Olympiateams verteidigte Dirk Schimmelpfennig die Notwendigkeit der umstrittenen Leistungssportreform, die - auch hier immer mit Blick auf Medaillen - zwischen Olympia-, Perspektiv- und Nachwuchskadern differenziert. Je nachdem, zu welchem Kader ein Athlet gehört, genießt er unterschiedliche Privilegien.
    Konkret heißt das: Potentielle Medaillenkandidaten durften in der Businessclass nach Pyeongchang fliegen, da der DOSB ihnen die Möglichkeit geben wollte, "besser ausgeschlafen und besser ausgeruht nach Korea zu kommen", erklärte Schimmelpfennig, "um schneller in die Vorbereitung und die Wettkämpfe einsteigen zu können."
    Rehabilitation Russlands "noch zu früh"
    Zurück nach Hause dürfen nun Medaillengewinner Businessclass fliegen. Da der DOSB jedoch offenbar nicht mit dem Erfolg der deutschen Eishockeymannschaft gerechnet hatte, die im Finale mindestens eine Silbermedaille erspielen werden, bestehe allerdings "die Problematik", so Schimmelpfennig, "dass wir weniger Businessplätze haben als Medaillengewinner".
    Mit Blick auf die Frage, ob das suspendierte russische NOK bereits zur Abschlussfeier wieder rehabilitiert werden sollte oder nicht, schloss sich Dirk Schimmelpfennig im Dlf der Meinung von DOSB-Chef Alfons Hörmann an, "dass es für diesen Schritt aufgrund der beiden positiven Dopingproben hier noch zu früh ist." Sollte das IOC anders entscheiden, wolle das deutsche Team die Abschlussfeier jedoch nicht boykottieren.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.