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Teleskop-Manager vor fünf Jahren gestorben
Phil Sabelhaus, der Mann für James Webb

Bei Satelliten, Raumsonden und Weltraumteleskopen stehen oft die Menschen im Vordergrund, die wissenschaftlich verantwortlich sind. Damit die Missionen wirklich abheben, sind aber vor allem gute Projekt-Manager gefragt – und die wirken meist unauffällig im Hintergrund.

Von Dirk Lorenzen |
Phil Sabelhaus im Jahr 2012 am Goddard-Weltraumzentrum
Phil Sabelhaus im Jahr 2012 am Goddard-Weltraumzentrum (Bill Hrybyk, NASA)
Für das James-Webb-Weltraumteleskop war viele Jahre Phil Sabelhaus verantwortlich. Der Ingenieur kam nach seinem Studium in Maryland zum Goddard Space Flight Center der NASA. Später ging er für einige Jahre in die Industrie und managte den Bau von drei Kommunikationssatelliten, die in den 80er-Jahren mit Ariane-Raketen von Französisch-Guyana aus ins All flogen.

1985 - Rückkehr zur NASA

1985 kehrte Phil Sabelhaus zur NASA zurück, um am Programm für die Raumstation mitzuarbeiten. Danach leitete er die Teams, die die Erdbeobachtungssatelliten Landsat sieben und die der Aqua-Serie erfolgreich auf den Weg brachten. Auch beim James-Webb-Teleskop koordinierte er die wissenschaftlichen und technischen Belange, kümmerte sich um Tests, die zur Verfügung stehenden Finanzmittel und vieles mehr. Heute vor fünf Jahren ist Phil Sabelhaus nach schwerer Krankheit gestorben – zuletzt hatte er für den Satelliten Landsat 9 gearbeitet, der vor vier Monaten gestartet ist.

Kontrollraum trägt seinen Namen

Erschüttert von seinem Tode hat das Team des James-Webb-Weltraumteleskops den Kontrollraum im Institut in Baltimore nach ihm benannt.
Was immer mit James Webb im All geschieht oder was es beobachten wird: Die Daten laufen stets durch den Phil Sabelhaus Mission Control Room.

Nachruf des JWST-Teams auf Phil Sabelhaus
Phil Sabelhaus und die Landsat-Mission