
In der ersten Prognose direkt nach der Schließung der Wahllokale war das Verhältnis noch umgekehrt. Die Prognosen haben eine Fehlertoleranz von bis zu zwei Prozent. Das Auszählungsergebnis wird für den Vormittag erwartet. Hochrechnungen sind in Polen nicht üblich. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 73 Prozent.
Der Ausgang der Wahl ist richtungsweisend für das EU-Land: Ein Sieg Trzaskowskis würde die liberal-konservative Regierung von Ministerpräsident Tusk stärken. Der parteilose Nawrocki hat hingegen angekündigt, im Falle eines Wahlsieges Reformen der Regierung zu blockieren. Zudem stellt er die bisher starke Unterstützung Polens für die Ukraine in Frage.
Der Präsident hat in Polen nicht nur repräsentative Aufgaben, sondern ist auch Oberbefehlshaber der Streitkräfte, bestimmt die Außenpolitik mit und hat zudem das Recht, Gesetze einzubringen und zu verhindern.
Im ersten Wahlgang Mitte Mai hatte keiner der Kandidaten die erforderliche Mehrheit von mindestens 50 Prozent erreicht. Trzaskowski hatte damals knapp vorn gelegen. Das extrem rechte Lager hatte allerdings überraschend großen Zulauf erhalten.
Diese Nachricht wurde am 01.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.