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Publizist über Wölfe und Schafe
Der Wolf ist ein Beispiel für Kontrollverlust

Das Verhältnis von Mensch zur Natur sei zwiespältig, sagte der Publizist Eckhard Fuhr im Dlf. Der Mensch müsse sich aber damit abfinden, dass die Natur mehr sei als bloß Kulisse oder Abenteuerspielraum. Sie sei eben nicht kontrollierbar.

Eckhard Fuhr im Gespräch mit Manfred Götzke |
Ein Wolf schaut hinter Bäumen hervor.
Der Wolf: Ein Zeichen für den Kontrollverlust über die Natur. (picture alliance / Klaus-Dietmar Gabbert)
Die Schafe seien beliebte Beutetiere der Wölfe, mit seinem Buch wollte er die Geschichte aus der Opferperspektive erzählen, sagte der Publizist Eckhard Fuhr im Dlf. Das Schaf sei ein sehr faszinierendes Tier und sei einen sehr eigenständigen Weg gegangen, der noch nicht und wahrscheinlich auch nie in einer fabrikmäßigen, industriellen Nutzung ende. Die Schafe hätten insofern Glück. Das Schaf sei zusammen mit der Ziege das am frühsten domestizierte Tier gewesen. Es sei ein Symbol für die Zähmung der Natur, aber es sei auch ein Symbol dafür, dass es nachhaltige und weniger nachhaltige Formen der Nutzung der Natur gebe.
Wölfe: Interessenkonflikte werden härter
Es seien immer mehr Menschen von Wölfen direkt betroffen, die Tierhalter seien nicht darauf vorbereitet. Dann passiere meistens etwas und das werde von den Medien begierig aufgegriffen. Die Interessenkonflikte würden härter, so Eckhard Fuhr. Da werde mit dem Wolf vieles verhandelt, was mit dem Wolf selber gar nichts zu tun habe, so zum Beispiel das Verhältnis Stadt und Land.
Natur bedeutet auch Kontrollverlust
Wir hätten ein zwiespältiges Verhältnis zur Natur. "Zurück zur Natur" - für die meisten Menschen sei das mehr eine Wellness-Parole. Die Natur als Kulisse oder Abenteuerspielplatz oder Erholungsraum. Aber darin dürfe sich das Verhältnis zur Natur nicht erschöpfen. Man müsse sich darauf einstellen, dass die Natur einen mit Sachen konfrontiere, die man nicht unter Kontrolle habe. Der Wolf sei ein solches Beispiel für den Kontrollverlust.
Dass die Wölfe kämen, sei kein Zeichen dafür, dass die Natur ein bisschen mehr intakt sei, sondern sie kämen in Verhältnisse hinein, die der Mensch durch intensivste Form der Landwirtschaft geschaffen habe. Denn dadurch gäbe es so viele wildlebende Huftiere wie niemals zuvor in Deutschland. Diese seien eben die Nahrungsbasis für Wölfe.
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