Donnerstag, 28. März 2024

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Handbikerin Annika Zeyen
"Schön, dass immer mehr inklusive Sportevents stattfinden"

Handbikerin Annika Zeyen hat bei der WM im Para Radsport in Kanada im Straßenrennen und im Zeitfahren Gold gewonnen. Das sei etwas "ganz Besonderes", sagte sie im DLF. Dass die WM im kommenden Jahr als inklusives Event stattfindet, begrüßt die 37-Jährige, sieht aber auch Gefahren.

Annika Zeyen im Gespräch mit Astrid Rawohl | 14.08.2022
Japan, Oyama: Paralympics: Para-Radsport, Frauen, Zeitfahren, Fuji International Speedway. Annika Zeyen (Deutschland) jubelt mit ihrer Goldmedaille.
Im Para-Radsport holte Annika Zeyen die Goldmedaille. (dpa)
In der kanadischen Kleinstadt Baie-Comeau ist Weltmeisterschaft im Para Radsport zu Ende gegangen. Das deutsche Team hat satte acht Gold-, zwei Silber- und zwei Bronzemedaille gesammelt. Gleich zwei Mal Gold holte Handbikerin Annika Zeyen, sowohl im Zeitfahren als auch im Straßenrennen. Im Straßenrennen war es ihr bereits dritter Titel in Folge.

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"Ich bin einfach sehr glücklich, dass ich die Form in den entscheidenden Momenten abrufen konnte. Und das alles trotz Covid-Erkrankung im März", sagte Zeyen im Deutschlandfunk. Den Titel im Straßenrennen wieder zu verteidigen sei ihr Ziel gewesen, sagte sie. "Dass es dann auch noch geklappt hat, Weltmeisterin im Zeitfahren zu werden, das ist schon richtig was ganz Besonderes."

Teilnehmerfeld kleiner als erwartet

Auch das deutsche Team insgesamt sei "sehr sehr zufrieden" mit der Bilanz, sagte Zeyen. "Aber man muss natürlich auch sagen, dass hier einige Athleten aus verschiedensten Gründen nicht am Start sind. Oft sind hier die Teilnehmerfelder geringer als man es eigentlich erwarten würde von einer WM." Gründe dafür seien Verletzungen oder Corona-Erkrankungen.
Dass die WM überhaupt in einer kanadischen Kleinstadt stattfindet, liege daran, dass ein Funktionär des Welt-Radsportverbandes UCI aus der Stadt komme. "Der hat das angeleiert. Und hier stehen wirklich viele viele Leute hinter diesem Event und sind da auch voll dabei mit der Organisation. Und das hat sich wirklich auch gut eingespielt."

Radsport-WM im kommenden Jahr inklusiv

Zeyens Blick richtet sich aktuell aber auch nach München, wo bei den European Championships auch die Europameisterschaften im Para Rudern und Para Kanu ausgetragen werden. "Ich finde es schön, dass immer mehr solcher inklusiven Sportevents stattfinden. Im Radsport ist es so, dass die Weltmeisterschaften im nächsten Jahr als inklusives Event in Glasgow ausgetragen werden, also Radsport und Para Radsport zusammen. Und ich denke, dass ist der richtige Weg, weil man so ein Event organisiert. Es ist ja am Ende egal, ob da jemand mit einem Zweirad, einem Handbike oder mit dem Dreirad über die Strecke fährt. Und da können alle von profitieren."
Es gebe jedoch auch Nachteile bei inklusiven Events: "Natürlich ist dabei auf der anderen Seite auch immer die Gefahr, dass der Paralympische Bereich hinten runter fällt. Das hängt natürlich stark vom Organisator ab. Wenn ich um 8 Uhr morgens die Para-Events stattfinden lasse, damit die bis 10 Uhr durch sind und dann, wenn die Zuschauer kommen, keine Para-Events mehr stattfinden, dann ist das natürlich überhaupt nicht im Sinne des Para-Sports."