So lässt sich, frei nach Asterix, eines der langlebigsten kosmischen Rätsel beschreiben. Schon vor genau hundert Jahren hat die Astronomin Mary Lea Heger vom Lick-Observatorium in einem Fachartikel über unbekannte Linien in Sternspektren berichtet.
Inzwischen sind rund fünfhundert dieser diffusen Banden bekannt. Sie müssen auf Material zurückgehen, das in Gas- und Staubwolken irgendwo in unserer Milchstraße vorkommt – und zeigen sich im Ultraviolett- und Infrarotbereich ebenso wie im sichtbaren Licht.
Welche Teilchen dafür verantwortlich sind, ist völlig offen – bis auf eines. Ein Molekül mit sechzig Kohlenstoffatomen, das die Form eines Fußballs hat, sorgt für eines der vielen Absorptionssignale.
Um das zu belegen, kühlte eine Arbeitsgruppe diesen Stoff fast auf den absoluten Nullpunkt und minimierte den Druck – entsprechend den Bedingungen im Weltall. Ließ man Licht durch dieses Gas laufen, so zeigte sich eine der rätselhaften Spuren.
Vermutlich gehen auch die anderen Absorptionslinien auf komplexe Kohlenstoff-Verbindungen zurück. Aber es ist extrem schwierig, diese Moleküle bei Experimenten im Labor zu identifizieren. Es werden ständig weitere diffuse interstellare Banden entdeckt. Auch nach hundert Jahren wird das Rätsel der Mary Heger noch größer.