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Regeln für Olympia
IOC veröffentlicht finales Hygienekonzept für Sportler

Das Internationale Olympische Komitee hat die endgültige Fassung der Verhaltensregeln bei den Olympischen Spielen veröffentlicht. Tägliche Coronatests, Kontaktverfolgung und keine Berührungspunkte mit der Bevölkerung sollen das Virus möglichst fernhalten. Regelverstöße können zur Ausweisung führen.

Von Mathias von Lieben | 15.06.2021
Auf der Titelseite des Playbooks ist eine Grafik von Hockeyspielern zu sehen.
Das IOC hat das finale "Playbook" für die Olympischen Spiele in Tokio veröffentlicht (picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Kentaro Tominaga)
"Dein Wegweiser zu sicheren und erfolgreichen Spielen". So wird die heute veröffentlichte dritte und endgültige Fassung des sogenannten Playbooks für Athlet*innen und Offizielle für die Olympischen Spielen in Tokio beschrieben. Darin enthalten: Sämtliche Corona-Vorschriften, mit denen das IOC, das IPC und das japanische Organisationskomitee hoffen, das Virus unter Kontrolle und außerhalb der "Blase" zu halten.
Ob das bei knapp 11.000 Sportler*innen aus 200 Ländern gelingt? Fraglich – selbst wenn rund 80 Prozent der Bewohner des Olympischen Dorfs laut IOC bereits geimpft sind. In den Richtlinien sind jedenfalls konkrete Anweisungen enthalten, die die Freiheit der Teilnehmer*innen vor Ort stark beschneiden: So ist das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes fast überall verpflichtend – außer beim Essen, Trinken, Training, Wettkampf oder beim Schlafen. Kontakt zur allgemeinen japanischen Bevölkerung – weitestgehend verboten. Tägliche Corona-Tests sind hingegen verpflichtend – genauso wie das Herunterladen einer Smartphone-App zur Kontaktnachverfolgung.

Harte Sanktionen möglich

Wer gegen die Corona-Regeln verstößt, den erwarten harte Sanktionen bis hin zur Ausweisung aus Japan. Mögliche mildere Konsequenzen sind: Verwarnungen, vorübergehender oder dauerhafter Ausschluss von den Spielen, Entzug der Akkreditierung, Disqualifikation oder finanzielle Sanktionen. "Jetzt kennt jeder die Regeln", sagte IOC-Exekutivdirektor Christophe Dubi bei der Veröffentlichung des Playbooks. Ob der völkerverbindende Geist der olympischen Bewegung unter diesen Bedingungen entstehen kann? Das darf stark bezweifelt werden.