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Ausreise aus Russland
Noch 40 US-Basketballer im Land

Trotz des Angriffskriegs auf die Ukraine sind noch rund 40 US-amerikanische Basketballer in Russland - auch nach dem Wirbel um die inhaftierte Spielerin Brittney Griner. Die amerikanische Botschaft in Moskau rät inmitten der Teilmobilmachung jetzt US-Bürgern erneut zur Ausreise.

Von Jürgen Kalwa | 28.09.2022
Die US-Basketballerin Brittney Griner wurde Anfang März wegen angeblichem Drogenbesitz in Moskau verhaftet.
Die US-Basketballerin Brittney Griner wurde Anfang März wegen angeblichem Drogenbesitz in Moskau verhaftet. (dap / picture alliance / Richard Ellis)
Der Exodus begann im März nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine. Da verließen viele ausländische Profi-Basketballerinnen und Basketballer sicherheitshalber das Land. Aus Klubs in Städten wie Moskau, Sankt Petersburg oder anderswo. Darunter: Johannes Voigtmann, bei der Europameisterschaft eine der Stützen in der deutschen Nationalmannschaft, die die Bronzemedaille gewann. Er ist seit September bei Olimpia Mailand unter Vertrag. Oder der Kroate Mario Hezonja, der wertvollste Spieler der letzten Saison in der russischen Liga. Er wurde von Real Madrid verpflichtet.

 US-Botschaft: Auch andere Möglichkeiten, als Flugzeug erwägen     

Aber: Aus dem großen Kontingent amerikanischer Aktiver blieben mehr als 40. Die diplomatische amerikanische Vertretung hat sich jetzt an alle US-Staatsbürger gewandt, die sich immer noch in Russland aufhalten. Der dringende Appell: Sie sollten angesichts der Schwierigkeiten, per Flugzeug auszureisen, umgehend andere Möglichkeiten erwägen, um Russland zu verlassen. Man habe nur noch geringe Möglichkeiten, Landsleuten zu helfen, hieß es.
Nicht nur in der Basketball-Szene hat der Fall von Brittney Griner in den vergangenen Monaten schon für viel Wirbel gesorgt. Die prominente Spielerin war im August zu neun Jahren Gefängnis verurteilt worden, nachdem der Zoll im März bei ihrer Ausreise eine kleine Menge Haschisch-Öl in ihrem Gepäck gefunden hatte.
Eine Behandlung, die die amerikanisch-russische Doppelstaatsbürgerin Becky Hammon im August kritisierte. Sie gewann soeben in ihrer ersten Saison als Cheftrainerin in der WNBA die Meisterschaft mit den Las Vegas Aces.

Das ist bestürzend. Ich bitte die russische Regierung, das Richtige zu tun. Dafür ist es nie zu spät. Es ist an der Zeit, sie nach Hause zu schicken, egal ob sie es getan hat oder nicht.

Becky Hammon, Cheftrainerin der Las Vegas Aces
Die amerikanische Botschaft versucht seit Monaten, Griner über einen Gefangenenaustausch frei zu bekommen. Bislang vergeblich.