Krieg in der Ukraine
Großflächige russische Luftangriffe - mindestens 14 Tote

Die Ukraine ist in der Nacht erneut massiv von der russischen Armee angegriffen worden. Nach Angaben der Behörden wurden in der Hauptstadt Kiew mindestens 14 Menschen getötet und rund 50 verletzt. Die ukrainische Luftwaffe erklärte, Russland habe mit fast 600 Drohnen und mehr als 30 Raketen attackiert.

    Feuerwehrleute arbeiten an der Stelle eines brennenden Gebäudes nach einem russischen Angriff in Kiew, Ukraine.
    Einsatz nach den nächtlichen russischen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew (picture alliance/ASSOCIATED PRESS/Efrem Lukatsky)
    Die meisten Drohnen und Raketen seien abgeschossen worden; einige hätten ihre Ziele aber getroffen. In der Hauptstadt wurden rund 100 Gebäude beschädigt, darunter nach Angaben der Europäischen Ratspräsidentschaft auch die dortige EU-Vertretung.
    Beschuss vor allem auf kritische Infrastruktur wurde zudem aus mehreren weiteren Regionen des Landes gemeldet. Demnach wurden mehrere Energieanlagen getroffen. In der Region Winnyzja im Zentrum der Ukraine waren 60.000 Haushalte ohne Strom.

    EU-Ratspräsident verurteilt Angriffe

    EU-Ratspräsident Costa verurteilte die massiven russischen Luftangriffe auf Kiew. Er schrieb auf X, Russlands Aggression verstärke nur die Entschlossenheit der EU, an der Seite der Ukraine und ihrer Bevölkerung zu stehen. Den russischen Angriff
    auf ein Gebäude der EU-Vertretung in Kiew bezeichnete er als vorsätzlich. Man werde sich davon nicht einschüchtern lassen.
    In Russland gab es laut Verteidigungsministerium ukrainische Drohnenangriffe. Über sieben Regionen des Landes seien mehr als 100 der Fluggeräte abgeschossen worden, hieß es. Über mögliche Opfer oder Schäden gab es zunächst keine Angaben. Die ukrainische Armee erklärte, sie habe unter anderem zwei russische Ölraffinerien angegriffen.

    Ukraine-Delegation soll in den New York über US-Sicherheitsgarantien sprechen

    Morgen soll es erneut Gespräche zwischen der Ukraine und den USA geben. Präsident Selenskyj entsendet dafür seine Chefunterhändler nach Washington. Präsidialamtschef Jermak und Ex-Verteidigungsminister Umjerow sollen in New York Vertreter von US-Präsident Trump treffen, kündigte Selenskyj in einer Videoansprache in Kiew an. Unter anderem soll es um Sicherheitsgarantien für die Ukraine gehen. Trumps Nahost- und Russlandunterhändler Witkoff bestätigte die Zusammenkunft.
    Selenskyj warf Moskau vor, nicht verhandlungsbereit zu sein und damit ein Trump gegebenes Versprechen zu brechen. Bei den Sicherheitsgarantien geht es darum, die Ukraine nach einem Ende des Kriegs vor einer erneuten russischen Aggression zu schützen. Die USA signalisierten zuletzt ihre Bereitschaft, sich an Sicherheitsgarantien zu beteiligen, die militärische Hauptlast solle aber bei den Europäern liegen. Russland lehnt Truppen aus NATO-Ländern in der Ukraine ab.

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    Einschätzungen von unserer Korrespondentin aus Kiew hören Sie hier.
    Diese Nachricht wurde am 28.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.