Thomas Wrobel steht am Wok in seiner Küche: Leipzig-Plagwitz, Industriearchitektur, 19. Jahrhundert, der Chinabrenner, "the place to be." Chili, Ingwer und Sichuanpfeffer stehen immer griffbereit.
"Das sind von uns in Salz eingelegte Chili, wir nehmen sowohl die Thaichilis oder die Habaneros, das ist vollkommen egal. Das hier sind Thaichilis, einfach in einem Gefäß mit Salz vermengen, draußen stehen lassen, mindestens eine Woche, dann in den Kühlschrank stellen, die sind genial: aromatisch und scharf, sauscharf."
Asiaküche boomt. Und Schärfe sowieso. Thomas Wrobel sieht es jeden Tag, auch in seinem Restaurant: Alle sind scharf auf scharfe Küche. Er weiß auch warum:
"Wenn wir neue Chargen an Sichuanpfeffer probieren, dann ist eine wirklich gute Stimmung in der Küche. Fast wie eine Droge, aber völlig normal. Man bekommt unweigerlich ein Lächeln aufs Gesicht."
Besonders junge, urbane Menschen mit hohem Pensum suchen den kulinarischen Kick. Schärfe schärft die Sinne. Und wer das Richtige isst, der braucht sowieso keine Medizin, sagt Jiaqi, Chinesin aus dem Norden und Wrobels rechte Hand. Schärfe und Schweiß, auch das gehört zusammen.
"Schwitzen ist zwar nicht unbedingt schön, aber der Körper braucht das, es ist auch ein Ablauf für den Körper und das ist ziemlich wichtig. Das gibt auch diese innerliche Ruhe."
Doch die Ruhe kommt erst nach dem Schmerz, dem Höllenschmerz, der alle Poren öffnet. Scharf ist chic. Und scharf macht glücklich, wenn man es aushält.
"So, das Sichuanlevel kann ich schon essen, aber mein Genusslevel liegt eigentlich drunter."
Ein halbes Jahr hat Thomas Wrobel gebraucht, um sich an die Schärfe der Zentralchinesen zu gewöhnen. Sichuan, Hunan – dort war Wrobel unterwegs. Nirgendwo sonst in China wird schärfer gekocht. Scharf, schärfer, unfassbar scharf. Er konnte sich nur wundern.
"Dass es dort Gerichte gibt, eben den Feuertopf, wo man Zutaten in eine scharfe Brühe legt. Und die Brühe, das ist ein Topf, wo oben nur eine dicke Schicht von Chili schwimmt, nur Chili und Öl, wo erst mal ein grenzenloses Unverständnis da war, wie man so was essen kann. Und später, als ich selber dort ein paar Jahre gelebt habe, dann aber gewöhnt man sich daran und entwickelt auch eine Leidenschaft, an manches gewöhnt man sich zwar nicht, aber an manches schon und dann entwickelt man dann auch eine Leidenschaft."
Eine Leidenschaft, die er mit nach Leipzig brachte. Erst war er mobil unterwegs überall in der Stadt, dann musste ein Laden her, zu groß war die Nachfrage. Eine Stahltreppe geht es zu Wrobels Büro hinauf, händeringend sucht er gerade nach einem Koch. Kochen mit Schärfe ist eine Wissenschaft für sich, sagt Jiaqi mit einem Lächeln.
"Es ist wirklich anders: Nicht nur Chiliwirkung an sich, es gibt Chili, wie das zubereitet wird, ob das trocken oder frisch, wie das gegrillt oder gekocht wird … Vielleicht noch in Kombination mit mehreren Knoblauchsorten, Sichuanpfeffer oder Ingwer, das ist noch eine unterschiedliche Wirkung. Ich denke, das ist eine Forschung, über die wir ungern quatschen wollen."
"Das sind von uns in Salz eingelegte Chili, wir nehmen sowohl die Thaichilis oder die Habaneros, das ist vollkommen egal. Das hier sind Thaichilis, einfach in einem Gefäß mit Salz vermengen, draußen stehen lassen, mindestens eine Woche, dann in den Kühlschrank stellen, die sind genial: aromatisch und scharf, sauscharf."
Asiaküche boomt. Und Schärfe sowieso. Thomas Wrobel sieht es jeden Tag, auch in seinem Restaurant: Alle sind scharf auf scharfe Küche. Er weiß auch warum:
"Wenn wir neue Chargen an Sichuanpfeffer probieren, dann ist eine wirklich gute Stimmung in der Küche. Fast wie eine Droge, aber völlig normal. Man bekommt unweigerlich ein Lächeln aufs Gesicht."
Besonders junge, urbane Menschen mit hohem Pensum suchen den kulinarischen Kick. Schärfe schärft die Sinne. Und wer das Richtige isst, der braucht sowieso keine Medizin, sagt Jiaqi, Chinesin aus dem Norden und Wrobels rechte Hand. Schärfe und Schweiß, auch das gehört zusammen.
"Schwitzen ist zwar nicht unbedingt schön, aber der Körper braucht das, es ist auch ein Ablauf für den Körper und das ist ziemlich wichtig. Das gibt auch diese innerliche Ruhe."
Doch die Ruhe kommt erst nach dem Schmerz, dem Höllenschmerz, der alle Poren öffnet. Scharf ist chic. Und scharf macht glücklich, wenn man es aushält.
"So, das Sichuanlevel kann ich schon essen, aber mein Genusslevel liegt eigentlich drunter."
Ein halbes Jahr hat Thomas Wrobel gebraucht, um sich an die Schärfe der Zentralchinesen zu gewöhnen. Sichuan, Hunan – dort war Wrobel unterwegs. Nirgendwo sonst in China wird schärfer gekocht. Scharf, schärfer, unfassbar scharf. Er konnte sich nur wundern.
"Dass es dort Gerichte gibt, eben den Feuertopf, wo man Zutaten in eine scharfe Brühe legt. Und die Brühe, das ist ein Topf, wo oben nur eine dicke Schicht von Chili schwimmt, nur Chili und Öl, wo erst mal ein grenzenloses Unverständnis da war, wie man so was essen kann. Und später, als ich selber dort ein paar Jahre gelebt habe, dann aber gewöhnt man sich daran und entwickelt auch eine Leidenschaft, an manches gewöhnt man sich zwar nicht, aber an manches schon und dann entwickelt man dann auch eine Leidenschaft."
Eine Leidenschaft, die er mit nach Leipzig brachte. Erst war er mobil unterwegs überall in der Stadt, dann musste ein Laden her, zu groß war die Nachfrage. Eine Stahltreppe geht es zu Wrobels Büro hinauf, händeringend sucht er gerade nach einem Koch. Kochen mit Schärfe ist eine Wissenschaft für sich, sagt Jiaqi mit einem Lächeln.
"Es ist wirklich anders: Nicht nur Chiliwirkung an sich, es gibt Chili, wie das zubereitet wird, ob das trocken oder frisch, wie das gegrillt oder gekocht wird … Vielleicht noch in Kombination mit mehreren Knoblauchsorten, Sichuanpfeffer oder Ingwer, das ist noch eine unterschiedliche Wirkung. Ich denke, das ist eine Forschung, über die wir ungern quatschen wollen."