
Das Wassereis könnte künftigen astronautischen Missionen als Rohstoff dienen. In etwa zwei Jahren soll im Auftrag der NASA der Rover VIPER in der Gegend um den Mondsüdpol landen, um dunkle Krater erforschen.
Bisher ist weitgehend unklar, wie es im Innern der Krater aussieht. Denn nur Streulicht der umliegenden Berge oder von der Erde erhellt das Kraterinnere. Die NASA-Sonde LRO nimmt diese Krater mit langen Belichtungszeiten auf. Doch weil die Sonde um den Mond herum läuft, verschmieren die Bilder und sind unscharf.

Ein Team um Valentin Bickel vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen hat nun einen selbstlernenden Computeralgorithmus entwickelt, der die verschwommenen Bilder wieder schärft und so viele Informationen über die Krater gewinnt. Die Fachleute haben für ihre Software Zigtausende von Kalibrationsaufnahmen der Mondsonde ausgewertet – zudem wird die Bewegung der Sonde während der unscharfen Aufnahmen berücksichtigt. Dem Göttinger Team gelang so bereits der Blick in siebzehn Krater, in denen nun Hügel und manche kleine Einschlagspuren zu erkennen sind.
In einem Krater scheint ein nicht allzu lange zurückliegender Einschlag frisches Material aus den tieferen Schichten der Oberfläche freigelegt zu haben – vielleicht auch Wassereis. Dies wäre ein gutes Ziel für den VIPER-Rover.