Bundespolizei
Seit Dobrindts Weisung 160 Asylsuchende an den Grenzen zurückgewiesen

Die Bundespolizei hat seit der umstrittenen Anordnung von Bundesinnenminister Dobrindt 160 Asylsuchende bei Grenzkontrollen zurückgewiesen. Das teilte die Behörde in Potsdam mit. Die Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum vom 8. Mai bis 4. Juni.

    Polizisten kontrollieren Fahrzeuge auf der A64 bei Trier.
    Bislang sind 160 Asylsuchende an der deutschen Grenze zurückgewiesen worden (Archivbild). (picture alliance / dpa / Harald Tittel)
    Bei den Zurückweisungen handelt es sich den Angaben zufolge um Asylbewerber, die aus einem sicheren Drittstaat einreisten. Die Bundespolizei stellte im vergangenen Monat insgesamt 5571 unerlaubte Einreisen fest. Damit wurde ein Plus von rund zehn Prozent gegenüber April und der bisher höchste Monatswert in diesem Jahr gemessen. Im Zuge der Grenzkontrollen wurden zudem binnen vier Wochen zudem 138 Schleuser festgenommen.

    Verschärfte Kontrollen seit Dobrindts Amtsantritt

    Dobrindt hatte kurz nach seinem Amtsantritt am 7. Mai eine Intensivierung der Grenzkontrollen verfügt. Der CSU-Politiker ordnete auch an, dass Asylsuchende an der Grenze zurückgewiesen werden können. Dem liegt Paragraf 18, Absatz 2 des Asylgesetzes zugrunde, wonach die Einreise verweigert werden kann, wenn es Anhaltspunkte dafür gibt, dass ein anderer Staat für die Durchführung des Asylverfahrens zuständig ist.

    Mehr Informationen:

    Berliner Verwaltungsgericht Zurückweisung von Asylsuchenden an Grenze ist rechtswidrig (Audio)
    Union hält an Zurückweisung von Asylsuchenden fest – Merz: Spielraum möglicherweise eingeschränkt
    Diese Nachricht wurde am 05.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.