EU-Staat
Slowenien hält Referendum über Legalisierung von Sterbehilfe ab

Im EU-Mitgliedsstaat Slowenien können die Menschen heute in einem Referendum darüber abstimmen, ob ein bereits beschlossenes Gesetz zur Legalisierung von Sterbehilfe in Kraft treten kann. Die Regelung war im Sommer vom Parlament in Ljubljana verabschiedet worden.

    Eine Person wirft beim Referendum zum Thema Sterbehilfe in Slowenien einen Stimmzettel in eine Wahlurne.
    Referendum zum Thema Sterbehilfe in Slowenien (AFP / JURE MAKOVEC)
    Vorgesehen ist ein Recht auf freiwillige Lebensbeendigung, falls alle Behandlungsmöglichkeiten des Patienten ausgeschöpft wurden und keine begründete Aussicht auf Genesung oder Besserung besteht. Bei psychisch kranken Personen darf die Regelung nicht angewendet werden.

    Diskussion über Sterbehilfe-Gesetz in Slowenien

    Regierungschef Golob appellierte an die Bürger, das Gesetz zu unterstützen. Sloweniens Religionsgemeinschaften riefen zur Teilnahme an dem Referendum auf, sprachen sich aber gegen die Regelung aus. Wenn assistierter Suizid erlaubt sei, könnte die Gesellschaft anfangen, zwischen "würdigem" und "weniger würdigem" Leben zu unterscheiden, lautete der zentrale Einwand. Das Gesetz tritt laut Nachrichtenagentur AFP in Kraft, sofern es nicht von einer Mehrheit der Referendumsteilnehmer abgelehnt wird, die gleichzeitig mindestens 20 Prozent der Stimmberechtigten ausmachen. Im Falle einer Ablehnung kann das Parlament frühestens in einem Jahr erneut über ein Gesetz zum Thema Sterbehilfe abstimmen.
    Mehrere europäische Staaten, darunter Österreich, Belgien, die Niederlande und die Schweiz, erlauben es unheilbar Kranken bereits, Sterbehilfe in Anspruch zu nehmen. In Deutschland hatte zuletzt der Tod der Entertainerinnen Alice und Ellen Kessler eine erneute Debatte über den assistierten Suizid ausgelöst.
    Diese Nachricht wurde am 23.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.