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Smart im Wohnzimmer

Unterhaltungselektronik. - Elektronik für alle Bereiche des täglichen Lebens, für das ganze Haus und für alle in der Familie. Das ist das Thema der Ifa, die sich von einer reinen Radio- und Fernseh-Messe hin zu einer Messe für die gesamte Konsumelektronik. Doch nach wie vor sind die Fernsehgeräte hier der Blickfang und der Publikumsmagnet.

Helmut Stein im Gespräch mit Manfred Kloiber | 01.09.2012
    Kloiber: Und auch Computer und Kommunikation beschäftigt sich heute mit dem Guckkasten an sich und der neuen Welt der Fernsehunterhaltung. Das machen wir mit der kompetenten Unterstützung von Dr. Helmut Stein, Vorstandsmitglied der Deutschen TV-Plattform und dort Leiter der Arbeitsgruppe Geräte und Vernetzung. Herr Stein, bevor wir nun ins Thema einsteigen und uns mit Smart-TVS und neuen Bildschirm Formaten oder zum Beispiel 4K-Auflösung beschäftigen, um nur einige Punkte zu nennen, wer oder was ist oder macht die Deutsche TV-Plattform?


    Stein: Die deutsche TV-Plattform ist ein Verein, wie wir in Deutschland sehr viele haben. Das heißt, wir sind gemeinnützig, wir haben keine kommerziellen Ziele, sondern die Ziele sind, alles was rund um das Fernsehgerät passiert, zu beleuchten, zu fördern, die Einführung zu fördern, und aufzuklären, was es damit auf sich hat. Denn das wissen ja viele Menschen nicht, was diese ganzen Abkürzungen alle bedeuten, die, glaube ich, auch nur erfunden worden sind, damit Experten sich als solche fühlen und andere nicht verstehen, was es ist. Die Plattform hat etwa 50 Mitglieder, und das sind alle Unternehmen, die an der Wertschöpfungskette des Fernsehens beteiligt sind. Das fängt an bei Studios, bei Produktion, bei Übertragungstechnik, Satellit, Kabel, Terrestrik, bis zu öffentlich-rechtlichen und privaten Rundfunkanstalten, Geräteherstellern, Landesmedienanstalten, ich kann es noch ein bisschen fortfahren. Es sind 50, und alle sind dabei.

    Kloiber: Und natürlich die Fernsehgerätehersteller, also die Unterhaltungselektronikhersteller!
    Stein: Ich sagte Hersteller, damit ist das natürlich gemeint, wir haben ja nicht mehr so furchtbar viele in Deutschland, aber die sind alle dabei, und natürlich auch die, die Set-top-Boxen machen und Softwareprodukte.

    Kloiber: OK, steigen wir ins Thema ein: Smart-TV ist ja das Wunderkonzept und der Hoffnungsträger für die Gerätehersteller, die Kunden bei der Stange zu halten und für ihre Produkte so richtig neu zu begeistern, damit eben neue Geräte ins Wohnzimmer kommen. Wolfgang Noelke hat sich eines von vielen dieser Smart-TVs angeguckt, und doch ein besonderes.

    Gute Fee

    Kloiber: Bei Smart-TV geht es nicht nur darum, was das Gerät alles kann, sondern auch, wie man mit ihm umgeht. Aber der Begriff ist wahnsinnig weit, darunter kann man sehr vieles verstehen oder auch nicht verstehen. Herr Dr. Stein, was verstehen Sie denn persönlich unter Smart TV?

    Stein: Das ist die Zusammenführung von Internetinhalten und Broadcast, Fernsehinhalten, auf einem gemeinsamen Bildschirm. Da fängt das Problem eigentlich schon an. Jeder sagt erst einmal: Toll, das gefällt mir, da brauche ich nicht noch ein zweites Display, einen Computer, ein Laptop, ein anderes Gerät auf den Knien zu haben, man kann sich das alles zusammen angucken. Aber auch hier steckt der Teufel im Detail, verschiedene Baustellen gibt es da. Das eine ist die Rechte-Seite, die rechtliche Seite, Urheberrecht. Was ist auf dem einen Bildschirm, gleichzeitig vielleicht die Konkurrenz auf dem anderen. Stellen Sie sich vor, Sie haben einen privaten Sender, der werbefinanziert wird und gucken jetzt über das Internet einen anderen Inhalt, der ist auch werbefinanziert, und dann konkurrieren da vielleicht zwei Autohersteller miteinander, oder etwas anderes. Das mögen die beiden nicht, an der Stelle gibt es mindestens ein bisschen Streit.

    Eine tolle Idee, in diesem ganzen Smart-TV ist, dass es einen so genannten Red Button gibt. Ich drücke auf den Knopf, während ich eine Fernsehsendung sehe und erhalte dann einen zu diesem Fernsehprogramm korrelierenden Inhalt aus dem Internet. Das hört sich kompliziert an: Ich gucke irgendwie eine Sendung über Segeln, und ich sehe da ein tolles Segelboot, dann drücke ich auf den Knopf und dann sehe ich, was das für ein Boot ist, wo man das kaufen kann, wie schnell das ist, und so weiter, und so weiter. Das geht mit Reisen, mit Autos, mit allem.

    Kloiber: Also ich muss mir nicht mehr das selbst heraussuchen aus dem Internet, sondern die Internetangebote werden mir Mund gerecht serviert?

    Stein: Genau. Das ist die Idee, und das überzeugt jeden. Der sagt: das ist super. Aber wenn man das heute macht, im echten Leben sind wir noch nicht so weit. Denn natürlich muss die Rundfunkanstalt dieses Programm oder diesen Link vorher sich ausgedacht haben und zur Verfügung stellen, dass, wenn ich auf den Knopf drücke, das dann auch kommt. Was wir heute haben, ist, dass, wenn Sie auf diesen roten Knopf oder Red Button drücken, dann kommen Sie eigentlich in der Regel in so eine Art digitalen Videotext. Das heißt, Sie bekommen Programminformationen, Informationen, wo Sie das Programm vielleicht noch einmal Zeitversetzt im Internet angucken können, Überschrift: Sendung verpasst! Wetter und all diese Geschichten, die wir aus dem Videotext eigentlich kennen, aber natürlich schöner aufbereitet und so weiter, und so weiter. Aber das ist nun wirklich noch nicht das, was da eigentlich der Gag sein soll.

    Kloiber: Und ich habe hier auf dem Fernsehgerät mittlerweile ganz viele Apps, die ganzen Anbindungen mit denen man sich eine bestimmte Dienstleistung holen kann, das habe ich jetzt auch auf dem Fernsehgerät.

    Stein: Nicht nur das, denn da waren Sie ja aktiv. Diese App haben Sie sich irgendwann einmal entschieden, auf dem Fernseher haben zu wollen. Es ist aber auch so, dass die Gerätehersteller Vereinbarungen haben mit Internet-Anbietern, und dort widgets, also Knöpfe, Schaltflächen schon oben auf ihrer Oberfläche haben,das heißt, Sie schalten den Fernseher an und kriegen schon mal ein Angebot. Das ist natürlich eine Auswahl, die nicht Sie getroffen haben, sondern der Gerätehersteller, es ihnen aber anbietet. Und da gibt es eben je nach Hersteller unterschiedliche Angebote, und da fühlt sich vielleicht der Verbraucher schon ein bisschen bevormundet, weil er da schon irgendetwas hinnehmen muss, was er selber vielleicht gar nicht gewollt hat. Also, da ist noch auf der Programmseite vieles zu tun, denke ich.

    Kloiber: Die Fernsehgerätehersteller, wollen die damit die Kunden an die Geräte und an die Marke binden?

    Stein: Ja natürlich haben Sie diese Absicht, aber eben nicht nur die Gerätehersteller, sondern auch ihre Partner, mit denen sie sich zusammen verständigt haben, das Angebot zu gestalten.

    Kloiber: Da entstehen ja im Moment auch ganz viele Allianzen zwischen den Geräteherstellern und Medienkonzernen, aber auch den Großen aus der IT-Branche, Google, Apple, sind die Stich Worte, Google-TV, Apple-TV geistert überall herum, obwohl es gar nicht da ist.

    Stein: Das meist zitierte Gerät, ohne vorhanden zu sein. Also, da haben wir beide, Google-TV, Apple-TV natürlich, über die gesprochen wird. Und da findet genau das statt, was Sie jetzt angedeutet haben. Das sind eben Internetgiganten, und da gibt es auch markige Sprüche, dass sie gesagt haben: Also für Content würden sie nie Geld bezahlen. Der Content muss dann von alleine kommen, sprich, so ein öffentlich-rechtlicher Sender, der muss selber Interesse haben, auf ihrer Plattform abgebildet zu werden, und ihnen das Programm kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Da denken die aber im Traum nicht dran, und ich denke, da haben die auch recht. Das war in Amerika ein bisschen einfacher, das wird aber in Europa und speziell bei uns mit unserer öffentlichen Regulierung nicht einfach so stattfinden, dass man sagt: Die kriegen alles umsonst. Also, Schlussfolgerung: Sie werden sich in ihrem Internet-Umfeld, was wir bei Google und Apple schon gesehen haben, dort wenn sie sich tummeln, und werden, wie Sie auch schon andeuteten, Apps anbieten, Video on demand, irgendwelche Clips, die man sich herunterladen kann, vielleicht auch in Zusammenarbeit mit den üblichen Anbietern, die das machen. Und werden dort ihre eigene Welt versuchen flächendeckend auf dem Fernsehschirm auszubreiten. Auf der anderen Seite drücken dagegen die Fernsehanstalten und sagen: Moment mal, der Fernsehschirm gehört uns, solange irgendwer unser Programm eingeschaltet hat, da könnt ihr euch nicht beliebig breitmachen. Und das ist ein bisschen der Kampf, der hinter den Kulissen tobt. Da ist es ein bisschen schwer zu sagen, wie es ausgeht.

    Kloiber: Wir haben jetzt viel über Smart-TV gesprochen, was eben die Vernetzung des Fernsehgerätes ausmacht, was es intelligent macht, was es eben halt auch zu einer möglichen Erwerbsquelle macht für neue Anbieter von Inhalten. Gleich reden wir noch ein bisschen über Technik, über Auflösung, auch über Bildschirmkonzepte. Und jetzt kommt erst einmal Wolfgang Noelke mit einem weiteren Fernsehgerät hier auf der Ifa, frisch getestet.

    Ultra HD mit ICC

    Kloiber: Das stand Wolfgang Noelke vor einem richtig großen Fernsehgerät und Größe, dass Immer-Größer-Werden von Fernsehgeräten, Herr Stein von der Deutschen TV-Plattform, das führt auch dazu, dass man sich über das Fernsignal und die Auflösung des Signals Gedanken machen muss, zum Beispiel wenn man nahe vor seinem großen Fernsehgerät vorsteht, dann sieht man ja doch grobes Korn!

    Stein: Das ist die ständige Herausforderung, die wir haben, also das ist ein Henne-und-Ei-Thema. Die Bildschirme werden immer größer, wir haben vor einer IFA gesagt, so 40 Zoll sind so die großen Fernseher beim Händler, diese großen Fernseher beim Händler sind heute 60 Zoll und mehr. Je größer es wird, wie schon sagen, desto eher sieht man vielleicht schon eine Struktur und braucht wirklich HDTV. Wobei übrigens noch angemerkt werden sollte, dass wir bei HD den optimalen Betrachtungsabstand haben in der dreifachen Bildhöhe, während bei Standardfernsehen es die siebenfache Bildhöhe war. Also man müsste eigentlich näher drangehen bei gleicher Größe, oder aber bei gleichem Abstand, die Wohnzimmer werden nicht umgeräumt, ein deutlich größeres Bild haben.

    Kloiber: Wir werden im Verlauf unseres Gespräches wahrscheinlich ein paar Kürzel bringen. Deswegen lassen wir uns doch vorher erklären. Also es gibt HDTV, das haben die Fernsehanstalten jetzt mehr oder weniger flächendeckend eingeführt, das ist das hochauflösende Fernsehen. Bedeutet, wenn ich richtig liege, 1920 Bildpunkte in einer Zeile und davon 1080 Zeilen.

    Stein: Ganz genau. Wenn Sie das miteinander multiplizieren bekommen Sie ungefähr zwei Millionen Bildpunkte.

    Kloiber: So, jetzt haben wir das neue Fernsehen, oder den neuen Standard, der gerade erst sozusagen verabschiedet wurde, der heißt 4K. Und dann hat man dann 4000 Punkte in einer Zeile?

    Stein: Ja, 4000 Punkte in einer Zeile und dann doppelt so viele Zeilen, das heißt die vierfache Fläche. Und das ist dann das 4K, und dahinter gibt es dann, am Horizont auch schon viel gezeigt, das 8K, das ist Super-, Mega-TV, das hat dann genau gezählt 7680 Bildpunkte pro Zeile und 4320 Zeilen. Aber ich glaube, das ist dann für den professionellen Bereich, für Kinos, für Projektionen oder Veranstaltungen gedacht.

    Kloiber: Gut, aber wenn hier auf der Ifa die Fernsehgerätehersteller hingehen und die Geräte zeigen, dann wollen die ins Wohnzimmer damit. Braucht man wirklich im Wohnzimmer einer Auflösung, die besser ist als HDTV, dieses 4K, was der sozusagen jetzt der nächste Schritt ist?

    Stein: Jein! Das hängt davon ab, wie Sie sich eingerichtet haben in ihrem Heim, was die Größe Ihres Bildschirms angeht. Ich denke mal, das ist wie mit allen diesen Dingen. Consumer-Elektronik und die Angebote der Branche bieten immer etwas an, was Sie eigentlich gar nicht brauchen, aber begehrlich macht.

    Kloiber: Wenn man zum Beispiel tolle Fotos geschossen hat mit einer sehr guten Kamera mit sehr guter Auflösung, dann ist ein 4K-Display sicherlich das richtige!

    Stein: Dann ist das sicherlich cool für viele Leute, aber natürlich setzt das voraus, dass Sie ihr Heim dann auch entsprechend vernetzt haben. Ich denke mal, je größer der Bildschirm wird, desto sinnvoller ist es, dass Sie viele Quellen auf diesem großen miteinander verbinden, und das ist ja das, was wir mit Vernetzung ansprechen, nicht nur in unserer AG, sondern auf der Ifa 2012 und wenn wir viele verschiedene Dienste darauf abbilden wollen.

    Kloiber: Aber die Inhalte, die aus dem Internet kommen, das ist ja noch ein bisschen anachronistisch dann im Verhältnis zu diesen wahnsinnig hohen Auflösungen. Noch immer ist es ja so, dass wirklich hochauflösende Filme nur langsam und ruckelig da herüber kommen, auch der verstärkte Fernsehkonsum führt ja dazu, dass das Netz zunehmend verstopft ist.


    Stein: Das ist ein echtes Dilemma. Also, man kann wirklich HDTV..., ich habe neulich einen HDTV-Film aus Italien über das freie Internet angeguckt, in Superqualität, also das geht schon. Nur, wie Sie sagen, das ist ein Medium, das Internet über Telefonleitungen, wo sich viele Benutzer eine Leitung teilen. Und je mehr Benutzer und je höher der Datenverbrauch, desto schlimmer wird es, desto weniger steht für jeden Einzelnen zur Verfügung. Das gilt auch für mobile Netze im hohen Maße. Das heißt, die ganzen Träume mit den Smartphones und den pads, wo ich alle meine Filme herunterlade, den ganzen Tag, das wird trotz LTE irgendwann auch nicht mehr störungsfrei zu machen sein.

    Kloiber: Ich hab so ein bisschen wie auf der Ifa auch den Eindruck, dass Konserven und Konserventechnologien wie zum Beispiel Bluray oder so etwas, durch die Vernetzung von Smart-TVs und Fernsehgeräten im Wohnzimmer ins Hintertreffen geraten und das Thema Online-Abruf, Online-Videotheken und so weiter, doch stärker wird und dadurch eben das Internet noch einmal herausgefordert wird!

    Stein: Das ist ganz eindeutig so. Also ich will jetzt mal ein Beispiel oder einen Namen nennen: Maxdome bieten 45.000 Filme in ihrem Video-on-demand-Portal an. Ich weiß nicht mehr, wie ich da durchnavigieren soll, da brauche ich eine effiziente Suchmaschine, um überhaupt meinen Filmen da noch herauszufiltern. Und wenn das die Menschen alle nutzen, das ist ein Internetangebot, Internet-TV, ja, da laufen schon gigantische Datenmengen herum und so schnell kann man den Netz-Ausbau fast gar nicht machen, wenn wir früher gehört haben 100 Mbit/s im Heim, haben wir gesagt, um Gottes willen, wer braucht so etwas. Aber heute, wenn die Filme in HDTV gleichzeitig, also, es ist furchtbar...

    Kloiber: Und demnächst müssen sie in 4K kommen….

    Stein: Demnächst kommen sie dann in 4K und dann ist schon die Broadcast-Leitung zu. Aber, da gibt es eine kleine Hoffnung. Es gibt auch ein neues Codierverfahren, das heißt, nach MPEG-4 oder H.264 genannt gibt es jetzt ein high efficiency video coding, da wurde gerade der erste Coder vorgestellt, von Ericsson, und dieses H.265 komprimiert wiederum auf die Hälfte herunter, das heißt, also da ist auch der Wettbewerb so, dass die höheren Datenraten höher komprimiert dann auch ein bisschen erträglicher werden.

    Kloiber: Alle spielen Hase und Igel und jetzt sehen wir mal, was Wolfgang Noelke so macht.

    Brillenloser 3D-TV

    Kloiber: Ja, Schmerzen im Geldbeutel hat Wolfgang Noelke, wenn er an das neue Fernsehgerät denkt, das 3D ohne Brille möglich macht. Herr Dr. Stein, das Thema 3D war ja auf den letzten Funkausstellungen ein sehr großes Thema, der Brillenzwang war immer der Hemmschuh, [ist] jetzt dieses autostereoskopische Display sozusagen der Durchbruch für das Thema 3D?

    Stein: Das glaube ich nicht. Also der Weg hin zu einer Consumer-Verbreitung von brillenlosen 3D wird doch ein etwas längerer, denn die Rechenleistung, die dahinter stehen muss, ist gigantisch. Das heißt, in diesem angesprochene Fernsehgerät sind neun Positionen möglich, also neun Betrachter können da 3D gucken, eine Kamera verfolgt, wo Sie stehen und optimiert in diese Himmelsrichtung den 3D-Effekt. Erforscht wird das schon 30 Jahre. Ohne Brillen das zu machen, das ist sehr teuer und das ist eine riesige Rechenleistung, so ein Bild aufzubereiten. Also, ich denke, da werden wir preislich noch nicht bald runterkommen, so schmerzfrei. Übrigens auch eine andere Technik nicht, die wir hier auf der Ifa sehen, die Displaytechnik Oled, organische LEDs, die aufgebracht sind auf einen Träger, und damit direkt als LEDs leuchten. Und nicht wie heutige Fernsehgeräte, die LCD sind und mit Leuchtdioden hinterleuchtet werden, leuchten die direkt. Das heißt, ich brauche da keine dicke Glasplatte, sondern kann diese Träger direkt nutzen als Bildgenerator. Auch dieses ist sehr, sehr teuer bisher und wir werden sehen, in welche Größen diese Technik aufsteigen kann. Die ist natürlich geeignet für Großflächen, da ist gar kein Zweifel dabei.

    Kloiber: Sie haben als ersten Aspekt oder ersten Pluspunkt für Oled angegeben, dass es die Bildschirme dünner macht. Ich persönlich, als ich vor diesen Oled-Bild stand und mir das angesehen habe, habe gedacht: Boh, das sind ja Farben, und eben halt auch der Kontrast dieses Bildes ist sagenhaft. Sehen Sie das nicht als Pluspunkt an?

    Stein: Das sehe ich eindeutig als Pluspunkt an, ich habe mich jetzt mehr auf die Werbung konzentriert. Wenn Sie verfolgen, womit der Hersteller wirbt, sagt er: das größte und dünnste Oled der Welt, und damit das dünnste Display dieser Größe. Das ist die Werbung, die plakatiert wird. Natürlich, ich glaube, die Helligkeit und der Kontrast, der eben auch wiederum keine Glasscheibe davor hat, wie wir das eben im Beitrag schon mal gehört haben, dass ermöglicht natürlich, dass Sie einen klar besseren Eindruck haben und einen besseren Farbeindruck haben und höheren Kontrast. Also das ist eine gute Technik, ganz klar. Aber wir wissen noch nicht, wo sie mit dem Preis hingehen wird.

    Superscharf und superdünn
    Helmut Stein von der Deutschen TV-Plattform war zu Gast bei Computer und Kommunikation auf der Ifa 2012
    Helmut Stein ( Deutschlandradio / Arp)
    iPad 3
    iPad 3 (picture alliance / dpa / Frank Leonhardt)
    Auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin werden OLED-Fernseher präsentiert.
    OLED-Fernseher (picture alliance / dpa / Rainer Jensen)
    IFA-Kugeln auf dem Vorplatz der Messe
    Vorplatz der Messe (picture alliance / dpa / Hans-Joachim Rech)