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Infrarot-Blick aus dem Jumbojet
SOFIAs Blick ins Herz der Milchstraße

Die fliegende Infrarotsternwarte SOFIA hat kürzlich die Gas- und Staubwolken nahe dem Zentrum unserer Milchstraße beobachtet – in dem riesigen Komplex bilden sich gerade Dutzende von Sternen.

Von Dirk Lorenzen |
Mit dem Zweieinhalb-Meter-Teleskop, das in einen Jumbojet eingebaut ist, hat das Team nun Sagittarius B untersucht, ein besonders helles Sternentstehungsgebiet, 27.000 Lichtjahre entfernt in der Mitte der Galaxis.
Wie sich zeigt, leuchtet diese etwa 100 mal 50 Lichtjahre große Struktur intensiv im Licht des ionisierten Kohlenstoffs. Das von Fachleuten an Instituten in Bonn und Köln gebaute Messinstrument upGREAT kann nicht nur feststellen, welches Gas dort leuchtet, sondern auch, wie schnell es sich bewegt.
Sagittarius B ist von Materiebögen und Filamenten durchzogen und befindet sich in turbulenter Bewegung – fast, als sei dort einst kräftig umgerührt worden.

Sterne in verschiedenen Phasen

Die SOFIA-Daten zeigen auch, dass wohl verschiedene Phasen der Sternentstehung ablaufen. Manche Protosterne zünden beinahe schon, andere haben sich gerade erst verklumpt.
In der Mitte der Milchstraße geht es nicht so beschaulich zu wie in der Nähe der Sonne. Dort stoßen große Staubwolken zusammen, was dazu führt, dass sich Gas zusammenzieht und Sterne entstehen lässt.
Solche Details sind vom Erdboden aus nicht zu sehen, weil der Wasserdampf der Atmosphäre die Infrarotstrahlung verschluckt. SOFIA aber fliegt in zwölf Kilometern Höhe – und hat von dort beste Infrarot-Sicht auf die turbulenten Gaswolken im Zentrum der Milchstraße.

SOFIA und die Sternentstehung nahe dem Galaktischen Zentrum
SOFIA, die fliegende Sternwarte von NASA und DLR