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Russland-Lobbyist
SPD-Chefin Esken fordert Alt-Kanzler Schröder zu Parteiaustritt auf

Die SPD-Vorsitzende Esken hat Altkanzler Schröder wegen seiner anhaltenden Tätigkeit für russische Staatsunternehmen zum Parteiaustritt aufgefordert. Sie sagte im Deutschlandfunk, Schröder agiere seit Jahren nur noch als Geschäftsmann. Man solle aufhören, ihn als Altkanzler wahrzunehmen.

    Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder vor dem Logo des russischen Erdölkonzerns Rosneft, in dessen Aufsichtsrat er sitzt.
    Der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder weigert sich bislang trotz des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine seine Posten in russischen Engergieunternehmen aufzugeben. (picture alliance / dpa / Tass / Peter Kovalev )
    Leider sei Schröder nicht dem Rat der SPD-Spitze gefolgt, seine Mandate bei russischen Konzernen wegen des Kriegs gegen die Ukraine niederzulegen. Esken betonte, Schröders Verteidigung des russischen Staatschefs Putin gegen den Vorwurf der Kriegsverbrechen sei regelrecht absurd. Ihren Angaben zufolge werden mehrere Anträge auf einen Parteiausschluss des Altkanzlers geprüft.
    Schröder ist unter anderem Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft. Er gilt zudem als Freund von Präsident Putin. Am Wochenenende hatte er es in einem Interview mit der "New York Times" erneut abgelehnt, von dem Posten zurückzutreten. Wörtlich sagte er: "Ich mache jetzt nicht einen auf mea culpa." Das sei nicht sein Ding.
    Das Interview mit Saskia Esken finden Sie hier zum Nachlesen.

    Weiterführende Informationen

    In unserem Newsblog zum Krieg in der Ukraine finden Sie einen Überblick über die jüngsten Entwicklungen, den wir laufend aktualisieren.
    Diese Nachricht wurde am 25.04.2022 im Programm Deutschlandfunk gesendet.