
Der britische Premierminister Starmer erklärte nach einer Videoschalte von Staats- und Regierungschefs aller 27 EU-Staaten, es gehe nun darum, die Vorbereitungen eines solchen Einsatzes von Schutztruppen voranzutreiben. US-Präsident Trump hatte zuvor erklärt, die USA würden keine Soldaten für einen Bodeneinsatz in der Ukraine stellen, könnten aber andere Hilfe leisten, etwa aus der Luft. Er gehe davon aus, dass Deutschland, Frankreich und Großbritannien dazu bereit seien, zur Absicherung eines möglichen Friedens Soldaten in die Ukraine zu schicken.
Bundeskanzler Merz hatte sich gestern in Washington allerdings ausweichend zu einer Bundeswehr-Beteiligung an Friedenstruppen geäußert. Es sei "zu früh, um darauf eine endgültige Antwort zu geben", hatte Merz betont.
ARD-Brüssel-Korrespondentin Sabrina Fritz sagte im Deutschlandfunk, es sei auch nach der Videoschalte der EU-Länder noch sehr unscharf, wie die Sicherheitsgarantien für die Ukraine aussehen sollen und welches Land welche Aufgaben übernehmen könnte.
EU-Länder erwägen weitere Sanktionen gegen Russland
Bei den von Starmer und dem französischen Präsidenten Macron geleiteten heutigen Beratungen ging es auch darum, wie weiter Druck auf Russland ausgeübt werden kann, etwa mit neuen Sanktionen. Präsident Putin müsse zeigen, dass er bereit sei, ernsthafte Schritte zur Beendigung seiner illegalen Invasion zu unternehmen, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.
Fico: Gespräche über Gebietsverzicht notwendig
Der slowakische Ministerpräsident Fico nannte einen Verzicht auf einen NATO-Beitritt der Ukraine als Bedingung für ein Ende des Krieges. Zudem seien Gespräche über territoriale Veränderungen notwendig, sagte Fico nach dem virtuellen Treffen der EU-Vertreter. Sonst werde man nicht vorankommen. Die ukrainische Führung hatte einen Gebietsverzicht bislang immer abgelehnt.
Mit der Koalition der Willigen ist eine Gruppe von Staaten unter der Führung Großbritanniens und Frankreichs gemeint, die unter Umständen zu militärischen Einsätzen bereit sind, um die Einhaltung einer möglichen Waffenruhe in der von Russland angegriffenen Ukraine zu überwachen. Dazu zählen auch Nicht-EU-Länder wie die Türkei.
Weiterführende Informationen
Über die Entwicklungen rund um die Ukraine und die Gespräche in Washington halten wir Sie auch in einem Newsblog auf dem Laufenden.
Eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse und Knackpunkte der Spitzengespräche in Washington finden Sie hier.
Diese Nachricht wurde am 19.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.