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Sternbild Nördliche Krone
Corona-Hoffnung am Himmel

Gegen 22 Uhr taucht über dem Nordosthorizont das Sternbild Nördliche Krone auf. Seine lateinische Bezeichnung hat seit fast zwei Jahren einen unschönen Klang: Corona Borealis.

Von Dirk Lorenzen |
Mit kräftigen Zacken: Corona, die Nördliche Krone, in einer historischen Darstellung
Mit kräftigen Zacken: Corona, die Nördliche Krone, in einer historischen Darstellung (Flamsteed)
Dieses Sternbild gehört zu den wenigen, deren Form am Himmel tatsächlich zu erkennen ist. Sieben Sterne bilden einen Halbkreis, der wie ein Diadem erscheint. Der hellste Stern heißt Gemma, lateinisch für Edelstein.
Die Corona haben genauso auch chinesische Astronomen gezeichnet – dort sah man in diesem Sternenrund allerdings ein Gefängnis. Auch das mag ein wenig passend klingen.

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Einer griechischen Sage nach handelt es sich um die Krone der Ariadne, der Tochter des Kreterkönigs Minos. Der hatte die Athener dazu verpflichtet, alle neun Jahre jeweils sieben Jünglinge und Jungfrauen zu entsenden. Diese wurden dem Ungeheuer Minotaurus geopfert, das in einem Labyrinth hauste.
Eines Tages gehörte auch Theseus, der Sohn des Athenerkönigs, zu den Todgeweihten. Doch er verliebte sich in Ariadne, die ihm ein Schwert und einen langen Wollfaden gab. Theseus drang in das Labyrinth ein, tötete Minotaurus und fand dank des Fadens, dessen Anfang er am Eingang befestigt hatte, auch wieder hinaus. Gemeinsam mit Ariadne verließ er Kreta.
Doch die beiden blieben kein Paar. Ariadne heiratete später Dionysos, den Gott des Weins. Der schleuderte voller Freude ihre Krone an den Himmel.
Seitdem leuchtet sie dort als wunderschönes Halbrund. Die Sterne der Nördlichen Krone erzählen bis in den Sommer hinein jede Nacht diese hoffnungsvolle Corona-Geschichte.