
Demnach liegt Trzaskowski mit 31 Prozent der Stimmen knapp vor Nawrocki mit 29 Prozent. Dahinter folgt der rechtsextreme Bewerber Mentzen mit knapp 15 Prozent. Die Stichwahl findet am 1. Juni statt.
Der amtierende Staatschef Duda durfte nach zwei Amtszeiten nicht erneut antreten. Trzaskowski ist Oberbürgermeister von Warschau. Er stammt aus der liberalkonservativen Bürgerkoalition von Regierungschef Tusk. Der parteilose Historiker Nawrocki war von der nationalkonservativen PiS aufgestellt worden.
Die Abstimmung gilt als Richtungswahl für das EU- und NATO-Land Polen. Beobachter in Warschau erwarten in den kommenden zwei Wochen eine harte Auseinandersetzung zwischen der regierenden Bürgerplattform (PO) und der PiS, den beiden größten Parteien, die das politische Leben des Landes seit 20 Jahren dominieren.
Tusk: "Diese zwei Wochen werden über die Zukunft unseres Landes entscheiden"
"Das Spiel um alles hat gerade erst begonnen. Ein harter Kampf um jede Stimme. Diese zwei Wochen werden über die Zukunft unserer Heimat entscheiden", schrieb der proeuropäische Regierungschef Tusk auf X. Tusk braucht einen Sieg seines Kandidaten Trzaskowski, um Reformprojekte voranzubringen. Der bisherige Präsident Duda, der aus den Reihen der PiS stammt, hatte diese mit seinem Veto gebremst.
In Polen amtiert der Präsident fünf Jahre. Das Staatsoberhaupt hat mehr Befugnisse als der Bundespräsident in Deutschland. Er repräsentiert das Land nicht nur nach außen, sondern hat auch Einfluss auf die Außenpolitik, ernennt den Regierungschef sowie das Kabinett und ist im Kriegsfall Oberkommandierender der polnischen Streitkräfte.
Diese Nachricht wurde am 19.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.