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Studie zu Homeoffice und Corona
Beschäftigte fürchten um Karrierechancen

Laut einer Studie war der Umstieg aufs Homeoffice zu Beginn der Coronakrise für 59 Prozent der Befragten Neuland. Neben technischen Schwierigkeiten hätten viele Beschäftigte aber ein viel größeres Problem gehabt, sagte Laura Seinsche von der Universität zu Köln im Dlf: ihre Chefs.

Laura Seinsche im Gespräch mit Britta Mersch |
Eine Frau arbeitet im Homeoffice an ihrem Schreibtisch
Über 60 Prozent der Befragten fühlen sich von ihren Chefs im Homeoffice alleingelassen (dpa / picture alliance / Sebastian Gollnow)
60 Prozent der Befragten bemängelten, dass sie sich vor allem zu Beginn der Corona-Pandemie von ihren Vorgesetzten alleingelassen gefühlt hätten. Viele Chefs hätten das Homeoffice als Arbeitsmöglichkeit nicht vorgelebt – oder seien selbst mit den Arbeitsabläufen nicht vetraut, sagte Laura Seinsche.
Illustration einer Frau Zuhause am Schreibtisch, mit einem Baby im rechten Arm und dem linken Arm am Laptop.
DAK-Studie - Beschäftigte finden Home-Office überwiegend gut
Die Coronakrise gilt als Durchbruch für das Homeoffice. Laut einer Studie haben viele Menschen den Umstieg gut verkraftet. Sie empfinden zuhause deutlich weniger Stress und mehr Arbeitszufriedenheit. Die meisten vermissen aber ihre Kollegen.
Die Angst, Karrierechancen zu verpassen
In vielen Bereichen, unabhängig ob öffentlicher Dienst, IT oder technische Dienstleister, herrscht aus Sicht vieler Beschäftigter noch immer eine Präsenzkultur. Beschäftige hätten das Gefühl, dass ihre Arbeitsleistung nur durch die Anwesenheit im Büro wahrgenommen werde, so Laura Seinsche im Dlf. Über die Hälfte habe daher Angst, dass sie weniger Chanen für einen karrieremäßigen Aufstieg hätten, wenn sie weiterhin im Homeoffice arbeiteten.
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Übersicht zum Thema Coronavirus (imago / Rob Engelaar / Hollandse Hoogte)
Präsenzkultur überdenken, Strukturen für mehr Homeoffice schaffen
Laura Seinsche von der Universität zu Köln sieht die Coronakrise aber auch als Chance. Führungskräfte müssten dafür sorgen, dass die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, erhalten und ausgebaut werde, sagte sie im Dlf. So würden gerade im öffentlichen Dienst trotz digitaler Möglichkeiten oft noch Akten buchstäblich von A nach B getragen, was das Arbeiten im Homeoffice erschwere. Und Chefs müssten hinterfragen, ob die Präsenzkultur heutzutage noch zeitgemäß sei.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.