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Thailand
Blockade nur teilweise erfolgreich

Hunderte Demonstranten haben in der thailändischen Hauptstadt Bangkok ein Stadion abgeriegelt, um die Registrierung von Kandidaten für die vorgezogene Parlamentswahl zu blockieren. Einigen der Kandidaten gelang die Anmeldung dennoch.

    Die Regierungsgegner drängten sich dicht an dicht um die Eingänge des Stadions in Bangkok und ließen niemanden mehr passieren. Mit ihrer Kampagne wollten sie verhindern, dass die Parteien ihre Kandidaten für die Wahl am 2. Februar 2014 registrieren.
    Nach Angaben eines Vertreters der Wahlkommission gelangten dennoch mehrere Kandiaten in das Innere. Die regierende Pheu Thai und acht weitere Parteien seien hineingekommen, bevor alle Eingänge blockiert gewesen seien.
    Weitere rund zwei Dutzend Parteien schafften es jedoch nicht in das Stadion und legten deshalb Beschwerde bei der Polizei ein. Wie der stellvertretende Generalsekretär der Wahlkommission, Somsak Suriyamongkol, nach einem Bericht der "Bangkok Post" sagte, gilt aber auch diese Beschwerde bei der Polizei als Registrierung. Damit seien insgesamt 35 Parteien zur Wahl zugelassen.
    Opposition will Neuwahl boykottieren
    Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra hatte vor zwei Wochen unter dem Druck der Massenproteste die Auflösung des Parlaments verkündet und Neuwahlen angesetzt. Ex-Regierungschef Abhisit Vejjajiva erklärte jedoch, seine oppositionelle Demokratische Partei werde die Wahl boykottieren. Die Regierungsgegner verlangen vor einer Wahl politische Reformen und setzen sich für eine nicht gewählte Übergangsregierung, einen sogenannten Volksrat, ein.
    Seit Monaten hält das Ringen um die Macht in Bangkok bereits an. Die Proteste hatten sich an einem von der Regierung befürworteten Amnestiegesetz entzündet, das Yinglucks Bruder, Thaksin Shinawatra, eine Rückkehr aus dem Exil erlaubt hätte. Er war nach seiner Entmachtung wegen Korruption verurteilt worden. Thaksin gilt auch nach seiner Entmachtung noch als der eigentliche Strippenzieher in Thailand. Seine Schwester sei nur dessen Marionette, werfen ihr die Demonstranten vor. Angesichts der anhaltenden Spannungen warnen Militärs vor einem Bürgerkrieg.