Sterbehilfe
Tod der Kessler-Zwillinge befeuert Forderungen nach gesetzlichen Regeln für assistierten Suizid

Der Tod der Entertainerinnen Alice und Ellen Kessler hat eine Debatte über den assistierten Suizid ausgelöst. Der Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Frister, drängte nach zuletzt mehreren gescheiterten Initiativen im Bundestag auf gesetzliche Regelungen.

    Alice (links) und Ellen Kessler lachen in die Kamera.
    Alice und Ellen Kessler in Grünwald, 2025 (picture alliance / SZ Photo / Claus Schunk)
    Es gebe kein Verfahren, um zu prüfen, ob die Voraussetzungen für einen assistierten Suizid erfüllt seien, sagte er im RBB. Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Lauterbach betonte, er sei Befürworter des assistierten Suizids. Psychisch uneingeschränkte Entscheidungsfreiheit und die Abwesenheit aller kommerziellen Interessen müssten aber sichergestellt sein, erklärte der Ex-Gesundheitsminister der Rheinischen Post. Der Deutsche Caritasverband äußerte sich besorgt über die Berichterstattung zum Tod der Kesslers. Teilweise werde ihr Suizid idealisiert und erscheine fast durchweg als souveräne Entscheidung. Inwieweit er jedoch als Ausdruck von Ausweglosigkeit zu werten sei, gegen die das soziale Umfeld hätte etwas tun können, werde kaum gefragt.
    Die Kessler-Zwillinge waren am Montag mit 89 Jahren gestorben. Sie nutzten die Dienste einer Sterbehilfe-Organisation.

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    Diese Nachricht wurde am 20.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.