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Treffen zwischen Obama und Castro
Die Annäherung geht weiter

Eine neue Ära scheint eingeläutet. Zum ersten Mal seit mehr als 50 Jahren haben die Präsidenten der USA und Kubas direkt miteinander gesprochen.

12.04.2015
    Händeschütteln beim Treffen von US-Präsident Barack Obama und Kubas Präsident Raul Castro am 11. April 2015 beim Amerika-Gipfel in Panama-Stadt
    Händeschütteln beim Treffen von US-Präsident Barack Obama und Kubas Präsident Raul Castro am 11. April 2015 (dpa / EFE/CUBADEBATE)
    "Dies ist ein historischer Moment", hatte Obama noch kurz vor Beginn des Treffens in Panama-Stadt am Rande des Gipfeltreffens der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) gesagt. Danach betonte der US-Präsident, man sehe in Kuba keine Bedrohung mehr - der Kalte Krieg sei vorbei. Nach 50 Jahren gescheiterter Politik sei es an der Zeit, neue Wege auszuprobieren.
    Es gebe die Chance für eine Annäherung der beiden Staaten, meinte Obama, und dankte Castro für eine "Offenheit". Teilweise verfolge man gemeinsame Interessen. Doch würden die USA nicht aufhören, über Themen wie Menschenrechte, Demokratie oder Pressefreiheit zu sprechen.
    Castro fordert schnelles Ende des US-Embargos
    Ein Obst-Verkäufter in Kuba dekoriert seinen Stand mit einer US-Flagge.
    In Kuba hoffen die Menschen auf einen wirtschaftlichen Aufschwung. (AFP)
    Auch der 83-jährige Castro, der gemeinsam mit seinem Bruder Fidel (88) die kubanische Revolution angeführt hatte, äußerte sich nach der mehr als einstündigen Unterredung. "Wir sind bereit, über alles zu diskutieren, aber wir müssen geduldig sein." Er bekräftigte seine Forderungen nach einem Ende des US-Embagos gegen sein Land. Kuba müsse außerdem von der Liste der Unterstützerstaaten für den Terrorismus gestrichen werden.
    Die USA und Kuba hatten im Dezember des vergangenen Jahres verkündet, ihre seit 1961 abgebrochenen diplomatischen Beziehungen wiederherzustellen. Die Eröffnung von Botschaften wird bereits vorbereitet, Reisebeschränkungen sollen fallen.
    (dk/tzi)