USA
Trump ordnet Einsatz der Nationalgarde in Chicago an

US-Präsident Trump hat die Entsendung von 300 Mitgliedern der Nationalgarde nach Chicago angeordnet. Das bestätigte das Weiße Haus. Demnach sollen die Soldaten "Beamte und Güter des Bundes" schützen. Trump werde "nicht die Augen verschließen vor der Gesetzlosigkeit, die amerikanische Städte heimsucht", sagte eine Sprecherin. Kritiker dagegen sprechen von Einschüchterung.

    Mitglieder der Nationalgarde vor dem Weissen Haus in Washington
    In Washington ist die Nationalgarde bereits im Einsatz (AFP / ANDREW CABALLERO-REYNOLDS)
    Der demokratische Senator von Illinois, Durbin, etwa erklärte, Trump wolle mit dem Einsatz nicht die Kriminalität bekämpfen, sondern vielmehr "Angst verbreiten". Der Gouverneur des Bundesstaates Illinois, Pritzker, bezeichnete es als "absolut empörend" zu verlangen, dass die Regierenden gegen ihren Willen Militärkräfte einsetzten.

    Gouverneur berichtet von "Ultimatum" Trumps

    Nach Informationen der "Chicago Sun-Times" gibt es derzeit noch keine Informationen aus dem Weißen Haus, wann der Einsatz beginnen soll und woher die Mitglieder der Miliz genau kommen. Die Nationalgarden sind Teil der US-Streitkräfte und unterstehen den Bundesstaaten. Nur im Kriegsfall oder bei nationalen Notfällen kann der Präsident das Kommando übernehmen.
    Trump setzte die Soldaten bereits in Los Angeles und in der Hauptstadt Washington ein, neben Chicago drohte er auch Memphis mit einem Einsatz. Betroffen waren bislang stets Städte, in denen die Demokraten regieren. Illionois Gouverneur Pritzker berichtete auf X von einem "Ultimatum", das ihm Trumps Kriegsministerium gestellt habe: Entweder er schicke die Nationalgarde nach Chicago oder die Regierung in Washington werden es tun.

    Richterin untersagt Einsatz in Portland

    Einen Einsatz von 200 Soldaten in der Stadt Portland stoppte eine US-Richterin vorerst. Die Entsendung der Nationalgarde in die Metropole im US-Bundesstaat Oregon werde untersagt, schrieb die Bundesrichterin in ihrer Entscheidung.
    Trump hatte die Aktion mit Protesten gegen die Einwanderungspolizei ICE begründet. Die Richterin meinte aber, die Proteste gegen die Migrationspolitik des US-Präsidenten stellten keine "Aufruhrgefahr" dar. Die regulären Strafverfolgungsbehörden vor Ort seien in der Lage, damit fertig zu werden. Die Anordnung gilt demnach bis zum 18. Oktober.
    Geklagt hatten die Stadt Portland und der Bundesstaat Oregon. Letzterer verwies in der Klageschrift auf seine souveräne Befugnis zur Strafverfolgung und zur Befehligung der Nationalgarde.
    Diese Nachricht wurde am 05.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.