USA
Trump-Regierung kündigt erneuten Rückzug aus Unesco an

Die USA treten erneut aus der UNO-Organisation für Erziehung, Wissenschaft und Kultur aus. Die Mitgliedschaft in der Unesco sei nicht im nationalen Interesse des Landes und widerspreche der "America first"-Politik, erklärte das Außenministerium in Washington.

    UNESCO-Logo am Hauptquartier in Paris.
    Die Unesco ist die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (AFP/Joel Saget )
    Die Vize-Sprecherin des Weißen Hauses, Kelly, sagte der "New York Post", die Unesco unterstütze spalterische kulturelle und soziale Anliegen. Eine von Präsident Trump angeordnete Untersuchung ergab laut der Zeitung außerdem eine Voreingenommenheit gegenüber Israel beziehungsweise pro-palästinensische Tendenzen. Auch eine China-freundliche Politik sei festgestellt worden. Der Austritt soll demnach Ende Dezember 2026 vollzogen werden.

    Unesco-Chefin bedauert US-Rückzug

    Unesco-Chefin Azoulay zeigte sich enttäuscht über den erneuten Rückzug der USA. Die Entscheidung widerspreche den Prinzipien des Multilateralismus, erklärte sie. Die UNO-Kulturorganisation habe den Schritt jedoch erwartet und sich darauf vorbereitet. Die Unesco wies zudem Vorwürfe Trumps zurück, wonach sie eine anti-israelische Position vertrete. Die Organisation habe in 85 Ländern geholfen, Lehrer auszubilden, um Schüler über den Holocaust und über Völkermorde aufzuklären sowie um Holocaust-Leugnung und Hassreden zu bekämpfen, betonte Azoulay.

    USA traten schon zweimal aus Unesco aus

    Bereits während der ersten Amtszeit von Präsident Trump waren die USA vorübergehend aus der Unesco ausgetreten. Davor hatten die USA sich 1984 bereits einmal aus der Organisation zurückgezogen - unter dem damaligen Präsidenten Reagan. Als Gründe gaben sie damals eine antiwestliche Politisierung und ineffiziente Führung an. Erst 2003 kehrten die USA zurück. Zuletzt trugen die Vereinigten Staaten etwa acht Prozent des Budgets der internationalen Organisation.
    Die Unesco ist vor allem für die Listen des Weltkulturerbes bekannt. Doch die Organisation mit rund 2.000 Mitarbeitern und einem dreistelligen Millionen-Etat ist in vielen weiteren Feldern aktiv - von Bildung über Biosphärenreservate bis hin zu Gleichberechtigung. Ihr Auftrag ist es, durch Förderung der internationalen Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation zur Erhaltung des Friedens und der Sicherheit beizutragen. Derzeit sind 194 Staaten Mitglied der Unesco, die ihren Sitz in Paris hat. Deutschland trat der Unesco 1951 bei.
    Diese Nachricht wurde am 22.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.