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Türkei
Erdogan tritt Präsidentenamt an

In der Türkei ist der bisherige Ministerpräsident Erdogan als Staatsoberhaupt vereidigt worden. Im Parlament in Ankara sagte Erdogan, er werde mit aller Kraft die Existenz und die Unabhängigkeit des türkischen Staates schützen.

    Recep Tayyip Erdogan wirft rote Blumen ins Publikum.
    Recep Tayyip Erdogan wirft seinen Anhängern Blumen zu. (Rasit Aydogan / Pool, dpa)
    Im Parlament in Ankara schwor der islamisch-konservative Politiker den Eid auf die Verfassung. Erdogan bekannte sich bei seiner Vereidigung zur türkischen Verfassung, zum Rechtsstaat und zur Demokratie. Er ist das erste direkt gewählte Staatsoberhaupt der Türkei.
    Vor knapp drei Wochen hatte er gleich in der ersten Runde die absolute Mehrheit bekommen. Nach seinem Sieg verlangte Erdogan mehr Macht für den Präsidenten, der in der Türkei bisher eher repräsentative Aufgaben erfüllt. Neuer Regierungschef soll der bisherige Außenminister Ahmet Davutoglu werden. Er gilt als loyaler Gefolgsmann Erdogans.
    Die türkische Opposition befürchtet eine systematische Aushöhlung der Gewaltenteilung, zumal Erdogan seit seinem Amtsantritt als Regierungschef vor elf Jahren als eigentlicher starker Mann der Türkei gilt. Aus Protest gegen den neuen Präsidenten verließen die Abgeordneten der sozialdemokratischen Republikanischen Volkspartei (CHP) noch vor der Vereidigung den Plenarsaal. Vertreter der Oppositionspartei MHP verweigerten Erdogan den Applaus.