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UEFA-Präsidentenwahl
Skandinavische Dementis

Vor der Wahl zum Präsidenten des europäischen Fußballverbandes UEFA spitzt sich die Lage zu. Ein Kandidat gilt als klarer Favorit, schon machen Gerüchte über Absprachen die Runde. Alle Parteien dementieren, doch ein Mitstreiter fühlt sich ausgeschlossen.

Von Robert Kempe | 08.09.2016
    Wer wird der UEFA in Zukunft als Präsident vorstehen?
    Wer wird der UEFA in Zukunft als Präsident vorstehen? (picture alliance / dpa / Peter Kneffel)
    Es war ein Treffen mit Zündstoff in Kopenhagen. Das Stelldichein der Kandidaten für den UEFA-Thron - der Niederländer Michael van Praag und der Slowene Aleksander Čeferin bei den Nordischen Verbänden. Anfang der Woche hatte das norwegische Magazin "Josimar" über Absprachen und Deals zwischen Čeferin und den skandinavischen Verbänden berichtet. Schweden, Dänemark, Finnland und Norwegen verkündeten bereits Anfang Juni - also ungewöhnlich früh - ihre Unterstützung für den Slowenen Čeferin. Hinterzimmerdeals? Etwa die Euro 2024 oder 2028? Nichts sei wahr, so Čeferin nach seiner Präsentation
    "Es ist eine komplette Lüge und das habe ich den Journalisten gesagt. Die Skandinavier haben mit zuerst als Person unterstützt. Sie vertrauten mir. Sie wollten dass ich kandidiere. Und jetzt hörten sie sich mein Programm an."
    Die Skandinavier dementieren
    Die skandinavischen Länder rudern nun zurück. Man habe lediglich Čeferins Kandidatur unterstützt, dies würde nicht bedeuten, dass man ihn wählen würde. Sagt der schwedische Verbandspräsident Karl-Erik Nielsson. Ihm soll ein Sitz im Vorstand der UEFA versprochen worden sein. Er bestreitet.
    "Wir wollten mehrere Kandidaten. Nicht nur welche, die aus dem UEFA-Vorstand kommen. Auch Kandidaten von außen mit einem anderen Hintergrund. Was wir wollten seit Anfang Juni, ist Herrn Čeferin als Kandidaten zu unterstützen, nicht mehr."
    Geheimtreffen in Florenz
    Die Logik des Fußballgeschäfts. Doch der UEFA-Wahlkampf wird immer unglaubwürdiger. Am Freitag wird es in Florenz ein geheimes Treffen geben. 31 europäische Verbände sollen daran teilnehmen, auch der DFB. Es soll auch ein Treffen zur Unterstützung von Aleksander Čeferin sein, sagt der Niederländer Michael van Praag. Dies habe ihm der italienische Verbandspräsident persönlich mitgeteilt. Zwar sei der niederländische Verband geladen, aber nicht er als Kandidat.
    "Mir teilte der italienische Verbandspräsident mit, dass man das Treffen nutzen möchte, Aleksander Čeferin die Möglichkeit zu geben, sich zu präsentieren. Ich weiß das, da ich vor zwei Wochen in Italien war und es mir gesagt wurde. Ich werde da am Freitag hinfahren, aber nicht als Kandidat. Später bekam ich eine E-Mail, dass es ein geschlossenes Treffen ist. Ich weiß nicht, was die Italiener unter geschlossenem Treffen verstehen. Vielleicht ist mir nicht erlaubt, den Raum zu betreten."
    Klüngeleien in der UEFA. Alles deutet darauf hin, dass Aleksander Čeferin der nächste UEFA-Präsident wird.