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Ukraine-Konflikt
1.200 Menschen fliehen täglich nach Russland

Jeden Tag verlassen 1.200 Ukrainer ihre Heimat. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind seit Jahresbeginn bereits 730.000 Menschen aus dem Osten des Landes geflohen. Sie wollen sich in Sicherheit bringen – und finden diese offenbar in Russland.

    Neuankömmlinge aus dem Konfliktgebiet Ostukraine werden am 09.07.2014 von russischen Helfern im Flüchtlingslager in Nowoschachtinsk zu Zelten gebracht.
    Täglich fliehen 1200 Menschen aus der Ostukraine, um sich in Russland in Sicherheit zu bringen. (dpa / Ulf Mauder)
    Die UNO-Angaben zeigen, dass die Flüchtlingswelle viel größer ist als angenommen. Bislang ging man von 168.000 Flüchtlingen aus, die bei den russischen Einwanderungsbehörden gemeldet waren. Seit Monaten dauern die schweren Gefechte im Osten des Landes an. Ganze Städte waren zum Zeitpunkt der Kämpfe weitgehend entvölkert. Moskau hatte bereits Anfang Juli eine zunehmende Zahl an Flüchtlingen beklagt.
    Die Gebietsverwaltung in Rostow am Don hatte in mehreren Grenzregionen zur Ukraine den Ausnahmezustand verhängt. Die Regierungstruppen versuchen seit Wochen, die Separatisten aus ihren Hochburgen in der Ostukraine zu vertreiben. Insgesamt wurden nach Angaben der Vereinten Nationen in dem Konflikt bislang mehr als 1.100 Menschen getötet und mehr als 3.400 verletzt.
    117,000 displaced in #Ukraine Russian authorities say 730,000 Ukrainians have arrived since conflict began pic.twitter.com/Rag4SOvQOi— UNHCR United Kingdom (@UNHCRUK) August 5, 2014
    Rund 730.000 Flüchtlinge seit Jahresbeginn
    Nach wie vor liefern sich prorussische Separatisten und die ukrainische Armee schwere Gefechte in der Ostukraine. Besonders umkämpft ist die Millionenmetropole Donezk. Rund 1.200 Menschen fliehen täglich vor der Gewalt nach Russland. Nach Angaben der UNO sind es seit Jahresbeginn rund 730.000 Menschen, die dort versuchen, sich in Sicherheit zu bringen. Das teilte der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) mit.
    Krankenhäuser werden zu Angriffszielen
    Denjenigen, die in den umkämpften Gebieten bleiben, erschweren die prorussischen Separatisten offenbar den Zugang zu ärztlicher Behandlung. Nach Angaben von Menschenrechtlern hätten die Aufständischen in den von ihnen kontrollierten Gebieten Krankenhäuser besetzt sowie Rettungswagen und Medikamente entwendet. Das erklärte die Organisation Human Rights Watch (HRW).
    HRW warf den Rebellen auch vor, bewaffnete Wachen vor medizinischen Einrichtungen postiert zu haben. Dadurch würden diese zu möglichen Angriffszielen. Seit Juni wurden nach Angaben der Organisation mindestens fünf Kliniken in der Region beschossen, vermutlich durch die ukrainische Armee.
    Fahnenflucht von ukrainischen Soldaten?
    Mehr als 400 ukrainische Soldaten haben die Grenze nach Russland überschritten. Während Russland sie für Fahnenflüchtige hält, berichtete die ukrainische Regierung, dass sie unter dauerhaftem Beschuss gestanden hätten - und mit der Flucht nach Russland ihr Leben retteten.
    (tzi/bor)